Erste Hilfe beim Hund – notwendige Maßnahmen

Erste Hilfe beim Hund umfasst alle Maßnahmen, welche Du als Tierbesitzer bei Deinem Hund sofort einleiten kannst, damit größere gesundheitliche Schäden verhindert werden können. Wichtig ist, dass Du das jeweilige Kapitel nicht erst liest, wenn der Notfall schon eintritt. Du solltest auf jeden Fall vorher schon Bescheid wissen. Genau dafür ist dieser Artikel da. Am besten druckst Du dir ihn aus und bewahrst ihn dort auf, wo Du ihn immer findest.

Besteht ein lebensgefährlicher Notfall und die Erstversorgung ist abgeschlossen, muss immer ein Tierarzt oder eine Tierklinik hinzugezogen werden. Diese sollte vorab telefonisch über den Notfall informiert werden, damit sie sich darauf vorbereiten können (bspw. bei Magendrehung).

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Erste-Hilfe-Kurs für Hunde

Bei Erste Hilfe Kursen für Hunde erwirbt der Hundebesitzer wichtige Kenntnisse, damit im Notfall dem verletzen oder kranken Hund geholfen werden kann. Wichtig ist es, die Kenntnisse und Fähigkeiten regelmäßig aufzufrischen. Doch das tun die Wenigsten. Viele Hundehalter sind meist gar nicht auf Notfälle vorbereitet, was fatale Folgen haben kann! In einem solchen Fall bleibt dann nur noch Angst und Verzweiflung.

Aus einem solchen Grund ist es wichtig, dass Du einen Erste-Hilfe-Kurs besuchst. Damit bist Du für den Notfall bestens gerüstet und kannst Deinem Hund im Ernstfall wahrscheinlich das Leben retten oder Folgeschäden verhindern.

Kenntnisse und Fähigkeiten

Jeder Hundebesitzer sollte in einem Erste-Hilfe-Kurs für Hunde die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erlernt haben, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können.

In einem solchen Kurs wird u. a. gezeigt, wie beispielsweise:

  • ein Biss oder eine Schnittwunde versorgt wird
  • Fremdkörper aus der Haut oder einer Wunde entfernt werden
  • Verbände richtig angebracht werden
  • Knochenbrüche gut versorgt werden
  • Medikamente verabreicht werden
  • Fieber gemessen wird
  • Zecken richtig entfernt werden
  • eine Reanimation beim Hund durchgeführt wird

Des weiteren wird gezeigt, wohin man sich in einer Notsituation wenden kann und wann man tatsächlich umgehend einen Tierarzt aufsuchen muss.

Erste-Hilfe-Kurs für Hunde online

Oft kommt es aber vor, dass es kein passendes Angebot in der Nähe gibt oder man keine Zeit hat. Für solche Fälle gibt es inzwischen auch Erste-Hilfe-Kurse für Hunde online. Damit können ebenfalls notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden.

Ein Onlinekurs lässt sich optimal in Deinen Alltag integrieren. Jede einzelne Lektion kann zu beliebiger Zeit erlernt und wiederholt werden.

Wichtige Regeln für den Notfall

Ruhe bewahren

Die erste und wichtigste Regel ist Ruhe bewahren! Nur so kann richtig entschieden und gehandelt werden. Außerdem überträgt sich Deine Ruhe auch auf Deinen Hund.

Telefonnummern

Liegt ein ernsthafter Notfall vor, muss ein Tierarzt oder eine Tierklinik aufgesucht werden. Diese sollten vorab telefonisch über den Notfall informiert werden, damit diese sich darauf vorbereiten können. Deshalb lerne die Telefonnummern auswendig oder halte sie immer griffbereit.

Eigensicherung

Verletze Hunde, welche unter Schock stehen oder Angst haben, können heftige Abwehrreaktionen zeigen und unter Umständen aggressiv werden. Behandle den Hund also mit Vorsicht, damit Du nicht gebissen wirst.

Abweichungen vom Normalzustand

Hier listen wir Dir einige Kriterien auf, damit Du den Gesundheitszustand Deines Hundes besser beurteilen kannst:

  • Körpertemperatur: Normalerweise beträgt die Körpertemperatur des Hundes zwischen 38°C und 39°C. Eine kurzzeitig erhöhte Körpertemperatur ist nicht unbedingt auf Krankheiten zurückzuführen.
  • Schleimhäute: Die Mundschleimhaut eines gesunden Hundes ist rosa. Bei starker Blutung sieht die Schleimhaut porzellanfarben aus und bei Erschöpfung sehr blass.
  • Atmung: Die Atmung ist deutlich am Heben und Senken des Rumpfes zu sehen. Normal sind zwischen 10 und 30 Atemzüge pro Minute. Eine schnelle Atmung (30-60 Atemzüge pro Minute) und flache Atmung lassen beispielsweise auf einen Hitzschlag hindeuten.
  • Herzschlag: Der Herzschlag des Hundes ist an der linken seitlichen Brustwand deutlich spürbar. Normal sind ca. 80 – 120 Schläge pro Minute.
  • Stuhlgang: Der Kot des Hundes sollte normalerweise braun bis dunkelbraun und fest geformt sein. Blut im Kot ist beispielsweise kein gutes Zeichen!
  • Pupillen: Bei Lichteinfall verengt sich die Pupille des Hundes im Normalfall. Bei leichter Berührung es Auges erfolgt ein sofortiger Lidschluss.
  • Verhalten: Verhaltensänderungen des Hundes sind oft erste Symptome für Krankheiten.
Jetzt deinen Hund stärken
Jetzt deinen Hund stärken

Hundeversicherung

Hunde haben einen unglaublichen Spieltrieb und Lebensfreude. So groß der Spieltrieb auch ist, so groß ist auch die Gefahr, dass Dein Hund etwas anstellt oder sich und andere verletzt. Das kann gravierende Folgen für Dich und Deinen Hund haben und hohe Kosten nach sich ziehen! Deshalb ist es sinnvoll, Deine Fellnase richtig abzusichern. Dabei kann zwischen der Hundehaftpflichtversicherung und der Hundekrankenversicherung unterschieden werden. Welche Du benötigst und welche Leistungen diese umfassen, erfährst du im Folgenden:

Hundehaftpflicht

Mit einer Hundehaftpflicht ist man bestens abgesichert, denn Hundehalter haften auch dann, wenn sie keine Schuld trifft. Zerstört Dein Hund beispielsweise den Garten Deines Nachbarn, kommt meist die Versicherung für den Schaden auf. In vielen Bundesländern ist der Abschluss einer Hundehaftpflicht sogar gesetzlich vorgeschrieben. Einige Anbieter dieser Hundehaftpflicht machen die Beitragshöhe der Versicherung von der Hunderasse abhängig.

Hundekrankenversicherung

In Deutschland sind Bürger über die Krankenversicherung bei Krankheit bestens versorgt. Hunde sehr oft nicht. Umso größer ist natürlich die Angst, dass Deinem Hund etwas zustößt. Gerade schwere Krankheiten können sehr hohe Tierarzt- und Operationskosten zur Folge haben. Um die bestmögliche Behandlung für Deinen Hund zu garantieren, sollte Dein Hund durch eine Hundekrankenversicherung abgesichert sein. Dabei wird zwischen Hunde-OP-Versicherung bis hin zur Hundekrankenvollversicherung unterschieden.

Erste Hilfe Notfallkoffer für den Hundebesitzer

Erste-Hilfe beim Hund

Ein Erste Hilfe Notfallkoffer kann ganz speziell auf Deinen Hund abgestimmt sein. Leidet Dein Hund beispielsweise, aufgrund von Rattengift, an einer Vergiftung, steht das Gegenmittel (bspw. Aktivkohle) bereits vordosiert zur Verfügung. Dein Tierarzt kann Dir bei der Zusammenstellung des Notfallkoffers helfen. Dadurch spart man im Notfall lebensrettende Zeit.

Außerdem kann ein Notfallkoffer sterile Wundauflagen, Verbandspäcken, sowie Desinfektionsmittel, für beispielsweise Schnittwunden, enthalten.

Diesen Notfallkoffer kannst du beispielsweise auch beim Wandern mit Hund oder beim Fliegen mit Hund dabei haben, damit du im Notfall immer vorbereitet bist.

Erste Hilfe beim Hund: Stabile Seitenlage

Bei der stabilen Seitenlage muss der Hund in eine körperlich optimale Lage gebracht werden. Dabei muss der Mund der tiefste Punkt des flach liegenden Hundes sein. Bei Bewusstlosigkeit muss der Mund des Hundes offen sein und die Zunge heraushängen. So wird er vor dem Ersticken bewahrt und Atemwege werden freigehalten.

Grundsätzlich muss der Hund immer auf die unverletzte Seite, am besten auf eine saubere Unterlage, gelegt werden. Im Schockzustand oder bei Wiederbelebung muss der Hund auf seine rechte Seite gelegt werden.

Kopf und Wirbelsäule müssen in eine gerade Linie gebracht werden und die Vorder- und Hinterläufe auseinander gezogen werden. Falls der Hund ohnmächtig ist, Kopf überstrecken, Maul öffnen und die Zunge aus dem Maul des Hundes ziehen. Der Hund muss dabei gut atmen können. Bei einem Schock sollte aber der hintere Körperbereich höher gelagert werden, als der vordere (Decke, Kissen unterlegen). Da es beim Schockzustand, durch eine Weitstellung der Blutgefäße, zu einem starken Blutdruckabfall kommt, wird die Durchblutung der lebenswichtigen Organe durch das Höherlagern des hinteren Körperbereichs unterstützt.

Beim Gang zum Tierarzt mit einem bewusstlosen Hund, sollte der Transport natürlich auch in stabiler Seitenlage erfolgen.

Erste Hilfe beim Hund: Schnittverletzungen

Die Hundepfote ist bei Schritt und Tritt durch den Hund belastet und durch Nägel oder Scherben verletzungsgefährdet. Bei einer Schnittverletzung, beispielsweise durch Scherben, kann der Hund viel Blut verlieren. Außerdem kann Schmutz in die Wunde kommen, wodurch der Hund gefährdet ist vor Infektionen.

Humpeln des Hundes oder Blut an der Pfote weißen oft auf eine Schnittverletzung hin. Ist eine Schnittwunde zu erkennen, sollte die Pfote zuerst mit klarem, sauberem Wasser ausgespült werden. Anschließend die Pfote mithilfe von gutem Licht oder einer Taschenlampe untersuchen. Fremdkörper in der Wunde, Schmutz oder kleine Steine sollten vorsichtig mittels Pinzette entfernt werden. Im Zweifelsfall muss der Tierarzt den Fremdkörper entfernen. Falls zu erkennen ist, dass die Wunde genäht werden muss, sollte möglichst schnell ein Tierarzt aufgesucht werden.

Nachdem der Fremdkörper, wenn möglich, entfernt wurde, sollte die Blutung mittels Druckverband gestoppt werden. Bei einer normalen Wunde, kann ein Pfotenverband angelegt werden. Dazu Haare aus dem Pfotenbereich vorsichtig zurückschneiden und evtl. desinfizierende Wundsalbe und sterile Wundauflagen auf den Wundbereich anbringen. Sollte sich noch ein Fremdkörper in der Wunde befinden, sollte dieser gut umpolstert werden. Dabei aber beachten, dass der Hund mit heftigen Schmerzreaktionen oder sogar Beißattacken reagieren kann.

Falls ein Tierarzt die Wunde behandeln muss, wird er dem Hund zur Heilung wahrscheinlich einen Trichter oder Pfotenschuh mitgeben. Dieser schützt vor Verschmutzung beim Gassi gehen.

Erste Hilfe beim Hund: Zeckenbiss

Zecken beim Hund
Zecken sind im Frühling und Herbst am aktivsten!

Der Zeckenbiss allein ist eigentlich eher ungefährlich. Allerdings können Zecken mit verschiedenen Krankheitserregern infiziert sein, welche auf den Hund übertragen werden können.

Wenn du eine Zecke bei der täglichen Zeckenuntersuchung findest, nicht gleich panisch werden. Trotzdem muss die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Je schneller die Zecke entfernt ist, desto geringer ist das Risiko einer Krankheitsübertragung.

Benutze beim Entfernen unbedingt eine Zeckenzange. Mit den Händen kann die Zecke unter Umständen platzen. Setze die Zange direkt auf der Haut auf, drehe die Zecke mit der Zange und ziehe sie vorsichtig heraus. Falls die Zecke nicht ganz entfernt wurde oder werden konnte, musst Du einen Tierarzt aufsuchen. Auch wenn später um den Zeckenbiss eine kreisrunde Rötung zu erkennen ist, Dein Hund Fieber hat oder einen komischen Gang aufzeigt, solltest Du schnellstmöglich zum Tierarzt!

Erste Hilfe beim Hund: giftige Lebensmittel

Für Hunde gibt es eine ganze Menge gefährlicher Lebensmittel. Für Menschen sind diese Lebensmittel ganz harmlos, was die Situation so gefährlich macht. Einige Nahrungsmittel sind schlichtweg tödliches Gift für den Hund. Ein paar Beispiele davon, sind im Folgenden aufgelistet:

  • Schokolade: Im Kakao ist Theobromin enthalten, was für Hunde giftig ist.
  • Weintrauben: Weintrauben können bei Hunden die Nieren schwer schädigen.
  • Rosinen: Rosinen sind getrocknete Trauben, welche auch im getrockneten Zustand nicht gut für den Hund sind.
  • Zwiebel, Knoblauch, Bärlauch & Schnittlauch: Diese Lebensmittel enthalten eine Vielzahl an Wirkstoffen, welche die roten Blutkörper des Hundes angreifen und zerstören können.
  • Macadamianüsse: Nüsse sind grundsätzlich nicht gut für den Hund.
  • Kaffee: Das Koffein im Kaffee enthält Methylxanthin, welches den Blutdruck des Hundes erhöht und die Blutgefäße verengt.
  • Süßstoff: Süßstoff enthält Xylitol, was die Leber schädigen kann.
  • Bohnen & andere Hülsenfrüchte: Im ungekochten Zustand enthalten Bohnen, Linsen und andere Hülsenfrüchte schädliche Inhaltsstoffe.
  • Pilze: Keiner kann sicher sein, wie die Inhaltsstoffe eines Pilzes sich auf den Organismus des Hundes auswirken.
  • Avocado: Avocado enthält Persin, was zu Herzmuskelschäden führen kann und somit zum Tod des Hundes.
  • Alkohol: Alkohol ist für den Hund Gift und kann zum Tod führen.
  • Schweinefleisch: Ungekochtes oder schlecht gegartes Schweinefleisch kann mit dem Aujeszky-Virus infiziert sein, welches tödliche Folgen für den Hund hat.

Erste Hilfe beim Hund: Fieber

Fieber beim Hund
Fieber unterstützt den Heilungsprozess von Infektionen!

Normalerweise beträgt die Körpertemperatur des Hundes zwischen 38°C und 39°C. Eine kurzzeitig erhöhte Temperatur des Hundes ist nicht gleich auf Krankheiten zurückzuführen. Oft übertreibt Dein Hund es beim Spielen ein bisschen, wodurch die Temperatur kurzzeitig ansteigt.

Wenn die Temperatur über einen längeren Zeitraum besteht oder sehr stark ansteigt, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. In einem solchen Fall gibt es eine ernsthafte Ursache dafür. Meistens eine Infektion oder Entzündung. Mithilfe des Fiebers bekämpft der Körper des Hundes die Erreger.

Der Tierarzt wird die Ursache für das Fieber feststellen und diese behandeln. Gegen das Fieber werden dem Hund fiebersenkende Medikamente verabreicht.

Erste Hilfe beim Hund: Bienen- oder Wespenstich

Ein Bienen- oder Wespenstich ist natürlich schmerzhaft für den Hund. Im schlimmsten Fall kann sich daraus eine Entzündung entwickeln oder es kann sogar Lebensgefahr drohen. Meistens wird Dein Hund nach dem Stich jaulen, aber die meisten Stiche sind ziemlich harmlos. Bei einem Bienenstich findest Du höchstwahrscheinlich einen Stachel in der Haut, bei einer Wespe aber nicht.

Durch das Gift der Wespe kann es zu einer Schwellung kommen. Mithilfe von kalten Kompressen oder einer aufgeschnittenen Zwiebel, kann die Schwellung gelindert werden.

Wird Dein Hund im Maul, an den Augen oder an der Nase gestochen, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. Im schlimmsten Fall kann es sonst zu einer starken Schwellung der Schleimhäute kommen. Dies kann wiederum zu gefährlicher Atemnot führen.

Auch wenn die Schwellung nicht abklingt, stärker wird oder sich Quaddeln bilden, sollte vorsichtshalber ein Tierarzt aufgesucht werden.

Erste Hilfe beim Hund: Erbrechen

Erbrechen beim Hund ist zunächst kein Grund zur Panik. In den meisten Fällen ist dies vollkommen harmlos. Oft liegt einfach eine Magenverstimmung vor, welche sich durch das Erbrechen bessern sollte.

Allerdings kann es auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Vor allem dann, wenn es häufig vorkommt und Dein Hund Schmerzen hat. Sollte im Erbrochenen Blut sein und das Erbrechen mit Fieber oder Durchfall begleitet werden, ist ein Gang zum Tierarzt unerlässlich.

Erste Hilfe beim Hund: Giardien

Vor allem Hunde mit schwachem Immunsystem (bspw. Welpen) sind besonders anfällig für Giardien. Giardien sind Einzeller, leben als Parasiten im Darm des Hundes und vermehren sich dort.

Blutiger Durchfall, eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind typische Symptome für Giardien beim Hund.

Da einfache Wurmpräparate gegen Giardien meistens nicht ausreichen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt Deinem Hund Medikamente, welche die Wirkstoffe Fenbendazol oder Metronidazol enthalten.

Eine Schonkost und keine Milchprodukte oder Kohlenhydrate können helfen, dass Dein Hund sich von den Giardien besser erholt.

Gelenke Quiz
Gelenke Quiz

Erste Hilfe beim Hund: Erstickung

Leidet Dein Hund an einem Erstickungsanfall, muss er zum Schlucken animiert werden. Dies erreicht man mithilfe von Leckerlis. Sobald Dein Hund das Leckerli geschluckt hat, ist eine Erstickungsgefahr eigentlich ausgeschlossen. Eine andere Möglichkeit, um den Schluckreiz auszulösen, wäre das sanfte Massieren der Kehle, während man die Nasenlöcher leicht zusammendrückt.

Mittels Taschenlampe kann geprüft werden, ob sich ein Fremdkörper im Rachen befindet. Auch wenn dieser entfernt werden konnte, sollte vorsichtshalber ein Tierarzt aufgesucht werden.

Erste Hilfe beim Hund: Vergiftung

Eine Vergiftung kann schnell lebensbedrohlich werden. Deshalb ist es wichtig, die Symptome richtig zu deuten. Da die Symptome aber nicht immer eindeutig sind, sollte auch nur beim kleinsten Verdacht auf eine Vergiftung ein Tierarzt aufgesucht werden.

Je nach Giftart kann Erbrechen, starker Speichelfluss, schwankender Gang, Durchfall oder sogar ein Kreislaufzusammenbruch auftreten.

Falls Du weißt, dass es sich um eine Vergiftung handelt, dann sollte ein Erbrechen des Hundes herbeigeführt werden. Dies sollte aber nur unter tierärztlicher Anweisung geschehen. Hat Dein Hund Rattengift verschluckt, sollte ein Erbrechen nicht verursacht werden. Es sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, der Deinem Hund oft Kohletabletten gegen das Gift verabreicht.

Bei Augenreizungen und Hautverätzungen sollte nur mit Wasser gespült werden und dann bis zur Versorgung durch den Tierarzt abgedeckt werden.

Hast Du Deinen Hund beim Fressen einer giftigen Substanz erwischt, solltest Du Dir merken was gefressen wurde, wie viel und wann. Wenn möglich, nimm vorhandene Reste zum Tierarzt mit.

Beim Transport ist zu beachten, dass Dein Hund nicht an seinem Erbrochenen erstickt. Deshalb sollte am besten eine Begleitperson dabei sein und den Hund entsprechend lagern.

Erste Hilfe beim Hund: Durchfall

Durchfall beim Hund ist genau wie Erbrechen nicht selten. Die häufigste Ursache für Durchfall ist eine zu schnelle Futterumstellung, falsche Ernährung oder eine Unverträglichkeit. Bakterien, Parasiten oder Viren können auch für Durchfall verantwortlich sein, genauso wie Vergiftungen oder Stress.

Bei Durchfall solltest Du Deinen Hund für den restlichen Tag auf eine Nulldiät setzen. Nur der Zugang zu frischem Wasser sollte gegeben sein. Beachte, dass Dein Hund ausreichend trinkt, damit er nicht dehydriert. So wird dem Darmtrakt Zeit gegeben, sich zu erholen. Danach kann wieder damit begonnen werden, kleine Futterportionen zu füttern.

Erste Hilfe beim Hund: Herzstillstand

Bei einem Herzstillstand beim Hund ist sofortiges Handeln in Form einer Wiederbelebung notwendig. Ansonsten stirbt der Hund.

Als Erstes muss die lebensgefährdende Ursache parallel zum Wiederbeleben beseitigt werden. Beim Ersticken beispielsweise muss der Fremdkörper entfernt oder beim Verbluten muss die starke Blutung mit einem Druckverband gestoppt werden. Währenddessen muss eine Herz-Druck-Massage und eine Mund-zu-Nase-Beatmung durchgeführt werden. Am besten, holst Du Dir Hilfe einer anderen Person. Einer kümmert sich um die Beatmung und der andere um das Herz.

Mund-zu-Nase-Beatmung

Bei der Mund-zu-Nase-Beatmung wird der Mund es Hundes zugehalten, damit keine Luft entweichen kann. Anschließend wird, während die Nase des Hundes zum Helfer zeigt, im direkten Kontakt mit der Nase vorsichtig Luft in die Nasenlöcher geblasen. Ob Luft in die Lungen des Hundes kommt ist daran zu erkennen, dass sich der Brustkorb hebt. In einer Frequenz von 20 bis 30 Mal pro Minute sollte beatmet werden, also ca. alle 3 Sekunden einen Atemstoß.

Herz-Druck-Massage

Die Herz-Druck-Massage sollte niemals an gesunden Hunden geübt werden und darf nur durchgeführt werden, wenn Herz und Atmung ausgesetzt haben. Dabei befindet sich der Hund in Seitenlage auf der rechten Seite. So wird das Herz gefunden: Wenn der linke Ellenbogen des Hundes angewinkelt wird, befindet sich dieser über dem Herzen. Stoßartig muss Druck auf den Brustkorb ausgeübt werden und danach vollständig entlastet werden. Die Taktung sollte langsam bei einem Druck in der Sekunde liegen.

Kombination Herz-Lungen-Reanimation

Hast Du keinen Helfer zur Verfügung, solltest Du eine Kombination aus Herz-Lungen-Reanimation durchführen. 30 Herzdruckmassagen und danach 2 Mal beatmen ist zu empfehlen. Im Zweifelsfall ist eine Herzdruckmassage wichtiger als die Beatmung.

Wichtig ist, dass immer wieder geprüft wird, ob Herz und Atmung wieder eingesetzt haben. Dann sollte mit der Wiederbelebung aufgehört werden.

Anschließen muss natürlich ein Tierarzt oder eine Tierklinik aufgesucht werden. Ggf. wird während der Reanimation ein „Tier-Krankenwagen“ angerufen. Informiere Deinen Tierarzt am besten vorab telefonisch über den Notfall.

Erste Hilfe beim Hund: Magendrehung

Magendrehung beim Hund
Magendrehung – eine gesundheitliche Katastrophe!

Bei einer Magendrehung dreht sich wortwörtlich der Magen um die eigene Achse. Dadurch ist der Eingang und der Ausgang des Verdauungsorgans abgeschnürt. Im weiteren Verlauf einer Magendrehung kann es zu Atemnot kommen, wodurch die Herz-Tätigkeit beeinträchtigt wird. Unbehandelt kann eine Magendrehung nach wenigen Stunden zum Tod des Hundes führen. Deshalb sollte bei Verdacht auf Magendrehung sofort ein Tierarzt aufgesucht werden!

Typische Symptome einer Magendrehung sind ein aufgeblähter Bauch, starker Speichelfluss, Appetitlosigkeit, ständiges Würgen und Dein Hund kann kein Kot absetzen. Außerdem wechselt Dein Hund oft seine Plätze und verharrt nicht lange in einer Position an einem Ort.

Wie vorher schon erwähnt, musst Du bei Verdacht auf eine Magendrehung sofort ein Tierarzt aufsuchen. Auf dem Weg dorthin sollte der Tierarzt schon telefonisch auf den lebensgefährlichen Notfall hingewiesen werden.

Erste Hilfe beim Hund: Verkehrsunfall

Wenn Dein Hund in einen Verkehrsunfall verwickelt ist, sind die Folgen oft gravierend. Entweder ist Dein Hund als Verkehrsteilnehmer aktiv am Unfallgeschehen (z.B. läuft er in ein Auto) oder als passiver Insasse beteiligt.

Nachdem die Unfallstelle abgesichert wurde und verletzte Menschen versorgt wurden, gilt es den Grad der Verletzungen Deines Hundes herauszufinden. Hat Dein Hund lebensbedrohliche Verletzungen (Herzstillstand, Atemstillstand), lebensgefährliche Verletzungen (starke Blutungen, offene Wunden im Brustraum) oder sogar Knochenbrüche? Aufgrund des Aufpralls sind auch Lähmungserscheinungen, aufgrund von Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule, zu erwarten.

Falls ein Herzstillstand oder Atemstillstand vorliegt, ist eine unmittelbare Wiederbelebung unerlässlich. Wie das funktioniert, hast Du im Erste-Hilfe-Kurs für Hunde gelernt.

Bei anderen Verletzungen sollte abgewägt werden, wie schlimm es ist und dann ggf. schnellstmöglich ein Tierarzt oder eine Tierklinik aufgesucht werden. Es gibt auch Krankenwagen extra für Tiere, welcher in einem solchen Vorfall angerufen werden kann.

Ein Kommentar zu “Erste Hilfe beim Hund – notwendige Maßnahmen

  1. Kuhlmann sagt:

    Super tolle Übersicht und Aufklärung in den einzelnen Gefahren für den Hund,.
    Danke für die Infos und die ausführlichen Beschreibungen.
    Bin leider nicht auf FB, Instergram o.ä.
    Lieben Gruß
    Karin Kuhlmann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert