Spondylose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die sowohl ältere als auch jüngere Hunde betreffen kann. Sie entsteht durch Verknöcherungen an der Wirbelsäule, was zu Schmerzen, Nervenschädigungen und eingeschränkter Beweglichkeit führt.
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Anzeichen, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten von Spondylose bei Hunden. Zudem geben wir dir praktische Alltagstipps und Hinweise auf natürliche Ergänzungen und alternative Therapien, um die Lebensqualität deines lieben Hundes zu verbessern.
Was ist Spondylose beim Hund?
Spondylose, auch bekannt als Spondylosis deformans, ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die besonders häufig bei älteren Hunden auftritt. Dabei bilden sich Verknöcherungen (Spondylophyten) an den Wirbeln. Diese Knochenwucherungen entstehen als Schutzreaktion des Körpers, um die Stabilität der Wirbelsäule zu verbessern. Vor allem ältere Hunde mit einem aktiven Leben leiden häufig im Alter unter Verschleiß der Wirbelkörper, der Bandscheiben und der Bänder, weshalb ihre Wirbelsäule nicht mehr so viel Stabilität besitzt. Der Hundekörper versucht deshalb, die Wirbelsäule durch die Verknöcherungen wieder zu stabilisieren. Das sorgt für Bewegungseinschränkungen und Schmerzen.
Die Verknöcherungen können in verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule auftreten, doch besonders anfällig sind die Übergangsbereiche zwischen den unterschiedlich beweglichen Wirbelsäulenabschnitten. Der häufigste Ort für Spondylose ist der Übergang zwischen der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule sowie zwischen der Lendenwirbelsäule und dem Kreuzbein. Diese Stellen sind anfällig, weil hier ein sehr beweglicher Teil der Wirbelsäule auf einen eher starren Abschnitt trifft. Die hohe Belastung an diesen Übergängen führt oft dazu, dass zuerst die elastischen Anteile, wie Bandscheiben und Bänder, verschleißen und dadurch Instabilität entsteht.
Wenn die Wirbel an diesen Schwachstellen beginnen, instabil zu werden, versucht der Körper, die Stabilität durch knöcherne Zubildungen wiederherzustellen. Sind die betroffenen Wirbelabschnitte erst einmal verknöchert, wird die Belastung auf die benachbarten Wirbel weitergegeben. Das führt häufig dazu, dass sich auch dort neue Spondylophyten bilden, wodurch die Erkrankung weiter fortschreiten kann.
Ursachen und Entstehung von Spondylose
Für Spondylose gibt es verschiedene Ursachen, die oft miteinander verknüpft sind. Die Erkrankung entwickelt sich meist langsam und hängt eng mit Faktoren wie Alter, Lebensstil und Veranlagung zusammen. Hier erfährst du mehr über die häufigsten Auslöser:
Alter
Vor allem ältere Hunde sind häufig von Spondylose betroffen. Mit zunehmendem Alter nutzt sich die Wirbelsäule ab, was zu einem natürlichen Verschleiß führt. Die Bandscheiben verlieren an Elastizität und die Wirbelsäule wird instabil. Um die Stabilität wiederherzustellen, bildet der Hundekörper Spondylophyten.
Starke Überlastung
Intensiver Hundesport, aber auch schwere körperliche Arbeit, wie sie z.B. bei Hütehunden vorkommt, kann die Wirbelsäule übermäßig belasten. Durch die wiederholte Beanspruchung kommt es zu kleinen Verletzungen und einer zunehmenden Instabilität der Wirbel, was die Bildung von Spondylosis deformans begünstigt.
Verletzungen
Unfälle oder Verletzungen, die die Wirbelsäule betreffen, können ebenfalls ein Risikofaktor sein. Schon kleine Schädigungen an den Wirbelkörpern führen oft dazu, dass der Hundekörper versucht, die betroffene Stelle durch Knochenzubildungen zu stabilisieren.
Übergewicht
Übergewicht belastet die Wirbelsäule und die Gelenke deines Lieblings zusätzlich. Die ständige Überlastung fördert die Abnutzung und führt langfristig zu einer Schwächung der Wirbel, wodurch sich Spondylosen entwickeln können.
Bewegungsmangel
Zu wenig Bewegung führt oft zu einer schwachen Muskulatur, die die Wirbelsäule nicht ausreichend stützen kann. Ohne stabile Rückenmuskulatur muss die Wirbelsäule die Last allein tragen, was zu Fehlbelastungen und einem erhöhten Risiko für knöcherne Veränderungen führt.
Genetische Veranlagung
Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Vor allem größere Hunderassen wie Boxer, Deutsche Schäferhunde und Retriever sind besonders gefährdet. Aber auch kleinere Rassen, wie Dackel oder Französische Bulldoggen, neigen aufgrund ihrer Körperstruktur häufiger zu Rückenproblemen. Grundsätzlich kann jedoch jeder Hund, unabhängig von der Rasse, an Spondylose erkranken.
Fehlstellungen und Fehlbildungen
Fehlstellungen der Wirbelsäule, wie z.B. eine Skoliose (seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule) oder Wirbel Anomalien, können zu einer ungleichmäßigen Belastung der Wirbel führen. Dadurch versucht der Körper, diese Fehlstellungen auszugleichen, was die Entstehung von knöchernen Zubildungen fördert.
Frühere Erkrankungen
Erkrankungen, die die Wirbelsäule oder die Bandscheiben betreffen, wie z.B. Bandscheibenvorfälle oder chronische Entzündungen, können ebenfalls das Risiko für Spondylose erhöhen. Diese Erkrankungen schwächen die Wirbelsäule, wodurch der Organismus versucht, durch zusätzliche Knochenzubildungen Stabilität zu schaffen.
Ungünstige Haltungsbedingungen
Auch die Haltung und Lebensbedingungen deines Hundes können einen Einfluss haben. Hunde, die häufig auf rutschigen Böden laufen müssen oder in einem Umfeld leben, das wenig Raum für natürliche Bewegungsabläufe bietet, entwickeln eher Fehlbelastungen der Wirbelsäule, was das Risiko für Spondylosen erhöht. Daher sind auch häufig Tierschutzhunde von Spondylose betroffen.
Arthrose
Arthrose und Spondylose treten oft gemeinsam auf, besonders wenn die Wirbelgelenke (sogenannte Facettengelenke) von Arthrose betroffen sind. Instabile oder verschlissene Wirbelgelenke erhöhen die Belastung auf die benachbarten Wirbelkörper. Der Organismus reagiert darauf, indem er Spondylophyten bildet, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. So kann Arthrose in den Wirbelgelenken die Entstehung von Spondylose begünstigen und den Krankheitsverlauf beschleunigen.
Symptome von Spondylose
Die Symptome von Spondylose können sehr unterschiedlich sein und sich schleichend entwickeln. Oft ist es nicht leicht, die ersten Anzeichen zu erkennen, da die Fellnase versucht, ihre Probleme zu verbergen. Hier findest du typische Anzeichen, die darauf hinweisen könnten, dass dein Tier unter Spondylose leidet.
Schmerzen und verändertes Verhalten
Hunde mit Spondylose versuchen oft, ihre Schmerzen zu verbergen, zeigen aber durch subtile Verhaltensänderungen, dass es ihnen nicht gut geht. Vielleicht wirkt dein Liebling plötzlich gereizter, zieht sich zurück oder wird unruhig und hechelt vermehrt. Anzeichen für Schmerzen können auch sein, dass er bestimmte Bewegungen vermeidet oder anders ausführt als bisher. Er könnte jaulen, winseln oder sich häufig an einer bestimmten Stelle belecken. In manchen Fällen reagieren Hunde empfindlicher auf Berührungen, insbesondere im Rückenbereich, und können sogar aggressiv reagieren.
Bewegungseinschränkungen
Vermeidet dein Hund plötzlich das Treppensteigen oder das Hineinspringen ins Auto? Benötigt er länger, um aufzustehen oder sich hinzulegen? Diese Verhaltensweisen sind typische Anzeichen dafür, dass ihm solche Bewegungen Schmerzen bereiten oder unangenehm sind. Die Verwachsungen in der Wirbelsäule machen diese Bewegungen zunehmend schwieriger. Dein Liebling könnte dabei steif wirken oder häufig die Position wechseln, bevor er sich endgültig hinlegt.
Verändertes Gangbild
Spondylose wirkt sich auf das Gangbild des Hundes aus. Wie stark es sich verändert, hängt oft vom Stadium der Erkrankung ab. Viele betroffene Hunde zeigen eine steife oder unsichere Bewegung und beginnen zu humpeln. Besonders die Muskeln in der Hinterhand nehmen im Verlauf der Erkrankung zunehmend ab. Das führt dazu, dass die Fellnase ihre Hinterbeine weniger hebt, wodurch sich die Krallen schneller abnutzen. Manchmal wölben betroffene Hunde ihren Rücken wie bei einem Katzenbuckel, um den Schmerz auszugleichen. Je nach Ausprägung kann auch ein schaukelndes oder schleppendes Gangbild auftreten, das zeigt, wie sehr dein Liebling mit der Bewegung zu kämpfen hat.
In diesem kurzen Video siehst du das schaukelnde Gangbild. Du kannst außerdem erkennen, dass der Hund seine Hinterbeine weniger hebt und der Rücken abgerundet ist:
Zittern und Lähmungen
Sind die Spinalnerven (Rückenmarksnerven) eingeklemmt, kommt es zu Störungen im Informationsaustausch zwischen Gehirn und Muskeln. Dadurch kann es zu Zittern kommen, besonders in den Hinterbeinen. Dies tritt vor allem im Stehen oder bei Anstrengungen wie Treppensteigen auf. Im fortgeschrittenen Stadium sind teilweise oder vollständige Lähmungen möglich.
Das Zittern in den Hinterbeinen kann auch durch eine schwache Muskulatur verursacht werden. Wenn dein lieber Hund Schmerzen im hinteren Rücken hat, verlagert er sein Gewicht nach vorne und die Muskeln an den Hinterbeinen werden immer schwächer. Daher ist es wichtig, hier gezielt Muskelaufbau für die Hinterhand zu betreiben.
Inkontinenz
Im fortgeschrittenen Stadium können Nerven im Rückenmark eingeengt oder geschädigt werden, wodurch dein Hund die Kontrolle über seine Blase verliert. Dabei entleert sich die Blase deines lieben Hundes, ohne dass er dies steuern kann. Oft passiert dies im Schlaf, ohne dass er es merkt. In solchen Fällen können Hundewindeln und spezielle Unterlagen helfen, den Alltag angenehmer zu gestalten. Die Inkontinenz lässt sich häufig mit Medikamenten behandeln.
Probleme beim Kotabsatz
Die Krümmung des Rückens beim Kotabsatz kann deinem Hund mit Spondylose starke Schmerzen bereiten. Dadurch hat er Schwierigkeiten, seinen Kot abzusetzen, besonders wenn er unter Verstopfung leidet. In fortgeschrittenen Fällen kann die Kontrolle über den Schließmuskel so stark beeinträchtigt sein, dass er unkontrolliert Kot verliert. Das ist für ihn sehr unangenehm, und es ist wichtig, ihn in solchen Situationen liebevoll zu unterstützen und keinesfalls zu bestrafen. Er macht dies nicht absichtlich, sondern kann den Kot nicht mehr zurückhalten.
Diagnose von Spondylose
Bei einem Verdacht auf Spondylose ist ein Besuch bei deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin unbedingt notwendig. Der erste Schritt besteht in einer gründlichen körperlichen Untersuchung. Dabei wird dein Liebling abgetastet und die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird überprüft. Auch mögliche Schmerzreaktionen auf bestimmte Bewegungen oder Berührungen geben erste Hinweise auf die Erkrankung.
Um die Diagnose zu bestätigen, werden in der Regel Röntgenaufnahmen angefertigt. Auf diesen Bildern sind die knöchernen Zubildungen an den Wirbeln deutlich zu erkennen. Je nach Stadium der Erkrankung können kleine Knochensporne, ausgeprägte Verknöcherungen oder sogar vollständige Verwachsungen zwischen den Wirbeln sichtbar sein. Mit Hilfe dieser Aufnahmen lässt sich auch feststellen, ob die Verknöcherungen auf die Nerven oder Bandscheiben drücken und dadurch Schmerzen und Symptome verursachen.
In einigen Fällen kann der Tierarzt auch zusätzliche bildgebende Verfahren wie ein CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) empfehlen. Diese Methoden bieten eine noch genauere Darstellung der Weichteile, Bandscheiben, Rückenmark und Nerven und sind besonders hilfreich, wenn neurologische Ausfälle wie Lähmungen vorliegen.
Sobald die Diagnose feststeht, bespricht der Tierarzt mit dir, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Je früher die Spondylose erkannt wird, desto besser kann der Krankheitsverlauf beeinflusst und die Lebensqualität deines Hundes erhalten werden.
Krankheitsverlauf von Spondylose
Spondylose ist eine chronische Erkrankung, die sich oft schleichend entwickelt und schubweise verläuft. Es gibt Phasen, in denen die Symptome verstärkt auftreten und Phasen, in denen sie weniger ausgeprägt sind. Wie stark dein Hund unter der Krankheit leidet, hängt dabei vom jeweiligen Stadium ab.
Die verschiedenen Schweregrade der Spondylose:
Grad 1: Frühstadium
Im Frühstadium ist die Spondylose noch kaum ausgeprägt und dein Hund zeigt meistens keine oder nur sehr geringe Symptome. Kleine knöcherne Zubildungen beginnen sich zu bilden, doch sie beeinträchtigen die Beweglichkeit kaum. Möglicherweise bemerkst du ab und an eine leichte Steifheit, besonders nach langem Liegen oder beim Aufstehen.
Grad 2: Mäßiges Stadium
Mit Fortschreiten der Erkrankung zeigen sich erste Anzeichen von Unwohlsein. Dein Hund könnte gelegentlich Bewegungsunlust oder Schmerzen haben, die durch die stärker ausgeprägten Verknöcherungen verursacht werden. Die Beweglichkeit wird allmählich eingeschränkt und dein Vierbeiner könnte bestimmte Bewegungen, wie das Hineinspringen ins Auto, meiden.
Grad 3: Fortgeschrittenes Stadium
In diesem Stadium kommt es zu deutlichen Symptomen wie Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit. Die knöchernen Zubildungen nehmen weiter zu und beeinträchtigen die Stabilität der Wirbelsäule erheblich. Häufig zeigt sich ein verändertes Gangbild und dein Hund benötigt jetzt möglicherweise gezielte physiotherapeutische Unterstützung, um die Muskulatur zu erhalten und Verspannungen zu lösen.
Grad 4: Endstadium
Im Endstadium sind die Verwachsungen zwischen den Wirbeln so stark ausgeprägt, dass sie miteinander verwachsen und die Wirbelsäule zunehmend versteift wird. Die Beweglichkeit ist nun stark eingeschränkt, und dein Hund leidet unter chronischen Schmerzen. In diesem Stadium ist eine intensive Schmerztherapie und liebevolle Unterstützung notwendig, um ihm weiterhin eine möglichst gute Lebensqualität zu bieten. Weitere Informationen zum Endstadium erhältst du im unteren Teil des Artikels.
Verlauf und Schübe
Die Schweregrade verdeutlichen den allgemeinen Fortschritt der Krankheit, doch Spondylose verläuft oft in wechselhaften Phasen, die als Schübe bezeichnet werden. Während eines aktiven Schubs bilden sich neue knöcherne Zubildungen, die im betroffenen Bereich starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen. Besonders unangenehm wird es, wenn sich die neuen Verknöcherungen in der Nähe von Nerven befinden. Das kann neurologische Symptome wie Zittern, Empfindlichkeitsstörungen oder Lähmungen auslösen.
In der passiven Phase klingen die akuten Schmerzen ab, doch die bereits gebildeten Verknöcherungen bleiben bestehen. Auch wenn dein Liebling in dieser Phase beschwerdefreier erscheint, ist die Erkrankung weiterhin aktiv. Oft neigen Hunde dazu, eine Schonhaltung einzunehmen, was zu Fehlbelastungen und Verspannungen führen kann. Deshalb ist es wichtig, auch während der passiven Phasen den Rücken deines Hundes zu schonen und mit ihm gezielte physiotherapeutische Übungen zu machen.
Häufigkeit und Dauer
Wie oft ein Schub auftritt und wie lange er anhält, ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Es gibt Tiere, die nur selten akute Phasen haben, während andere regelmäßig darunter leiden. Auch die Dauer variiert stark: Manchmal sind es nur wenige Tage, in anderen Fällen mehrere Wochen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung werden die Pausen zwischen den Schüben meist kürzer und die Beschwerden nehmen zu. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind daher wichtig, um die Behandlung individuell an den Zustand deines Hundes anzupassen.
Ein schrittweiser Krankheitsverlauf
Spondylose ist eine chronische Erkrankung, die sich nicht heilen lässt. Wie schnell sich der Zustand deines Hundes verschlechtert, ist schwer vorherzusagen, da der Verlauf sehr unterschiedlich sein kann. Während manche Vierbeiner lange Zeit stabil bleiben und nur langsam fortschreitende Symptome zeigen, verschlechtert sich bei anderen die gesundheitliche Situation schneller. Je früher die Krankheit erkannt wird und je besser die Behandlung zwischen den Schüben ist, desto länger lassen sich die Beschwerden und das Fortschreiten hinauszögern.
Das oberste Ziel der Behandlung sollte stets sein, die Lebensqualität deines Hundes bestmöglich zu erhalten und seine Beweglichkeit zu fördern, damit er trotz der Erkrankung ein möglichst beschwerdefreies und glückliches Leben führen kann.
Behandlung von Spondylose beim Hund
Spondylose ist leider nicht heilbar, aber du kannst viel tun, um deinem Fellkind das Leben mit dieser chronischen Erkrankung zu erleichtern und seine Lebensqualität zu verbessern. Die richtige Behandlung umfasst verschiedene Maßnahmen, die auf die Bedürfnisse deines Lieblings abgestimmt werden sollten. Hier erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt und was deinem Liebling wirklich hilft.
Medikamente und Schmerzmittel
Dein Schatz sollte keinesfalls unter Schmerzen leiden müssen, denn diese schränken seine Lebensqualität enorm ein. Es gibt verschiedene schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, die helfen, die Beschwerden zu lindern. Dein Tierarzt oder Tierärztin berät dich individuell, welche Präparate für deinen Hund am besten geeignet sind.
Neben klassischen Schmerzmitteln (NSARs) kann bei starken Schmerzen auch der Einsatz von z.B. Gabapentin oder, je nach Fall, Kortison in Betracht gezogen werden. Bei chronischen Verläufen wird zunehmend die Librela-Spritze eingesetzt, die eine längerfristige Schmerzlinderung ermöglicht, ohne den Magen-Darm-Trakt zu belasten.
Ernährung und Fütterung
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Spondylose, da Entzündungen in der Wirbelsäule eine entscheidende Rolle spielen. Du solltest darauf achten, deinen Hund getreidefrei zu füttern, da Getreide Entzündungsprozesse fördern kann. Ideal ist eine hochwertige, entzündungshemmende Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist.
Übergewicht sollte unbedingt vermieden werden, da es die Wirbelsäule zusätzlich belastet. Falls dein Liebling etwas zu viel auf den Rippen hat, hilft eine kalorienreduzierte Diät, um das Gewicht schonend zu reduzieren und so die Gelenke zu entlasten.
Nahrungsergänzungsmittel
Damit dein lieber Hund wirklich alle Nährstoffe bekommt, die er benötigt, ist es sinnvoll, zusätzlich natürliche Nahrungsergänzungen zu füttern. So stellst du sicher, dass deine Fellnase gut versorgt wird. Dafür können folgende Ergänzungen hilfreich sein:
- Fischöl aus Wildfang: Um die Entzündungen im Rücken deiner Fellnase zu reduzieren, sind Omega-3 Fettsäuren sehr wichtig. In einer Studie wurde herausgefunden, dass die Menge an Schmerzmittel, die ein Hund mit Arthrose einnehmen musste, durch die Gabe von Fischöl deutlich reduziert werden konnte. Daher solltest du deinem treuen Begleiter ein hochwertiges Fischöl aus Wildfang füttern, welches deutlich höhere Omega-3 Werte aufweist als herkömmliches Lachsöl. Achte hier auf die Prüfung auf Schadstoffe und Umweltgifte sowie darauf, dass das Öl in einer dunklen Glasflasche abgefüllt ist. Im Idealfall enthält das Fischöl natürliches Vitamin-E, um deinen Liebling auch mit Antioxidantien zu versorgen.
- Grünlippmuschel: Die Grünlippmuschel ist reich an Glycosaminoglykanen, die die Gelenkgesundheit fördern und die Bildung von Knorpel unterstützen. Sie hilft dabei, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten. Gerade bei Hunden mit Spondylose unterstützt sie den Erhalt der noch vorhandenen Gelenkstrukturen. Achte darauf, dass es sich um nicht-entfettete Grünlippmuscheln (Perna Canaliculus) aus Neuseeland handelt. Die Muschel sollte einen hohen Glykosaminoglykane Anteil von 3% haben, um den Erhalt der Gelenkflüssigkeit ideal zu unterstützen.
- Vitamin-B-Komplex: Vitamine aus der B-Gruppe unterstützen die Regeneration und Funktion der Nerven. Bei Spondylose sind oft auch Nervenbahnen im Rückenbereich betroffen. Vitamin B kann helfen, die Nervenfunktion zu stabilisieren und neurologische Symptome wie Zittern oder Empfindlichkeitsstörungen zu mindern und die Blasenkontrolle zu verbessern.
Physiotherapie und gezielte Bewegung
Mit regelmäßiger Physiotherapie stärkst du die Muskeln deines Lieblings und erhältst seine Beweglichkeit. Gezielte Übungen, wie sanfte Dehnungen und das Stärken der Rückenmuskulatur, helfen dabei, die Belastung der Wirbelsäule zu verringern und Verspannungen zu lösen.
Du kannst auch zu Hause leichte Übungen einbauen, die deinem Hund gut tun, z.B. langsames Bergaufgehen, Tricktraining, um die Tiefenmuskulatur zu aktivieren, oder Wasserlaufband-Training, das gelenkschonend ist und gleichzeitig die Muskulatur kräftigt. Achte darauf, jede Bewegung in kleinen Einheiten und ohne Überanstrengung durchzuführen.
Anpassungen im Alltag
Auch kleine Veränderungen im Alltag können deinem Hund mit Spondylose helfen, seinen Rücken zu schonen zu reduzieren:
- Orthopädisches Hundebett: Ein weiches, ergonomisch geformtes Bett bietet Unterstützung und Entlastung für die Wirbelsäule. Dein Tier kann sich besser entspannen und erholen.
- Vermeidung von Belastungen: Treppensteigen und Springen sollten vermieden werden, da dadurch die Wirbelsäule stark belastet wird. Hunderampen oder Tragegurte erleichtern deinem Hund den Alltag und schonen den Rücken.
- Erhöhter Futternapf: Mit einem höheren Napf muss sich dein Liebling beim Fressen nicht so weit bücken, was seinen Rücken entlastet.
- Angepasste Spaziergänge: Statt einer langen, anstrengenden Runde sind mehrere kurze Spaziergänge besser. Vermeide intensives Ballspielen oder abrupte Richtungswechsel. Stattdessen sind kontrollierte, gleichmäßige Bewegungen ideal.
- Hundemantel bei kaltem oder nassem Wetter: Feuchte Kälte kann die Probleme verschlimmern. Ein Hundemantel hält deinen Liebling auch im Winter warm.
Tipps für den Alltag
Es kann schwierig sein, deinen Hund am Toben zu hindern, da er trotz seiner Erkrankung oft noch Lust hat, sich auszutoben. Um seinen Bewegungsdrang zu kontrollieren, hilft es, ihn mental auszulasten. Suchspiele, Denkaufgaben oder sanfte Nasenarbeit sind tolle Möglichkeiten, ihn geistig zu beschäftigen und ihm gleichzeitig Freude zu bereiten. Wenn ihr während Spaziergängen auf andere Hunde trefft, halte dein Tier am besten an der Leine, damit er nicht in Versuchung gerät, wild herumzutoben. Das mag zwar schade sein, doch seine Gesundheit sollte immer Vorrang habe
Alternative Therapien
Ergänzend zur klassischen schulmedizinischen Behandlung gibt es verschiedene alternative Therapieansätze, die deinem Hund Linderung verschaffen und seine Lebensqualität verbessern können. Diese Methoden zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu fördern und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen. Hier ein Überblick über bewährte Ansätze:
- Akupunktur: Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der sehr feine Nadeln in spezifische Akupunkturpunkte gesetzt werden, um den Energiefluss (Qi) zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Bei Hunden mit Spondylose kann Akupunktur helfen, Verspannungen zu lösen und die Nervenfunktion zu stabilisieren. Diese Therapie eignet sich besonders bei chronischen Schmerzen oder wenn herkömmliche Schmerzmittel allein nicht ausreichen.
- Blutegeltherapie: Die Blutegeltherapie nutzt die natürlichen Wirkstoffe im Speichel der Blutegel, die entzündungshemmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirken. Bei Hunden mit Spondylose kann die Anwendung von Blutegeln helfen, Entzündungen an der Wirbelsäule zu verringern und die Schmerzen zu lindern. Die Therapie wird häufig in Kombination mit anderen Ansätzen wie Akupunktur oder Physiotherapie eingesetzt.
- Homöopathie: Homöopathische Mittel wie Traumeel oder Zeel sind bei Gelenk- und Wirbelsäulenproblemen weit verbreitet und werden als sanfte Unterstützung eingesetzt. Sie wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und fördern die Heilung des Gewebes. Bei Spondylose können diese Mittel helfen, akute Schübe abzumildern und die allgemeine Beweglichkeit zu verbessern. Wichtig ist hierbei, die Dosierung und das Mittel mit einem erfahrenen Tierheilpraktiker abzustimmen.
Spondylose Hund Endstadium
Im Endstadium der Spondylose treten viele der bereits beschriebenen Symptome wie Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Inkontinenz und Lähmungen in verstärkter Form auf. Dein Hund leidet in dieser Phase unter massiven Bewegungseinschränkungen und kann sich nur noch mit großen Mühen oder gar nicht mehr schmerzfrei bewegen. Viele der bekannten Anzeichen verschlimmern sich, und neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder die Unfähigkeit, Kot und Urin zu kontrollieren, werden häufiger.
Im Endstadium ist es besonders wichtig, dass du eng mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin zusammenarbeitest, um sicherzustellen, dass dein Liebling so schmerzfrei wie möglich ist. Hier sind einige spezifische Anzeichen, die auf das Endstadium hinweisen:
- Komplette Versteifung der Wirbelsäule: Wenn die knöchernen Zubildungen vollständig miteinander verwachsen sind, wird die Wirbelsäule starr. Zwar können die Schmerzen durch den Wegfall des Drucks auf Nerven abnehmen, aber die Bewegung ist extrem eingeschränkt. Dein Hund wird zunehmend steifer und hat große Schwierigkeiten, aufzustehen, zu gehen oder sich hinzulegen.
- Vermehrte neurologische Probleme: Lähmungen, besonders der Hinterhand, treten vermehrt auf. Dein Hund könnte Schwierigkeiten haben, seine Beine zu kontrollieren, oder sie schleifen beim Laufen nach.
- Starke Inkontinenz: Wenn die Nerven im Rückenmark weiter geschädigt werden, verliert dein Hund oft unkontrolliert Urin oder Kot, insbesondere im Schlaf oder beim Aufstehen.
- Verändertes Verhalten: Dein Liebling könnte an Lebensfreude verlieren, sich zurückziehen oder apathisch wirken. Er zeigt weniger Interesse an seinen Lieblingsaktivitäten, spielt kaum noch und vermeidet Kontakt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um einen Hund mit Spondylose einzuschläfern?
Die Entscheidung, deinen geliebten Hund gehen zu lassen, ist eine der schwersten, die du treffen musst. Besonders im Endstadium von Spondylose ist dies ein Thema, das viele Hundebesitzer beschäftigt. Es ist wichtig, die Lebensqualität deines Hundes im Blick zu behalten und auf Anzeichen zu achten, dass sein Leben mehr zur Qual als zur Freude geworden ist.
Besondere Warnsignale sind:
- Schmerzen, die trotz Medikation nicht mehr kontrolliert werden können: Wenn dein Hund trotz starken Medikamenten leidet, ist es an der Zeit, die Situation kritisch zu hinterfragen.
- Fehlende Mobilität: Wenn dein Hund kaum noch laufen oder aufstehen kann und sein Leben hauptsächlich aus Ruhe und Unwohlsein besteht, solltest du über diesen schweren Schritt nachdenken.
- Verlust der Lebensfreude: Achte auf Anzeichen wie Apathie, Rückzug und mangelndes Interesse an Fressen, Spielen oder Zuneigung.
Dein Tierarzt oder deine Tierärztin kann dir in dieser schwierigen Phase beratend zur Seite stehen und die Gesundheit deines Hundes objektiv einschätzen. Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, aber es ist wichtig, im Sinne deines Hundes zu handeln, um ihm unnötiges Leid zu ersparen. Vertraue darauf, dass du die richtige Entscheidung für deinen geliebten Vierbeiner treffen wirst – eine Entscheidung aus Liebe und Fürsorge, die sein Wohlbefinden an erster Stelle stellt.
Fazit
Spondylose ist eine chronische Erkrankung, die das Leben deines Hundes stark beeinflussen kann. Sie erfordert von dir als Halter viel Geduld, Aufmerksamkeit und Fürsorge. Mit der richtigen Maßnahmen, regelmäßiger Kontrolle und gezielten Anpassungen im Alltag kannst du jedoch viel dazu beitragen, die Lebensqualität deines Lieblings zu verbessern und ihm trotz der Erkrankung ein erfülltes Leben zu ermöglichen. Achte auf die ersten Anzeichen, um frühzeitig eingreifen zu können, und arbeite eng mit deinem Tierarzt zusammen, um den bestmöglichen Behandlungsplan zu erstellen.
Besonders wichtig ist es, dass dein Hund nicht unter unnötigen Schmerzen leidet. Medikamente, Physiotherapie und eine angepasste Ernährung können helfen, die Beschwerden zu lindern und die Mobilität zu fördern. Auch alternative Therapien wie Akupunktur oder Blutegelbehandlungen können eine sinnvolle Ergänzung sein. In schweren Fällen ist es entscheidend, die Symptome genau im Blick zu behalten und immer wieder zu hinterfragen, ob das Leben deines Vierbeiners noch lebenswert ist.
Leider lässt sich Spondylose nicht heilen, und im fortgeschrittenen Stadium kann das Leben für deinen Schatz eine Qual werden. Wenn trotz aller Bemühungen anhaltende Schmerzen, Lähmungen und der Verlust der Lebensfreude auftreten, kann es der letzte Akt der Liebe sein, ihn von seinem Leid zu erlösen. Diese Entscheidung ist nie leicht, aber sie zeigt, wie sehr du deinen Hund liebst und sein Wohl an erster Stelle steht.
Denke daran: Du kennst deinen Liebling am besten und wirst gemeinsam mit deinem Tierarzt die richtige Entscheidung treffen. Wichtig ist, ihm bis dahin ein möglichst schmerzfreies, liebevolles und würdiges Leben zu schenken – mit vielen Momenten voller Zuneigung und Wärme.
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