Heranwachsende Hunde haben oft mit Schmerzen zu kämpfen. Wie wir Menschen haben auch unsere Vierbeiner Wachstumsschübe. Erfahre, was Wachstumsschmerzen sind, auf welche Symptome du achten musst und wie du deinen lieben Hund unterstützen kannst.
Was sind Wachstumsschmerzen beim Hund?
Wenn unsere kleinen Fellknäuel wachsen, können Beschwerden auftreten, wenn sich Skelett und Muskeln zu schnell entwickeln. Dabei kommt es oft zu einer Entzündung des Knochengewebes, der Panostitis. Während der Entzündung haben betroffene Hunde Schmerzen, sie heilt aber von alleine aus.
Manchmal verursachen leider wir Menschen die Beschwerden zu schnell wachsender Hunde. Eine falsche Ernährung und zu viel Futter führt zu Wachstumsschmerzen. Bei Welpen und jungen Hunden, die zu schnell wachsen, werden die Gelenke und Knochen zu sehr belastet und es entsteht die Panostitis.
Kleine Hunde werden im Schnitt zwar älter als ihre größeren Freunde, große Hunde wachsen aber schneller. Deshalb betreffen Wachstumsschmerzen größere Hunde (z. B. Deutsche Schäferhunde, Berner Sennenhund etc.) öfter als kleine Rassen. Mit 18 Monaten sind die meisten Hunde ausgewachsen und die Wachstumsschmerzen verschwinden wieder, leider kann ein zu schnelles Wachstum aber Folgeerkrankungen verursachen.
Symptome für Wachstumsschmerzen
Damit du Wachstumsschmerzen bei deinem jungen Hund erkennst, achte auf folgende Symptome:
- Humpeln und Lahmheit: Die junge Fellnase hinkt oder belastet die Beine ungleichmäßig.
- Steifheit: Besonders nach Ruhephasen steht dein Liebling schwer auf und bewegst sich steif.
- Schmerzen und Schwierigkeiten beim Bewegen: Ein zu schnelles Wachstum schmerzt vor allem in den Beinen, weshalb es zu ungleichmäßigen Belastungen kommt.
- Schmerzen bei Berührungen: Zeigt dein Schatz Schmerzreaktionen, wenn du ihn bei den Gliedmaßen berührst?
- Appetitlosigkeit: Manche Hunde fressen nicht so viel und haben wenig Appetit.
- Veränderungen im Verhalten: Einige Hunde sind reizbar oder ziehen sich zurück.
Diagnose von Wachstumsschmerzen beim Hund
Du vermutest, dass dein lieber Hund Schmerzen beim Heranwachsen hat? Eine Diagnose beim Tierarzt kann deine Annahme bestätigen.
Der Tierarzt fragt nach den typischen oben genannten Symptomen für Wachstumsschmerzen. Eine Röntgenaufnahme zeigt oft eine Flüssigkeitsansammlung zwischen Knochen und Knochenhaut. Sie ist ein Zeichen für eine Entzündung.
Um andere Krankheiten als Ursache für die Beschwerden auszuschließen, führt der Tierarzt eventuell weitere Untersuchungen wie eine Blutuntersuchung durch.
Behandlung von Wachstumsschmerzen beim Hund
Um Wachstumsschmerzen zu behandeln, gibt es mehrere Maßnahmen.
Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente: Da die Wachstumsschmerzen oft auf Entzündungen der Knochenhaut beruhen, kann dein Tierarzt entzündungshemmende Schmerzmittel verabreichen.
Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann zusätzlich beim Mindern der Schmerzen helfen und euch sanfte Bewegungsübungen beibringen.
So kannst du Wachstumsschmerzen bei Welpen und Junghunden vorbeugen
Wir können Wachstumsschmerzen nicht immer verhindern, auch wenn wir alles richtig machen. Mit einigen Maßnahmen kannst, du aber das Risiko mindern oder deinem Schatz helfen, wenn dein Hund schon Wachstumsschmerzen hat.
Gewichtsmanagement
Übergewicht kann zusätzlichen Stress auf die wachsenden Knochen und Gelenke ausüben. Deshalb ist es wichtig, das Gewicht deines Schatzes zu kontrollieren. Zu viele Leckerli zwischendurch summieren sich schnell zu einem Überschuss. Außerdem legen junge Hunde bei einem Überschuss an Kalorien nicht an Gewicht zu, sondern sie wachsen schneller. Ein überfütterter Welpe wird also erst einmal nicht dick, sondern groß. Das heißt, dass viele Hundebesitzer gar nicht merken, wenn sie zu viel füttern, weil der junge Hund ja schön schlank ist.
Angemessene Bewegung
Übermäßige Bewegung solltest du in jungen Jahren vermeiden. Bis dein Hund erwachsen ist, solltet ihr auf rasanten Hundesport wie Agility komplett verzichten. Erst ausgewachsene Gelenke können den Belastungen standhalten. Spaziergänge (wenn es dein Alltag erlaubt am besten mehrmals am Tag) und weniger körperlich anstrengender Sport wie Nasenarbeit eignen sich prima, um deine Fellnase auszulasten, aber nicht zu überlasten.
Ausgewogene Ernährung
Welpen- und später Juniorfutter sind wichtig für ein gesundes Wachstum. Die Zusammenstellung der Nährstoffe ist anders als beim Adultfutter. Lass deinen Hund nicht fressen so viel er will. Hunde können nicht einschätzen, wann sie sich überfressen.
Wachstumskurve einhalten
Wahrscheinlich fragst du dich jetzt, wie viel dein Hund in einer bestimmten Lebensphase überhaupt wiegen darf. Dafür gibt die Wachstumskurve einen Anhaltspunkt. Lass dir von deinem Tierarzt eine solche Wachstumskurve ausdrucken. Sie orientiert sich am Endgewicht deines Hundes: Das ist das Gewicht, das dein Schatz als ausgewachsener Hund haben soll. Das ist nicht bei allen Hunden so leicht herauszufinden. bei Mischlingen (vor allem wenn du die Eltern nicht kennst) können Endgröße und -gewicht nicht immer leicht geschätzt werden.
Fazit: Wachstumskurve und Ernährung beachten
Wenn ein Welpe oder junger Hund einzieht, gibt es viel zu beachten. Wie viel Bewegung ist angemessen? Wie oft am Tag sollte er fressen? Wie schnell oder langsam darf das kleine Fellknäuel wachsen? Wie der Name verrät, handelt es sich bei Wachstumsschmerzen um eine schmerzhafte Erkrankung. Achte bei heranwachsenden Hunden unbedingt auf die individuelle Wachstumskurve und auf eine optimale Ernährung.
Hatte dein Hund in jungen Jahren Wachstumsschmerzen? Wie hast du ihm geholfen? Schreibe deine Antwort gerne in die Kommentare!