Muskelaufbau bei Hundesenioren

Die Muskulatur unserer Schützlinge nimmt im Alter ab. Das ist ein natürlicher Prozess, da der Stoffwechsel der Muskelzellen langsamer wird. Du kannst den Muskelschwund verlangsamen und auch dein älterer Hund kann noch Muskeln aufbauen. Mit einem altersgerechten Muskelaufbau bleibt deine Fellnase im Alter fit. Ich zeige dir, warum starke Muckis für Senioren wichtig sind und wie du dabei auf die Bedürfnisse deines Seniors achtest.

Darum ist Muskelaufbau für Hundesenioren sinnvoll

Vielleicht fragst du dich jetzt: Ist ein aktiver Muskelaufbau bei älteren Hunden überhaupt vernünftig? Mein Hund will doch nur seinen Lebensabend genießen.

Keine oder kaum Bewegung schadet deiner Fellnase. Für Hunde wie für Menschen gilt: Wer rastet, der rostet. Ruhige, abwechslungsreiche Bewegung und ein langsamer Muskelaufbau ersparen deiner Fellnase oft Schmerzen und Folgeerkrankungen. Außerdem bauen Aktivität und gemeinsame Beschäftigung Stresshormone ab.

Bewegung und mehr Muskeln helfen den Gelenken

Gelenke müssen sich bewegen, um zu funktionieren. Bewegung regt die Produktion der Synovia an. Die Synovia ist die Gelenkschmiere zwischen den Knorpeln und hält die Gelenke schön geschmeidig. Mehr Muskeln entlasten außerdem Gelenke und Knochen. Sie nehmen ihnen einen Teil der Arbeit und Belastung ab.

Stabilität und Körpergefühl

Viele Hunde sind im Alter nicht mehr ganz so stabil auf den Beinen. Schmerzen die Gelenke und nimmt die Muskulatur ab, wird es ein bisschen mehr wackelig. Hunde rutschen mehr auf glatten Oberflächen, Koordination und Balancegefühl nehmen allgemein ab. Durch mehr Muskulatur stärkst du die Stabilität deines lieben Hundes.

Abwechslung und psychische Gesundheit

Alte Hunde schlafen und liegen mehr. Das ist ganz normal und du solltest deinem Senior diese Ruhe gönnen. Allerdings wird das Hundeleben durch so viel Ruhe ganz schön fad. Versuche deshalb, eure aktive Zeit abwechslungsreich zu gestalten. Muskelaufbau ist dafür ideal, da die kleinen Trainingseinheiten sehr spannend für deine Fellnase sind. So ein Training strengt nicht nur die Muskeln an, sondern fordert auch das Köpfchen deines Hundes.

Jetzt deinen Hund stärken
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So unterscheidet sich Muskelaufbau bei Senioren von Muskelaufbau bei jüngeren Hunden

Ein älterer Hund kann gar nicht mehr dasselbe Pensum an Bewegung vollbringen wie junge Hunde. Manche Übungen oder Spiele eignen sich nicht mehr so gut für Senioren. Ihr könnt trotzdem noch eine Menge Übungen machen.

Besprich immer mit deinem Tierarzt oder Physiotherapeuten, welche Übungen für deinen Vierbeiner geeignet sind. Bei manchen Krankheiten wie Bandscheibenvorfall oder Spondylose sollte dein Schützling bestimmte Bewegungen nicht mehr machen.

Wenn es dein Alltag zulässt, sind mehrere kleine Spaziergänge und Trainingseinheiten am Tag besser als eine große Spazierrunde mit anschließender Trainingseinheit. Achte auch auf den Kreislauf deines Lieblings. Älteren Hunden macht Hitze mehr zu schaffen. Gleichzeitig kühlen sie durch die gemütlichere Geschwindigkeit bei klirrender Kälte mehr aus.

Achte beim Spaziergang und beim Training auf Zeichen, ob du deinen lieben Hund überforderst:

  • Lässt sich deine Fellnase zurückfallen?
  • Beginnt dein Hund zu lahmen?
  • Hechelt dein Schatz vermehrt?
  • Legt sich dein Schützling ohne Aufforderung hin?

Beende das Training oder den Spaziergang und gönne deinem alten Hund eine Pause! Das Verhalten ist keine Sturheit, sondern ein Zeichen, dass es deinem Hund ein bisschen zu viel geworden ist. Bedenke auch, dass nicht jeder Tag gleich ist. Manchmal fühlt sich dein Hund pudelwohl und könnte Bäume ausreißen, manchmal braucht er einen gemütlicheren Tag.

Übungen für den Muskelaufbau bei älteren Hunden

Für Senioren gibt es viele Möglichkeiten für einen gezielten Muskelaufbau. Wichtig ist, dass dein lieber Hund Spaß am Training hat.

  • Auch Spaziergänge bauen Muskeln auf, vor allem wenn ihr kleine Steigungen hinaufgeht.
  • Gelenkschonendes Muskelaufbautraining am Laufband oder am Unterwasserlaufband.
  • Sanftes Wald-Agility, bei dem dein lieber Hund über Äste steigen und Slalomrunden durch Bäume drehen darf.
  • Isometrische Übungen, bei denen du sanften Druck auf den Hundekörper ausübst, dem deine Fellnase standhalten muss.
  • Propriozeptionstraining: Gehen auf verschiedenen Untergründen wie Strukturmatten, Laub, Sand etc.
  • Übungen mit dem Balancekissen.
  • Langsames Cavaletti-Training im Schritt und Trab.

Fordere deine Fellnase zur Aktivität auf, aber überfordere sie nicht. Fange immer mit sehr kleinen Einheiten (5 Minuten) am besten 2-mal am Tag an. Gewöhnt sich deine Fellnase (und ihre Muskeln) an die neuen Übungen, könnt ihr mehr Wiederholungen machen.

Muskelaufbau für Hundesenioren
Sanftes Wald-Agility bietet viel Abwechslung und stärkere Muskeln.

Ernährung für ältere Hunde zum Muskelaufbau

Bei alten Hunden, die Muskeln aufbauen sollen, musst du auf ein paar Bausteine in der Ernährung achten.

Manche Hunde neigen im Alter dazu, dass sie abmagern. Besprich mit deinem Tierarzt mögliche Gründe, bevor du die Futterration erhöhst. Vielleicht sind schlechte Zähne oder eine Krankheit verantwortlich.

Auf der anderen Seite nehmen viele ältere Hunde zu, wenn sie sich weniger bewegen. Manche Hundebesitzer sind der Meinung, dass ein bisschen Altersspeck nicht schadet. Das stimmt nicht, denn Übergewicht hat einige negative Folgen. Zum einen belastet zusätzliches Gewicht die Gelenke mehr. Außerdem überfordern mehr Kilos das Herz-Kreislaufsystem schneller.

Jetzt solltest du aber nicht das normale Adult-Futter füttern und einfach die Ration verkleinern, sondern auf Seniorenfutter umsteigen. Die Inhaltsstoffe sind im Seniorenfutter anders zusammengesetzt.

Zum einen hat ein Seniorenfutter weniger Fett und mehr Protein, vor allem mehr leicht verdauliche Proteine. Protein (oder Eiweiß) sind die Bausteine der Muskeln. Ohne sie können Muskeln gar nicht wachsen.

Weniger Bewegung bedeutet oft auch einen trägen Darm und Verstopfungen. Ein gutes Senior-Futter enthält mehr Ballaststoffe. Diese halten länger satt und helfen beim Stuhlgang.

Gleichzeitig ist es wichtig, den Proteingehalt nicht zu sehr zu erhöhen. Mehr Fleisch bedeutet oft mehr Phosphor, was die Nieren belasten kann. Seniorfutter enthält weniger Phosphor, um die Nieren zu entlasten.

Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem weniger robust. Das macht alte Hunde anfälliger für Infektionen und das Immunsystem braucht Unterstützung. Um dem Nachlassen der Abwehrkräfte entgegenzuwirken, enthält ein gutes Seniorfutter Vitamine und Mineralstoffe, die das Immunsystem unterstützen.

Neben dem Seniorfutter kannst du Ergänzungen füttern, die den Gelenken helfen. Zusätzliches Kollagen hilft, die Gelenkschmiere und Gelenkknorpel aufzubauen. Entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie Grünlippenmuschelextrakt oder Omega-3-Fettsäuren wirken gegen Entzündungsschübe bei Arthrose.

Achte darauf, dass dein lieber Hund genügend trinkt. Manche Hunde neigen im Alter dazu, zu wenig zu trinken.

Gelenke Quiz
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Fazit: Muskelaufbau ist auch für ältere Hunde geeignet

Mehr Muskeln sind auch bei einem älteren Hund sinnvoll. Durch ein bewusstes Training ist dein Liebling beweglicher, die Muskeln sind stärker und das Körpergefühl deines Seniors verbessert sich. Zwar brauchen alte Hunde Ruhephasen, doch Bewegung ist auch als Senior wichtig. Dadurch hat dein lieber Hund auch im hohen Alter eine Menge Lebensfreude.

Ist deine Fellnase schon im Seniorenalter? Wie baut ihr am liebsten Muskeln auf? Schreibe deine Antwort gerne in die Kommentare!

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