Spielen, schnüffeln, wälzen: Alltägliche Beschäftigungen, die ein Hundeleben schöner machen. Bei diesen Aktivitäten lauern Parasiten wie Würmer. Eine regelmäßige Wurmkur hilft, die wirbellosen Plagegeister in Schach zu halten.
Wie infizieren sich Hunde mit Würmern?
Wurmeier sind überall in der Natur verteilt. Deine Fellnase spielt mit anderen Hunden, wälzt sich, frisst Gras oder schnüffelt an den Hinterlassenschaften von Artgenossen. Dabei nehmen sie die Eier mit Nase oder Schnauze auf. Danach gelangen sie in den Darm, wo sie prächtig gedeihen. Auch das Füttern mit rohem Fleisch ist ein Risikofaktor. Insektenstiche und das Fressen von Nagetieren können ebenso zu einem Wurmbefall führen.
Es gibt mehrere Würmer, die deine Fellnase befallen können: Bandwürmer, Spulwürmer, Herz- und Lungenwürmer und andere. Je nach Art des Wurms können die Parasiten den Magen-Darm-Trakt oder Organe wie Herz und Lunge angreifen. Das kann zu einer gestörten Verarbeitung von Nährstoffen oder einer Schädigung der Organe führen. Besonders für Welpen sind Würmer gefährlich, weshalb sie auf jeden Fall regelmäßig entwurmt werden sollen.
Die Würmer sind nicht nur für unsere Vierbeiner eine Gefahr. Sie können auf uns Zweibeiner übergehen und unsere Organe befallen. Du streichelst deinen treuen Begleiter, er leckt an deiner Hand oder übers Gesicht. Die Wurmeier befinden sich nicht nur im Darm, sondern auch im Speichel unserer pelzigen Freunde. So werden die Würmer von Hund auf Mensch übertragen.
Würmer sind kein Zeichen von schlechter Haltung. Es ist eher ein Hinweis, dass es dem Vierbeiner gut geht, weil er ausreichend Auslauf in der Natur hat. Dennoch ist es wichtig, den Wurmbefall zu bekämpfen. Ein infizierter Hund kann wieder andere Hunde und Menschen anstecken.
Symptome nach einem Wurmbefall
Die Symptome treten erst einige Tage bis Wochen nach einem Befall auf. Ist er nicht sehr stark, bemerken viele Hundebesitzer den Wurmbefall gar nicht. Für junge, alte und kranke Tiere sind die Würmer besonders gefährlich.
- (Blutiger) Durchfall
- Wenig Appetit
- Teilnahmslosigkeit
- Abmagerung
- Juckreiz, vor allem am Anus (Schlittenfahren: Der Hund rutscht mit dem Hinterteil über den Boden)
- Erbrechen
- Haut und Fell verändern sich
- Blutarmut
Die richtige Wurmkur und mögliche Alternativen
Bei einem akuten Wurmbefall ist eine Wurmkur unbedingt notwendig, um die Biester wieder loszuwerden. Die Medikamente gibt es als Tabletten, Pasten oder Spot-On-Präparate.
Viele Hundebesitzer setzen die Wurmkur als Prophylaxe ein. Sie lassen ihren Liebling alle paar Monate entwurmen, obwohl vielleicht gar kein Wurmbefall besteht. Diese Methode ist bei Hundehaltern teilweise umstritten und sie entscheiden sich für Alternativen wie eine regelmäßige Kotuntersuchung.
Die Kosten für beide Methoden sind ähnlich, wobei das von dem Gewicht des Hundes, dessen Lebensstil, der Stärke des Befalls und dem Präparat abhängt.
Vor- und Nachteile einer regelmäßigen Wurmkur
Ein Argument gegen eine regelmäßige Wurmkur ist, dass Hundebesitzer ihren Lieblingen nicht ständig Medikamente geben wollen, wenn die Fellnasen gar nicht an einem Wurmbefall leiden.
Moderne Wurmkuren wurden so entwickelt, dass sie nur die Würmer töten und den Hundekörper nicht angreifen. Dennoch können kurzfristig Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Verstimmungen auftreten und Hundebesitzer müssen bedenken, dass sie ihren Fellnasen mehrmals pro Jahr Medikamente geben.
Die Wurmkur wirkt nicht direkt vorsorgend. Das Mittel tötet vorhandene Würmer ab. Dein Liebling kann sich aber einen Tag nach dem Medikament mit neuen Wurmeiern infizieren.
Eine Wurmkur muss ein bis 12-mal im Jahr erfolgen. Das hängt vor allem vom Lebensstil deiner Fellnase ab. Ein Vierbeiner, der mit zur Jagd geht, Aas und Kot frisst, muss öfter entwurmt werden als ein Hund, der viel an der Leine spaziert und nichts vom Boden aufnimmt. Bei einem normalen Infektionsrisiko solltet ihr euren Liebling 4-mal im Jahr entwurmen.
Um herauszufinden, zu welcher Risikogruppe dein Vierbeiner gehört, kannst du dich auf der Seite des ESCCAP weiter informieren. ESCCAP ist eine Vereinigung von Veterinärparasitologen und empfiehlt das regelmäßige Entwurmen nach ihren Richtlinien.
Vor- und Nachteile einer regelmäßigen Kotuntersuchung
Bei dieser Methode analysieren Tierärzte den Kot deines Vierbeiners auf Würmer und deren Eier. Das ist etwas aufwendig, weil die Untersuchung ähnlich zur Wurmkur ein bis 12-mal im Jahr durchgeführt werden muss.
Hundebesitzer müssen den Kot von drei aneinander folgenden Tagen mitbringen. Die Hunde scheiden die Würmer und Eier nicht bei jedem Stuhlgang aus. Selbst dann bedeutet ein negativer Befund nicht, dass euer Hund keine Würmer hat, da drei Proben zu wenig für ein sicheres Ergebnis sein können. Einige Wurmarten (z.B. Hundehautwurm) sind nur mit einer Blutuntersuchung nachweisbar.
Der klare Vorteil einer Kotanalyse ist, dass die medikamentöse Belastung wegfällt. Bei manchen Vierbeinern ist ein Wurmbefall allerdings so regelmäßig, dass eine Kotprobe hinfällig ist.
Für welche Methode ihr euch entscheidet, sprecht mit eurem Tierarzt und unterschätzt die Gefahren nicht, die von den Parasiten ausgehen. Eine Alternative könnte sein, Wurmkur und Kotprobe abzuwechseln.
Wie bekämpft ihr Würmer bei euren Lieblingen? Habt ihr Erfahrungen mit mehreren Methoden gemacht oder verlasst ihr euch auf eine? Schreibt es gerne in die Kommentare!