Nachhaltigkeit bei Hunden — Wie umweltfreundlich sind Hunde?

Hunde sind Klimasünder. Futterverpackung, Spielzeug, Kotbeutel und jede Menge Fleisch. Die Vierbeiner hinterlassen einen Klimafußabdruck, so enorm wie der von Bigfoot. Gibt es einen Weg, diesen zu verkleinern?

Futter und Verpackung

Ein 30 Kilogramm schwerer Hund verbraucht knapp eine Tonne CO2 pro Jahr. Um diese Menge aufzunehmen, muss eine Buche 80 Jahre lang wachsen. Das Futter trägt die meiste Schuld an der negativen Klimabilanz.

Studien sind sich einig: Eine vegane Ernährung tut dem Klima gut. Ist sie auch für unsere Hunde gesund?

Manche Hunde haben Fleischallergien und müssen veganes Futter fressen. Wenn Du Deinen Hund vegan ernähren willst, erfordert das eine Menge Sorgfalt und ein Gespräch mit dem Tierarzt. Die meisten Tierärzte werden Dir davon abraten. Hunde haben einen anderen Nährstoffbedarf als wir Menschen.

Füttere Deinen Hund niemals ohne professionelle Hilfe vegan. Hunde sind keine Experimente, an denen wir uns austoben. Du kannst Dich für eine vegane Ernährung entscheiden, Dein Hund nicht.

Übrigens: Katzen darfst Du nicht vegan verköstigen. Sie sind strikte Carnivore und auf die Nährstoffe in tierischer Kost angewiesen.

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Umweltfreundliche Ernährung

Es gibt andere Möglichkeiten, um Fleisch und Tierprodukte zu reduzieren:

  • Vegane Leckerlis: Im Internet findest Du eine Menge Kauknochen und Leckerchen zum Kaufen und Rezepte zum Backen.
  • Fleischmenge reduzieren: Ersetze einen Teil des Fleisches durch andere Eiweißquellen (z.B. Joghurt, Quark, Hüttenkäse). Gestalte einzelne Mahlzeiten und Tage vegan oder vegetarisch. Lege gemeinsam mit Deinem Hund einen Meatless Monday ein.
  • Insekten: Eine weitere Eiweißquelle, die auf dem Vormarsch ist. Insekten verursachen deutlich weniger CO2 als ihre behaarten und gefiederten Kollegen.
  • Kein exotisches Fleisch: Moschusrattenkänguru aus dem australischen Regenwald? Rind, Huhn und Co. reichen aus.
  • Nachhaltiges Futter: Achte bei der Auswahl auf Qualität und Herkunft.

Nicht nur das Hundefutter selbst, sondern auch dessen Verpackung macht ein fettes Minus auf dem Klimakonto. Kaufe es in wenigen großen Verpackungen und nicht in zig winzigen. Bei Nassfutter und für kleine Hunde ist das sicher eine Herausforderung. Aludosen sind besser als Schälchen.

Wie umweltfreundlich sind Hunde?
Sollen Hunde Veganer werden?

Im Labyrinth der Hundekotbeutel

Immer mehr Hunde leben in unseren Haushalten. Seit 2009 hat sich der Hundeanteil in Deutschland verdoppelt. Damit haben sich auch ihre Hinterlassenschaften vermehrt.

Hundekot gehört weder in die Biotonne noch auf den Kompost. Es tummeln sich zu viele Krankheitserreger im Stuhlgang unserer Fellnasen. Deshalb sammeln wir die Häufchen ein.

Wir kennen sie alle: Die guten, alten Plastiktüten (oder Sackerl, wie wir in Österreich sagen). Die sind fürs Klima eine Katastrophe. Der Plastikberg wächst, das Mikroplastik ebenso. Neben den traditionellen Plastikbeuteln gibt es Alternativen. Spoiler: Keine davon ist ideal.

Biologisch abbaubare Tüten

  • Da sie aus umweltfreundlicherem Rohmaterial bestehen, sind sie eine gute Alternative zum Plastik. Die Biobilanz ist aber von Bio-Kunststoff zu Bio-Kunststoff verschieden.
  • Nicht alle sind kompostierbar.
  • Im Restmüll werden sie nicht weiter aussortiert, sondern verbrannt.

Beutel aus Altpapier

  • Schachteln, mit denen Du den Hundekot wie mit einer Schaufel aufhebst.
  • Eine sperrige, mühsame und teure Variante.

Tüten aus recycelten PET-Flaschen

  • Vorhandenes Plastik wird für unsere Hunde wiederverwertet.
  • Eine gute Alternative zu den normalen Plastiktüten.

Klimaneutrales Spielzeug und Zubehör

Viele Spielzeuge sind aus Plastik oder anderen Materialien, die einen Haufen Müll verursachen. Hunde sind mit ein paar wenigen Spielzeugen zufrieden und brauchen keine Armada an Plüschtieren, Bällen und Zerrspielen.

  • DIY: Bastle das Spielzeug selbst aus Stoffresten und anderen Materialien. Ich lasse meine Pixie ihr Futter in alten Schachteln oder Untertöpfen erschnüffeln, die sie aufmachen oder umwerfen muss. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
  • Qualität statt Quantität: Kaufe Spielzeug aus Materialien, die den Zähnen Deines Hundes gewachsen sind. Ein paar robuste Spielzeuge halten ein Hundeleben lang.
  • Leine, Halsband und Co.: Kaufst Du öfter ein neues Halsband, weil es schick ist? Dein Hund braucht nicht jeden Monat den jüngsten Schnickschnack. Auch hier gilt: Klasse statt Masse.
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Deine Verantwortung und die Zukunft

Einen Hund zu besitzen ist aus umweltbewusster Sicht eine Herausforderung. Eine gute Ökobilanz sollte niemals auf Kosten der Hunde gehen. Eine bessere Methode ist es, ihren Fußabdruck Durch unser eigenes Verhalten auszugleichen.

Bevor Du Deinen Hund zum Veganer erziehst, denke an Deine Ernährung. Kannst Du den Fleischkonsum Deiner Fellnase wettmachen?

In-vitro-Fleisch wird in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Das ist Fleisch, das im Labor heranwächst. Der erste Burger mit In-vitro-Bulette kostete 2013 stolze 330.000 US-Dollar. Große Unternehmen wie Google investieren in Fleisch aus dem Labor. Ich bin mir sicher, dass es in einigen Jahren leistbares Hundefutter aus Laborfleisch gibt.

Es ist wichtig, solche Zukunftsprojekte zu unterstützen. Egal ob ehrgeizige Ideen wie In-vitro-Fleisch oder kleinere Erfindungen. In Großbritannien gibt es in einem Ort Straßenlampen, die mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner betrieben werden. Im kanadischen Waterloo wird Hundekot zentral eingesammelt und für die Stromerzeugung genutzt. Das sind noch keine flächendeckenden Lösungen, aber Schritte in die richtige Richtung.

Hast Du weitere Tipps für ein umweltfreundliches Zusammenleben mit unseren Hunden? Schreibe sie gerne in die Kommentare!

Ein Kommentar zu “Nachhaltigkeit bei Hunden — Wie umweltfreundlich sind Hunde?

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