Übungen zum Hinterhand Muskelaufbau beim Hund

Die Hinterhand bewegt den Körper unserer Lieblinge voran. Deshalb ist das Training der Hinterläufe besonders wichtig. Mit gezielten Übungen kannst du die Hinterhand aufbauen. Alte Hunde oder Hunde mit einer Hinterhandschwäche profitieren besonders von einem vermehrten Training der Hinterhand. Es baut Muskeln auf, fördert die Koordination und stärkt die partnerschaftliche Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner. Ein bemuskelter Hund ist ein gesünderer Hund.

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Die Hinterhand — der Motor unserer Vierbeiner

Im Gegensatz zu uns Zweibeinern liegt die Hauptlast des Hundekörpers nicht nur auf der Hinterhand. Nur ca. 40 % des Körpergewichts liegt auf den Hinterbeinen, das restliche Gewicht trägt die Vorderhand. Trotzdem sind die Hinterbeine der Motor des Hundekörpers. Sie sind hauptsächlich für die Vorwärtsbewegung verantwortlich. Die Hinterhand ist nicht nur für den Schub nach vorne verantwortlich, sondern lässt unsere Lieblinge auch aufstehen und über Hindernisse springen.

Deshalb ist eine kräftige Muskulatur in der Hinterhand sehr wichtig. Wenn im Laufe eines Hundelebens Probleme mit der Hüfte, Arthrose oder andere Einschränkungen auftreten, helfen starke Hinterbeine diese Schwächen auszugleichen. Gezielte Übungen senken das Risiko, dass sich dein Schatz im fortgeschrittenen Alter weniger bewegen kann.

Training für die Hinterhand
Die Hinterhand ist der Motor unserer Hunde

Übungen zum Hinterhand Muskelaufbau beim Hund

Die beschriebenen Übungen sind in drei Bereiche geteilt. Versuche zuerst die Positionsübungen, bevor du mit den Stabilisierungsübungen weitermachst. Die Bewegungsübungen könnt ihr zwischendurch machen, ganz am Anfang der Trainingseinheit oder zum Schluss.

Natürlich beansprucht das Training nicht nur die Hinterhand, sondern die Muskeln des gesamten Körpers.

Besonders für Hunde mit einer Hinterhandschwäche sind diese Übungen geeignet. Grundsätzlich kann sie jeder Hund ausführen, auch ältere Hunde. Ausnahmen sind bestimmte Krankheiten oder kurz nach Operationen, was du bitte mit dem Tierarzt abklärst.

Ganz wichtig bei jedem gezielten Muskelaufbau ist, dass dein Hund Spaß hat und ihr das Training langsam aufbaut. Außerdem ist eine gesunde Ernährung essenziell, damit dein lieber Hund fit für Training und Alltag ist.

Weiter unten ist ein Video des YouTube-Kanals „Bellini Hundephysio“, wo ihr einen großen Teil dieser Übungen ansehen könnt. Auf dem Kanal findest du weitere tolle Übungen zum Trainieren.

Positionierungsübungen

Bei den Positionierungsübungen soll dein Schatz eine bestimmte Position einnehmen und für eine Weile halten. Diese Übungen erfordern nicht nur Muskelkraft, sondern auch Geduld und Konzentration.

Stehen mit der Hinterhand auf einem Gegenstand

Du brauchst: Einen stabilen, rutschfesten Gegenstand, auf dem sich dein Liebling mit den Hinterpfoten draufstellen kann. Er sollte nicht höher als das Sprunggelenk sein. Je nach Größe deines Hundes kann das ein Buch, eine Platte oder flache Kiste sein.

Ausgangsposition: Dein treuer Begleiter steht oder sitzt vor dem Gegenstand.

Übung: Locke ihn mit einem Leckerli nach vorne, bis beide Hinterbeine auf dem Gegenstand stehen. Deine Fellnase soll dabei gerade stehen und alle Pfoten gleich belasten. Ist eine Vorderpfote zu weit vorne oder wird eine Seite mehr belastet, versuche deinen Liebling in eine gerade Position zu locken. Auch Kopf und Hals sollen gerade sein. Lasse deinen lieben Hund nicht zu sehr nach oben blicken. Halte das Leckerli für diesen Zweck tief genug.

Wiederholungen: Steht dein Schatz gerade, lass ihn für 10 bis 15 Sekunden in der Position. Versuche diese Übung ein paar Mal und erhöhe den Schwierigkeitsgrad mit Variationen.

Variationen: Du kannst mit dem Gegenstand, auf dem dein Liebling stehen muss, die Schwierigkeit erhöhen. Bei schmalen Balken oder anderen kleineren Flächen, muss sich dein vierbeiniger Freund ganz schön bemühen, um beide Pfoten auf dem Gegenstand zu platzieren. Du kannst auch zwei kleine Gegenstände (z.B. Ziegelsteine) verwenden. Das macht die Übung noch ein bisschen anspruchsvoller.

Stabilisierungsübungen

Bei den Stabilisierungsübungen lernt dein Hund in einer Position zu bleiben, obwohl er auf beweglichem Untergrund steht. Das fordert wieder Konzentration, Geduld und fördert die Balance. Das Körpergefühl verbessert sich und damit auch das Selbstvertrauen. Sie lernen sich auf ihren Körper in jeder Situation zu verlassen.

Stehen mit der Hinterhand auf wackeligem Gegenstand

Du brauchst: Eine alte Luftmatratze, Luftpolster, Sofakissen oder ein Balancekissen. Balancekissen sind etwas teuer in der Anschaffung (vor allem wenn du mehrere Größen hast). Sie halten aber sehr lange und ihr könnt viele tolle Übungen damit machen. Wie viel oder wenig Luft in den Gegenständen ist, beeinflusst den Wackeleffekt. Hier musst du ein bisschen testen, was für deinen Hund passt.

Ausgangsposition: Auch hier sitzt oder steht dein Liebling vor dem Gegenstand.

Übung: Ihr könnt die Übung genauso ausführen wie die Positionsübung. Das Bleiben in einer Position ist auf wackeligen Gegenständen natürlich anstrengender und fordert die Muskeln noch mehr.

Wiederholungen: Steht dein Hund gerade, lass ihn für 10 bis 15 Sekunden in der Position. Wiederhole diese Übung 3- bis 5-mal.

Variationen: Kleinere Luftpolster oder Balancekissen und zwei wackelige Gegenstände wie Balanceigel erhöhen die Schwierigkeit.

Bewegungsübungen

Für viele Vierbeiner ist die Koordination mit der Hinterhand ganz schön schwierig. Einige Physiotherapeuten und Hundebesitzer meinen, dass Hunde manchmal einfach vergessen, dass sie Hinterläufe haben. Folgende aktive Übungen fordern Koordination und Aktivität der Hinterhand.

Sitz-Steh-Wechsel

Diese Übung ist wie Kniebeugen für deine Fellnase.

Ausgangsposition: Dein Hund sitzt vor dir.

Übung: Lass deinen lieben Hund abwechselnd von der Sitz- in die Stehposition wechseln.

Wiederholungen: Je nach Fitnesszustand 5 bis 10 Wiederholungen.

Rückwärtslaufen

Das Rückwärtslaufen ist für viele Hunde sehr schwierig. Sie sehen nicht, wohin sie gehen und wie der Untergrund beschaffen ist. Deshalb muss dein Hund bewusst die Hinterbeine einsetzen.

Ausgangsposition: Deine Fellnase steht vor dir.

Übung: Bring deinem Hund die Übung mit deiner Körpersprache bei: Mach einen Schritt auf deinen Schatz zu. Die meisten Hunde gehen instinktiv ein paar Schritte zurück, was du dann sofort belohnst.

Wiederholungen: Wiederhole das Rückwärtslaufen am Beginn 3- bis 5-mal.

Über eine Hürde steigen

Hier muss dein treuer Begleiter alle Beine gezielt einsetzen.

Du brauchst: Eine Hürde, die nicht höher als das Sprunggelenk ist.

Ausgangsposition: Dein Schatz steht oder sitzt vor der Hürde.

Übung: Locke deinen Hund langsam über die Hürde. Er soll nicht springen, sondern über das Hindernis gehen.

Wiederholungen: 3- bis 5-mal reichen für eine Übungseinheit aus.

Rückwärts über eine Hürde steigen

Macht diese Übung erst, wenn dein Liebling das Rückwärtslaufen beherrscht.

Du brauchst: Eine Hürde, die nicht höher als das Sprunggelenk ist.

Ausgangsposition: Dein Liebling steht hinter der Hürde, also so, dass er das Hindernis nicht sieht.

Übung: Schick deine Fellnase rückwärts über das Hindernis.

Wiederholungen: Auch hier sind 3 bis 5 Wiederholungen ausreichend.

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Mehr Informationen
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Fazit

Hinterhand-Muskelaufbau beim Hund kann einfach in den Alltag integriert werden. Für die meisten Übungen brauchst du weder viel Platz noch besondere Geräte. Du kannst mit Alltagsgegenständen prima die Hinterhand deines Schatzes stärken. Wichtig ist, dass dein Hund regelmäßig trainiert. Egal ob alte Hunde, die nicht einrosten wollen, oder junge Hunde mit viel Energie: mit den richtigen Übungen ist das Hinterhandtraining für alle Hunde geeignet.

Habt ihr schon einmal ein gezieltes Training zum Muskelaufbau für die Hinterhand gemacht? Kennst du andere einfache Übungen, die gut für den Muskelaufbau der Hinterhand sind? Schreibe sie gerne in die Kommentare!

2 Kommentare zu “Übungen zum Hinterhand Muskelaufbau beim Hund

  1. Iris Prinzbach sagt:

    Alma, mein Podenco-Mix-Mädchen hatte von Tag zu Tag mehr mit den Hinterbeinen gezittert und den Rücken aufgestellt. Unsere Tierärztin (auch Physiotherapeutin) hat dann festgestellt dass sie Probleme mit der Bandscheibe hat und uns Übungen für die Tiefenmuskulatur empfohlen.
    Zum großen Glück bin ich auf DIESE Seite gestoßen!
    Wir machen jeden Tag Übungen für die Hinterläufe und danach für die Beweglichkeit des Rückgrates.
    Alma geht es jetzt, nach gerade mal zwei Wochen Training (ok, sie bekommt auch Akkupunktur…) schon wesentlich besser!

  2. Heike Kus sagt:

    Ja, wir machen altersgerecht (Catino ist 14) fast täglich kleine Übungen und nutzen dazu hauptsächlich die Natur (Steine, Baumstämme etc.) das macht uns beiden viel Spaß und wir sind in der Natur☺️

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