Krebs beim Hund – Anzeichen für eine Krebserkrankung

Krebs beim Hund ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Um Krebs bestmöglich therapieren zu können, ist Zeit der wichtigste Faktor. Je früher die Erkrankung festgestellt wurde, desto besser sind die Chancen der Behandlung. Wie Du Krebs bei Deinem Hund erkennen kannst und welche Arten es von Krebs gibt, erfährst Du hier.

Was ist Krebs beim Hund?

Unter Krebs versteht man eine bösartige Neubildung von Gewebe im Körper des Hundes. Nicht jede Gewebeneubildung ist gleich ein Krebsgeschwür. Viele Formen der Gewebeneubildung beim Hund sind gutartig, beispielsweise Abszesse, Warzen oder Zysten.

Um zu kontrollieren ob es sich um ein bösartiges Geschwür handelt, müssen verschiedene Untersuchungen erfolgen. Wissenschaftliche Studien befassen sich mit dem Thema Entstehung von Krebs schon lange.

Was bewirkt Krebs im Körper des Hundes

Krebs beim Hund
Bei operativer Behandlung müssen Krebszellen vollständig entfernt werden!

Durch Tumore kann es zur Zerstörung von lebenswichtigen Organe wie beispielsweise der Leber, Lungen und Nieren, kommen. Einige Krebsarten können zum Gehirn vordringen und dort erheblichen Schaden anrichten. Auch innere Blutungen sind nicht selten.

Da das Krebswachstum mit hohem Energieverbrauch verbunden ist, fehlt dem Hund diese Energie. Es kommt zu einem schwachen Immunsystem und zur Abmagerung des Hundes.

Was sind die Ursachen von Krebs?

Bis heute sind die genauen Ursachen von Krebs unklar. Nicht unklar ist allerdings, dass Umwelteinflüsse das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. In der Umwelt und in der Nahrung finden sich Faktoren, welche Krebs begünstigen. Darunter sind beispielsweise UV-Strahlung oder Schwermetalle in der Nahrung.

Mit zunehmendem Alter des Hundes steigt das Risiko, dass er an Krebs erkrankt. Das liegt daran, dass er sein ganzes Leben lang vielen Faktoren ausgesetzt war, welche eine Krebserkrankung begünstigen.

Liegt ein Krebsfall in der Familiengeschichte des Hundes, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass er an Krebs erkrankt.

Ein besonders hohes Risiko an Krebs zu erkranken haben Hunde mit weißem Fell. Sie haben nur wenig Schutz vor UV-Strahlung, womit sich das Risiko einer Krebserkrankung erhöht.

Wie macht sich Krebs beim Hund bemerkbar?

Anormale Schwellungen

Krebs ist ein unkontrolliertes Zellwachstum. Durch sehr vielen Zellen entstehen sogenannte Tumore. Diese sind oft von außen, aber auch mittels Röntgenaufnahme oder Ultraschall zu erkennen.

Der Tumor wächst in der Regel kontinuierlich, wobei sich mit zunehmender Größe das Wachstum des Tumors verlangsamt. Es ist nicht immer möglich, aufgrund des Aussehens und der Form eine Diagnose zu stellen. Mithilfe von Biopsie oder Feinnadelaspiration wird abgeklärt, ob es sich um Krebs oder eine andere Erkrankung handelt.

Bei der Feinnadelaspiration sticht der Tierarzt mit einer dünnen Nadel in den Tumor, um Zellen aus dem Tumorinneren zu gewinnen. Anhand dieser Zellen kann bestimmt werden, um welchen Tumortyp es sich handelt.

Knoten auf der Haut & Wunden, welche nicht abheilen

Findest Du auf der Haut des Hundes kleine Verhärtungen, Beulen, Blasen oder Knötchen, könnten diese auf Krebs zurückzuführen sein. Diese Knoten können an allen Körperregionen des Hundes entstehen.

Hautkrebs ähnelt oft Wunden oder Druckstellen. Im Gegensatz zu Hautkrebs, verschwinden Wunden innerhalb weniger Wochen. Mithilfe einer Hautbiopsie kann geprüft werden, ob es sich um Hautkrebs handelt.

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Verhaltensänderung

Änderungen im Verhalten Deines Hundes, können Anzeichen dafür sein, dass er Schmerzen hat oder es ihm nicht gut geht. Zieht er sich vielleicht zurück, obwohl er immer sehr neugierig war? Du kennst Deinen Hund am besten und müsstest erkennen, falls etwas mit ihm nicht stimmt.

Gewichtsverlust & Appetitlosigkeit

Da Krebs beim Hund beispielsweise den Verdauungsapparat einengt oder Schmerzen verursacht, wird oft der Appetit verloren. Durch die verminderte Kalorienaufnahme, verliert Dein Hund an Gewicht.

Frisst Dein Hund ganz normal und verliert trotzdem Gewicht, könnte das an einer Krebsart liegen, welche die Stoffwechselorgane befällt. Außerdem ist ein Wachstum von Krebszellen mit enormen Energieverbrauch verbunden. So kommt es zu Abmagerung und Schwäche des ganzen Körpers.

Blutungen & Ausscheidungen

Einige Krebsarten machen sich durch Blutungen oder andere Arten von Ausfluss bemerkbar. Häufiges Nasenbluten kann beispielsweise auf einen Tumor in der Nase hinweisen, während häufiger blutiger Ohrenausfluss auf einen Tumor im Ohrkanal hinweisen kann.

Weibliche kastrierte Hunde mit blutigem Scheidenausfluss können beispielsweise an Gebärmutterkrebs erkrankt sein.

Unangenehmer Körpergeruch

Schlechter Geruch aus verschiedenen Körperöffnungen des Hundes kann auf Tumore hinweisen.

Bewegungsunlust

Ein steifer Gang oder Lahmheit des Hundes, deutet bei älteren Hunden oft auf Arthrose hin. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass Dein Hund an Knochenkrebs erkrankt ist. Zur Abklärung muss ein Röntgenbild angefertigt werden.

Schwierigkeiten beim Atmen

Bei Krebsarten welche die Lunge befallen, geraten Hunde sehr schnell außer Atem. Hundebesitzer stellen dabei fest, dass ihr Hund beim Spazieren schneller ermüdet.

Wichtig: Krebs beim Hund fällt oft lange nicht auf, da die Symptome auch auf eine Palette anderer Krankheiten zurückzuführen sein können. Im Zweifelsfall und um keine Zeit zu verlieren, ist der Gang zum Tierarzt immer der richtige.

Wie diagnostiziert man Krebs beim Hund?

Neben Ultraschall, Röntgen, Computertomografie und weiteren Laboruntersuchungen wird ein Tumor häufig immer noch über das manuelle Abtasten erkannt. Da Krebserkrankungen oft für spezifische Veränderungen im Blut verantwortlich sind, kann mithilfe von Bluttests Krebs diagnostiziert werden.

Es ist immer von Vorteil, wenn eine Krebserkrankung sehr früh erkannt wird. Das steigert die Chancen, Krebs bestmöglich therapieren zu können.

Die häufigsten Krebserkrankungen beim Hund

Milchdrüsenkrebs

Die Hälfte aller tumorartigen Veränderungen bei Hündinnen sind Milchdrüsentumore. Das Risiko an dieser Krebsart zu erkranken, kann durch eine Kastration vor der ersten Läufigkeit minimiert werden.

Hautkrebs

20 – 30 % aller tumorartigen Veränderungen auf der Haut des Hundes sind bösartig. Die Größe, Form und Konsistent kann dem Tierarzt Informationen liefern, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. In weiteren Untersuchungen werden dem Hund Gewebeproben entnommen, welche im Labor weiter untersucht werden. Hautkrebs kann bei Hunden jeder Rasse und jeden Alters auftreten. Hunde mit hellem Fell erkranken besonders häufig an Hautkrebs.

Lymphdrüsenkrebs

Der Lymphdrüsenkrebs beim Hund ist die dritthäufigste Krebserkrankung. Dabei entstehen Tumore in den Lymphdrüsen. Befällt der Krebs weiße Blutkörperchen, wird von Leukämie gesprochen.

Maulhöhlenkrebs

Eine weitere häufige Krebserkrankung beim Hund ist der Maulhöhlenkrebs. Daran erkrankte Hunde fressen schlecht und magern ab. Da die Maulhöhle des Hundes vom Hundebesitzer kaum kontrolliert wird, fällt ein Tumor erst bei verändertem Fressverhalten auf.

Weichteil- und Knochenkrebs

Bei diesen Krebsarten erkranken Hunde an Tumoren der Weichteile oder des Bewegungsapparates. Beispiele sind Nasen- und Hirntumore, Fibrosarkome (Bindegewebe) oder Osteosarkome (Knochen).

Behandlung von Krebs beim Hund

Bösartige Tumore beim Hund können oftmals operativ entfernt werden, wenn die Lage des Tumors einen chirurgischen Eingriff erlaubt. Könnten während der Operation beispielsweise gesunde Organe beschädigt werden, sollte auf einen chirurgischen Eingriff verzichtet werden. Stattdessen kann der Tumor mit einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung behandelt werden.

Operative Behandlung

Bei der Operation muss der Tumor vollständig entfernt werden. Dafür muss sogar in gesundes Gewebe geschnitten werden. Bleibt auch nur eine einzige Tumorzelle zurück, kann Krebs an dieser Stelle erneut entstehen.

Chemotherapie

Die Chemotherapie beim Hund ist Fluch und Segen zugleich. Ohne die Chemotherapie wären einige Vierbeiner nicht mehr zu retten, dennoch ist die Chemo für ihre Nebenwirkungen bekannt. Vierbeinige Patienten erhalten sogenannte Zytostatika. Das ist ein Zellgift, welches besonders auf Zellen wirkt, welche sich schnell teilen. Genau diese Zellteilung ist typisch für Krebszellen.

Diese Zellgift wirkt leider nicht nur auf Krebszellen, sondern beeinträchtigt auch andere Zellen, welche sich schnell teilen. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie sind daher vorübergehende Schädigungen der Blutzellbildung, Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen.

Strahlentherapie

Je nach Tumor wird die Strahlentherapie alleine oder in Kombination mit Chemotherapie oder Operation eingesetzt. Es kann sinnvoll sein, einen Tumor vor chirurgischem Eingriff zu bestrahlen. Dadurch wird er vor der Operation verkleinert. Eine Bestrahlung nach der Operation ist auch möglich, um übrig gebliebene Zellreste des Tumors zu zerstören.

Alternative Behandlungsmethoden

Alternative Behandlungsmethoden gegen Krebs zielen auf ein starkes Immunsystem des Hundes ab. So wird der tierische Organismus unterstützt, den Tumor zu bekämpfen. Das Immunsystem des Hundes kann mit ausgewogener Ernährung und einem gesunden Maß an Bewegung gestärkt werden. Für ein gesundes Immunsystem sollte auch schon vor der Diagnose gesorgt werden. Ganz wichtig: Bitte mache keinen Alleingang sondern gehe mit Deinem Hund auf jeden Fall zum Tierarzt und wende die Empfehlungen des Arztes an.

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Ernährung beim Hund mit Krebs

Die Ernährung des Hundes spielt bei der Behandlung von Krebs eine sehr wichtige Rolle. Dein Hund sollte möglichst kalorienreich gefüttert werden. Das liegt daran, dass das Wachstum der Krebszellen mit hohem Energieverbrauch verbunden ist. Die verloren gegangene Energie fehlt ansonsten Deinem Hund, was zu Abmagerung und Schwäche führt.

Zu dem braucht der Körper des Hundes viele Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Fette. Beispielsweise eignet sich hochwertiges fettreiches Fleisch ideal dafür.

Auch die Papaya ist zu empfehlen. Die Papaya enthält Enzyme, welche sich günstig bei Krebspatienten auswirken können. Außerdem sind noch Himbeeren oder einige andere Obst-, Gemüse- und Kräutersorten geeignet. Es ist also ratsam, den Gemüse/Obst Anteil des Futters mit solchen Lebensmitteln zu gestalten.

Wie kann man Krebs beim Hund vorbeugen

Es ist wohl kaum möglich, den Hund vor allen Umwelteinflüssen zu schützen. Ein Hundeleben mit ausgewogener Ernährung und einem gesunden Maß an Bewegung bietet einen gewissen Schutz, da dadurch das Immunsystem des Hundes gestärkt wird.

Eine regelmäßige Untersuchung beim Tierarzt beugt zwar Krebs nicht vor, jedoch kann Krebs früh erkannt werden. Je früher Krebs beim Hund erkannt wird, desto besser stehen die Behandlungschancen.

Gerade helle Hunde sollten vor übermäßiger Sonneneinstrahlung geschützt werden. Wie Du vorher schon erfahren hast, ist das Risiko einer Krebserkrankung bei Hunden mit weißem Fell höher.

Werden außerdem Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert, ist das Risiko für Milchdrüsenkrebs sehr gering.

Wann einschläfern bei Krebs?

Die Behandlung von Krebs beim Hund, beispielsweise mit der Chemotherapie, ist oft mit starken Nebenwirkungen verbunden. Oft wird dadurch ein wenig Lebenszeit gewonnen, welche durch die Nebenwirkungen mit Lebensqualität eingebüßt wird. Deshalb solltest Du zu aller erst mit Deinem Tierarzt darüber sprechen. Außerdem ist es wichtig, alle Möglichkeiten der Verbesserung der Lebensqualität ausprobiert zu haben.

Eine allgemeine Antwort darauf, ob der Hund bei Krebs eingeschläfert werden soll, gibt es nicht. Wichtig ist, dass Du im Sinne des Hundes handelst. Diese Entscheidung musst am Ende Du als Tierhalter für Dich treffen und später auch damit leben können.

14 Kommentare zu “Krebs beim Hund – Anzeichen für eine Krebserkrankung

  1. Larajana sagt:

    hey, ich habe eine Hündin 13 Jahre. Demenz seit 3 Jahren. trockene Augen auch entzündet ab und an seit 5 Jahren . Gesäugeleisten Tumor seit 1 Jahr grösser werdend. 3 mal das letzte Jahr Gebärmutterentzündung. leber werte nicht ok. Und vor 3 Monaten epileptischer Anfall.
    seit 1 Woche gleichgewichtsstörung. Sie steht auf und sackt hinten weg. schweres Atmen beim schlafen aber auch so. Keiner will Ct oder Mrt machen keiner möchte sie in Narkose legen. Aufgrund der ganzen Geschichte. Verdacht liegt auf Hirntumor. 4 Tierärzte weigern sich kann man mir hier helfen ???

    • Valentina sagt:

      Hi 👋

      Ich hoffe, dass es nicht schlimmer geworden ist und/oder ein Arzt kompetent genug war, um eine Diagnose zu stellen.
      Ohne Dich verunsichern zu wollen. Meine 14-Jährige Hundedame hatte im September ähnliche Symptome. Ein wachsender Tumor am Bauch (zunächst gutartig), (Diagnose ein Jahr zuvor) mehrere Gebärmutterentzünung innerhalb des Jahres und zuletzt schwere Atmung und Gleichgewichtsverlust. Innerhalb einer Woche hat sich alles drastisch verschlimmert. Nach Arztermin und Röntgen stand fest, dass wir sie am gleichen Tag einschläfern werden. Sie wäre sonst erstickt. Der Krebs hat gestreut und das Gehirn angegriffen.

      Klär es ab. Auch wenn es nötig ist, zu weiteren 10 Tierärzten zu gehen.

      Lg und alles Gute!

    • Anna Sturm sagt:

      Liebe Larajana,
      13 ist ein gehobenes Alter. Bitte überlege Dir auch ob Du bereit bist Deine Hündin gehen zu lassen. Hat sie noch schmerzfrei Lebensqualität? Mit 13 ist sie im Seniorenalter. lch hoffe du findest einen guten Tierarzt mit wirklich guter Beratung. LG und alles Gute, A.

  2. Annett sagt:

    Hi. Ich habe eine Hündin shitzu die frisst sehr gut aber nimmt ab und beim Wasserlassen jammert sie. 11 j. ist sie als genauso wie ihr Bruder. Sie ist auch steril so auch ihr Bruder. Sie liegt nur rum

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