Inkontinenz beim Hund – Ursachen, Symptome und Behandlung

Wenn dein Hund plötzlich Urin verliert oder Pfützen auf seinem Liegeplatz hinterlässt, deutet das darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung ist. Oft steckt hinter der Inkontinenz ein medizinisches Problem, das sorgfältig untersucht und behandelt werden sollte.

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Symptome, Ursachen und die mögliche Behandlung. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps zur Vorbeugung und zum Umgang mit einer Blasenschwäche bei deinem lieben Hund. Das Thema mag im ersten Moment herausfordernd wirken, aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du deinem Schatz ein glückliches Leben ermöglichen – und dir selbst den Alltag erleichtern.

Inkontinenz bei Hunden trifft häufig größere Hunderassen
Inkontinenz betrifft häufig größere Hunde

Welche Formen der Inkontinenz beim Hund gibt es?

Inkontinenz ist nicht gleich Inkontinenz. Es gibt verschiedene Typen, die sich in Ursache und Symptomen unterscheiden:

Harninkontinenz – die häufigste Form

Harninkontinenz bezeichnet den unkontrollierten Verlust von Urin. Sie tritt oft im Schlaf oder in entspannten Momenten auf, ohne dass der Hund es bemerkt. Diese Art der Inkontinenz kann primär (angeboren) oder sekundär (im Laufe des Lebens erworben) sein. Mögliche Auslöser sind:

  • Anatomische Besonderheiten wie eine unvollständig geschlossene Harnröhre oder Fehlstellungen der Harnleiter.
  • Hormonelle Veränderungen, etwa nach einer Kastration.
  • Blasenentzündungen oder altersbedingte Schwächen der Blasenmuskulatur.

Dranginkontinenz – wenn der Harndrang zu stark ist

Im Gegensatz zur klassischen Harninkontinenz bemerkt ein Hund mit Dranginkontinenz den Harndrang, schafft es aber nicht rechtzeitig, diesen zu kontrollieren. Häufige Ursachen sind:

  • Überaktive Blasenmuskulatur, die sich ständig zusammenzieht und dem Hund permanent das Gefühl vermittelt, urinieren zu müssen
  • Reizungen der Harnwege durch Blasenentzündungen oder Harnsteine.

Kotinkontinenz – die seltene, aber belastende Form

Hierbei verliert der Hund unkontrolliert Kot, ohne es zu merken. Zu den Ursachen zählen:

  • Verletzungen oder Erkrankungen des Rückenmarks, welche die Nervenfunktion beeinträchtigen
  • Neurologische Störungen, Demenz oder schwere Darmprobleme
  • Tumorerkrankungen

Ist Inkontinenz gefährlich?

Inkontinenz ist in den meisten Fällen keine lebensbedrohliche Erkrankung, kann für deinen lieben Hund aber sehr belastend sein – sowohl körperlich als auch psychisch. Der Kontakt mit Urin oder Kot kann Hautentzündungen und Irritationen verursachen, während das ungewollte „Malheur“ den Hund verunsichert und sein Selbstbewusstsein beeinträchtigen kann.

Unbehandelt kann Inkontinenz auch zu ernsteren gesundheitlichen Problemen führen, wie:

  • Chronische Blasen- oder Niereninfektionen.
  • Schmerzen durch entzündete Haut oder gereizte Schleimhäute.

Ursachen für Inkontinenz bei Hunden

Eine Blasenschwäche kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Hier erfährst du mehr über die möglichen Ursachen.

Hormonveränderungen

Viele kastrierte Hündinnen leiden unter kastrationsbedingter Inkontinenz. Das liegt daran, dass das Östrogen sinkt, was die Stabilität des Blasenschließmuskels beeinflusst. Dadurch kann die Blase nicht mehr zuverlässig geschlossen bleiben, was zu unkontrolliertem Harnverlust führt. Schätzungen zufolge entwickeln etwa 10–20 % aller kastrierten Hündinnen im Laufe ihres Lebens diese Form der Inkontinenz.

Besonders betroffen sind große Hunderassen wie Dobermann, Boxer, Deutsche Dogge oder Schäferhund. Kastrierte Rüden entwickeln dagegen seltener hormonell bedingte Inkontinenz, da der Verlust des Testosterons die Blasenkontrolle weniger beeinflusst. Trotzdem kann auch bei ihnen eine kastrationsbedingte Inkontinenz auftreten.

Erkrankungen und anatomische Besonderheiten

Bei Fehlbildungen ist die normale Entwicklung des Harnsystems oft gestört, wodurch die Harnblase ihre Funktion nicht richtig ausüben kann. Besonders die Harnröhre und der Harnleiter können von Unregelmäßigkeiten betroffen sein, was zu Problemen bei der Blasenentleerung führt. Auch Blasenentzündungen und Blasensteine können die Blasenfunktion beeinträchtigen.

Rückenprobleme

Bandscheibenvorfälle, Spondylose und andere Rückenprobleme können die Nerven beeinträchtigen, die für die Blasenfunktion zuständig sind. Das kann zu Harninkontinenz führen. Besonders bei Rassen mit einer genetischen Veranlagung für Rückenprobleme, wie Dackel und Französische Bulldoggen, solltest du bei unkontrolliertem Urinverlust den Rücken deines Hundes genauer untersuchen lassen.

Arthrose

Arthrose kann aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfähigkeit und der damit verbundenen Schmerzen indirekt zu Inkontinenz beim Hund führen. Entzündungen können außerdem die umliegenden Nerven reizen und sich in Folge auf die Kontrolle über die Harnblase oder den Schließmuskel auswirken.

Vitamin-B-Mangel

B-Vitamine sind wichtig für das Nervensystem. Ein Mangel, besonders an Vitamin B12, kann zu einer gestörten Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln führen und so die Blasensteuerung beeinflussen.

Alterungsprozesse

Mit zunehmendem Alter verlieren viele Hunde an Muskelkraft und -kontrolle. Auch die Muskulatur des Schließmuskels wird schwächer, wodurch dein Hund unkontrolliert Pipi oder Kot verlieren kann. Altersinkontinenz tritt oft zusammen mit anderen Altersbeschwerden wie Gelenkproblemen oder einer eingeschränkten Mobilität auf.

Altersinkontinenz ist ein häufiges Problem
Altersinkontinenz ist ein häufiges Problem

Demenz

Bei älteren Hunden ist eine Blasenschwäche oft auch die Folge von kognitiver Dysfunktion (Demenz). Ein dementer Hund kann Signale wie den Harndrang oft nicht mehr richtig deuten und vergisst sozusagen, dass er seine Blase entleeren muss.

Psychische Ursachen

Unter starken psychischen Belastungen kann ein Hund unkontrolliert Harn verlieren. Dieses „Angstpipi“ kann durch Stress, Angst oder traumatische Erlebnisse ausgelöst werden. In solchen Fällen ist es wichtig, das Vertrauen deines Lieblings wiederherzustellen.

Rasseprädisposition

Einige Rassen haben eine genetische Veranlagung für Inkontinenz. Diese kann durch Hormone, aber auch durch Unregelmäßigkeiten in der Entwicklung des Harnsystems bedingt sein. Bestimmte Rassen sind für Anomalien im Bereich der Harnröhre oder des Harnleiters besonders anfällig, was die Entstehung von Inkontinenz begünstigen kann. Der Boxer, Dobermann, Schäferhund oder Dalmatiner sind von dieser Prädisposition häufiger betroffen als andere Hunderassen. Auch kleinere Rassen wie der Zwergpudel oder der Shih Tzu neigen aufgrund ihrer Anatomie zu Problemen mit dem Harnsystem.

Tumorerkrankungen

Tumore im Bereich der Harnblase oder des Rückenmarks können eine Ursache für Inkontinenz sein. Sie sind bei Hunden jedoch vergleichsweise selten. Blasentumore wie das Übergangszellkarzinom machen etwa 2 % aller Tumorerkrankungen bei Hunden aus.

Bestimmte Rassen, wie zum Beispiel Scottish Terrier, Beagle, Shetland Sheepdog und Collie, haben ein höheres Risiko, an Blasentumoren zu erkranken. Auch bei älteren Hunden ab einem Alter von etwa 6–7 Jahren steigt das Risiko für diese Art von Tumor.

Symptome einer Harninkontinenz beim Hund

Inkontinenz äußert sich meist durch typische Anzeichen wie diese:

  • Urinverlust im Schlaf oder beim Liegen
    Dein lieber Hund verliert Urin, während er entspannt liegt oder schläft, ohne es selbst zu merken.
  • Häufiges Urinieren, besonders an ungewöhnlichen Stellen
    Ein Hund mit Inkontinenz sucht oft neue Plätze auf, um Urin abzusetzen, da er das Gefühl der vollen Blase nicht richtig kontrollieren kann.
  • Nasse Stellen im Hundebett oder auf dem Teppich
    Plötzlich auftretende, nasse Flecken in Bereichen, in denen dein liebes Tier liegt oder sich ausruht, sind ein deutliches Anzeichen.
  • Entzündungen
    Wiederkehrender Kontakt mit Urin kann bei deinem Hund zu Hautirritationen und Entzündungen im Genitalbereich führen. Rötungen, Schwellungen oder ein vermehrtes Lecken der betroffenen Stellen können Hinweise darauf sein, dass die Haut durch die ständige Nässe gereizt ist.
  • Unangenehmer Geruch
    Bedingt durch die wiederholte Kontamination der Haut mit Urin kann sich ein unangenehmer Geruch entwickeln. Dies kann auf Entzündungen oder auch auf Infektionen hinweisen.
  • Verlust von Kot
    Ein unwillkürlicher Kotabsatz tritt häufig bei Hunden mit Rückenmarksproblemen oder neurologischen Störungen auf.

Diese Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Falls du eines oder mehrere dieser Anzeichen bei deinem Hund bemerkst, solltest du unbedingt zum Tierarzt gehen.

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Diagnose beim Tierarzt

Der Tierarzt beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der du Informationen zum Krankheitsverlauf, Verhalten und möglichen Auffälligkeiten deines Hundes gibst. Dabei interessiert ihn, wann die Inkontinenz bei deinem Hund erstmals aufgetreten ist – von Geburt an oder erst später. Er fragt auch, ob es bestimmte Situationen gibt, in denen die Symptome stärker ausgeprägt sind, etwa im Liegen, nach dem Aufstehen oder bei körperlicher Anstrengung. Zudem möchte er wissen, ob weitere Begleitsymptome wie häufiges Urinieren, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder andere Verhaltensänderungen aufgetreten sind.

Eine angeborene Harninkontinenz wird in der Regel durch bildgebende Verfahren oder endoskopische Untersuchungen diagnostiziert. Sekundäre Inkontinenz lässt sich durch eine Kombination aus Blut-, Urin- und neurologischen Tests erkennen.

Blasen- und Urintests

Der Tierarzt wird zunächst eine Urinprobe deines lieben Hundes entnehmen und diese auf Infektionen und Entzündungen überprüfen. Eine gründliche Überprüfung der Blase hilft zudem dabei, Anomalien wie Kristalle oder Blasensteine zu erkennen.

Untersuchungen des Vitaminspiegels

Besonders wichtig ist die Überprüfung des Vitamin-B-Spiegels. Durch eine Blutuntersuchung lässt sich feststellen, ob eine Supplementierung notwendig ist, um das Nervensystem deines treuen Begleiters wieder ins Gleichgewicht zu bringen und damit die Kontrolle über das Harnsystem zu verbessern.

Rückenuntersuchungen

Vermutet der Tierarzt, dass die Blasenschwäche durch eine nervliche Beeinträchtigung verursacht wird, ist eine gründliche Kontrolle des Rückens notwendig. Dabei achtet er besonders auf Schmerzreaktionen, Bewegungsstörungen und andere Auffälligkeiten.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren helfen ebenfalls, mögliche Auslöser der Inkontinenz bei Hunden zu identifizieren. Ein Ultraschall liefert Informationen über die Blasenstruktur, zeigt Tumore oder Fehlbildungen auf. Mit einem Röntgenbild kann der Tierarzt zusätzlich die Lage und Form der Blase sowie der Harnwege beurteilen. So lässt sich feststellen, ob die Inkontinenz durch Veränderungen im Becken- oder Wirbelsäulenbereich verursacht wird.

Neurologische Tests

Bei Hunden mit vermuteten neurologischen Störungen sind spezielle Tests notwendig. Sie dienen dazu, die Nervenfunktion zu überprüfen und herauszufinden, ob eine Störung des Rückenmarks oder der peripheren Nerven vorliegt. Der Tierarzt testet dabei die Reflexe, die Sensibilität und die Bewegungsfähigkeit der Hinterbeine.

Der Boxer ist häufig von Inkontinenz betroffen
Größere Hunderassen wie der Boxer, Dobermann, Schäferhund oder Dalmatiner sind häufiger von Inkontinenz betroffen als andere Hunderassen.

Behandlungsmöglichkeiten der Inkontinenz beim Hund

Die Behandlung der Inkontinenz richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache. Um deinem Hund die bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen, sollten die verschiedenen Ansätze individuell auf ihn abgestimmt sein.

Medikamente

Falls die Ursache der Inkontinenz in hormonellen Veränderungen liegt, kann der Tierarzt eine Therapie mit Östrogen oder anderen Medikamenten empfehlen. Diese stabilisieren die Hormonbalance und verbessern die Blasenkontrolle. Bei Entzündungen oder bakteriellen Infektionen des Harnsystems sind Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente notwendig. Ein Vitamin-B-Mangel lässt sich durch gezielte Supplementierung ausgleichen, um die Blasenfunktion zu unterstützen.

Vitamin-B-Tabletten bei Inkontinenz

Vitamin B, insbesondere Vitamin B12, ist essenziell für eine gesunde Nervenfunktion und spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Blasenmuskulatur. Bei Hunden mit Inkontinenz kann ein Mangel an Vitamin B die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln beeinträchtigen und die Symptome verstärken.

Tabletten mit Vitamin-B-Komplexen können helfen, den Vitaminspiegel gezielt auszugleichen. Sie stärken die Nerven, fördern die Blasenkontrolle und tragen dazu bei, die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.

Es ist wichtig, vor der Gabe von Vitamin-B-Präparaten den Tierarzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass ein Mangel vorliegt und die richtige Dosierung gewählt wird.

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Chirurgischer Eingriff

Eine Operation kann sinnvoll sein, wenn Harnsteine die Blasenfunktion blockieren oder eine angeborene Unregelmäßigkeit vorliegt. Auch bei Wirbelsäulen- oder Bandscheibenproblemen kann ein chirurgischer Eingriff helfen, den Druck auf die Nerven zu verringern und dadurch die Blasenkontrolle zu verbessern.

Alternative und natürliche Heilmittel

Neben der klassischen Schulmedizin gibt es auch natürliche Ansätze, um die Inkontinenz deines Hundes zu lindern.

Homöopathische Mittel wie Cantharis oder Causticum können unterstützend wirken und kommen häufig bei Vierbeinern mit leichter Inkontinenz zum Einsatz. Auch pflanzliche Präparate wie Kürbiskernextrakt, Cranberry-Extrakt oder Schafgarbe haben sich bewährt, da sie die Blasenmuskulatur stärken und entzündungshemmend wirken können. Probiere solche Mittel aber nicht eigenständig aus, sondern lasse dich von deinem Tierarzt oder einem Tierheilpraktiker beraten.

Mit Physiotherapie und Massagen kannst du gezielt den Rücken und die Beckenmuskulatur deines Lieblings stärken. Als ergänzende Maßnahme kann Akupunktur helfen, das Nervensystem zu stimulieren und Verspannungen im Rückenbereich zu lösen. Das ist besonders sinnvoll im Falle von nervlich bedingter Inkontinenz.

Ernährungsumstellung

Mit einer angepassten Ernährung kannst du die Inkontinenz deines lieben Hundes positiv beeinflussen. Setze auf hochwertiges Futter, das gut verdaulich ist und alle wichtigen Nährstoffe enthält. Ergänzungen wie Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien können helfen, entzündliche Prozesse zu mindern. Es gibt auch spezielle Diätfuttermittel, die den Harn-pH-Wert stabilisieren und so Harnsteinen sowie Blasenentzündungen vorbeugen. Achte zudem immer auf eine ausreichende Wasseraufnahme, um die Blase deines Hundes zu spülen und das Risiko von Harnwegsinfektionen zu reduzieren.

Prognose bei Inkontinenz

Die Prognose bei Inkontinenz hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Während hormonell bedingte Inkontinenz oft gut auf medikamentöse Therapien anspricht, können neurologische oder angeborene Ursachen schwieriger zu behandeln sein. Mit der richtigen Therapie lassen sich viele Formen der Inkontinenz bei Hunden aber gut kontrollieren.

Umgang mit Inkontinenz im Alltag

Inkontinenz ist nicht nur für deinen Fellfreund belastend, sondern auch für dich. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du den Alltag jedoch für euch beide angenehmer gestalten. Halte immer etwas zum Aufwischen bereit, um schnell auf das unkontrollierte Wasserlassen reagieren zu können. Schaffe außerdem eine möglichst stressfreie Umgebung, da Stress die Inkontinenz Symptome verstärken kann. Wichtig ist auch, dass du deinen Hund nicht schimpfst – er macht es nicht absichtlich und kann nichts dafür.

Den Schlafplatz sauber und trocken halten

Ein trockener Schlafplatz ist sehr wichtig für einen inkontinenten Hund. Nutze saugfähige, waschbare Unterlagen, um den Liegeplatz vor Nässe zu schützen und die Haut deines Lieblings trocken zu halten. Auch wasserdichte Überzüge oder spezielle Matratzenschoner sind eine gute Investition, da sie die Reinigung erleichtern und für mehr Hygiene sorgen. Denke daran, die Unterlagen regelmäßig zu wechseln, damit der Schlafplatz sauber bleibt.

Unterstützung durch Hundewindeln und Einlagen

Hundewindeln sind eine praktische und hygienische Lösung im Alltag mit einem inkontinenten Hund. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Ausführungen – von Einwegwindeln bis hin zu waschbaren Windeln aus Stoff, die du mehrfach verwenden kannst. Achte darauf, dass die Windel gut sitzt und bequem ist, um Wundscheuern und Hautirritationen zu vermeiden.

Für Rüden eignen sich spezielle Bauchbinden, die um den Rumpf gelegt werden und den Urin sicher auffangen. Wechsle die Windeln regelmäßig, damit die Haut trocken bleibt. Bei Bedarf kannst du zusätzliche Einlagen verwenden, die den Urin besser aufnehmen und für zusätzlichen Schutz sorgen.

Genügend Spaziergänge

Plane mehr Spaziergänge als üblich ein. Diese regelmäßigen Pausen helfen deinem Schatz, die Blase vollständig zu entleeren und das Risiko ungewollten Urinverlustes im Haus zu reduzieren. Besonders wichtig ist dies nach dem Fressen, Trinken oder Schlafen.

Regelmäßig Spazierengehen ist wichtig
Regelmäßige Spaziergänge helfen deinem Hund dabei, es zu vermeiden, ungewollt Pipi zu Hause zu verlieren

Das kannst du tun, um Inkontinenz beim Hund vorzubeugen

Eine vollständige Vorbeugung von Inkontinenz ist leider nicht immer möglich, da sie auch durch unvorhersehbare Faktoren wie Verletzungen oder Krankheiten ausgelöst werden kann. Dennoch kannst du das Risiko durch eine gezielte Prävention minimieren und die Blasengesundheit deines Hundes positiv beeinflussen.

Zeitpunkt der Kastration
Durch die zu frühe Kastration einer Hündin wird die Hormonproduktion schon im jungen Alter unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Schließmuskel womöglich noch nicht vollständig ausgereift. Deshalb solltest du den Eingriff gut überlegen und dich von deinem Tierarzt beraten lassen.

Gewichtskontrolle und gesunde Ernährung
Übergewicht belastet die Gelenke und die Muskulatur – auch die des Beckenbodens und der Blase. Achte darauf, dass dein lieber Hund ein gesundes Gewicht hat, um den Druck auf die Harnblase zu reduzieren.

Tierärztliche Kontrollen
Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen lassen sich frühzeitig Veränderungen erkennen und rechtzeitig behandeln. Speziell bei einem älteren Hund solltest du immer wieder den Vitamin-B-Spiegel überprüfen lassen.

Wann solltest du den Tierarzt aufsuchen?

Sobald du bemerkst, dass dein treuer Hund unkontrolliert Harn verliert, ungewöhnlich häufig uriniert oder nasse Flecken hinterlässt, solltest du mit ihm zum Tierarzt gehen. Auch vermehrtes Trinken oder ständiges Lecken im Genitalbereich können auf Probleme mit der Blase hinweisen. Weitere Auffälligkeiten sind Schwierigkeiten beim Urinieren oder Blasenschwäche beim Husten oder Niesen.

Risiken einer unbehandelten Inkontinenz beim Hund
Eine unbehandelte Inkontinenz kann Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Der ständige Kontakt der Haut mit Urin führt oft zu schmerzhaften Hautentzündungen und Ekzemen. Zudem begünstigt die dauerhafte Feuchtigkeit das Entstehen von bakteriellen Infektionen, die sich rasch auf die Harnwege deines Hundes ausbreiten können. Unbehandelt können diese Infektionen die Nieren schädigen und schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen.

Auch Verhaltensänderungen wie Unruhe, Stress oder Angstzustände treten häufig auf, da viele Vierbeiner unter der Situation leiden und sich verunsichert fühlen. Je schneller die Ursachen der Inkontinenz erkannt werden, desto besser stehen die Chancen, die Lebensqualität deines Tieres wiederherzustellen.

Fazit

Inkontinenz bei Hunden kann viele Ursachen haben – von Hormonveränderungen über Rückenprobleme bis hin zu altersbedingten Beschwerden. Auch angeborene Unterschiede im Körperbau oder neurologische Störungen können den unkontrollierten Harnverlust bei Hunden auslösen und dafür sorgen, dass dein Schatz nicht stubenrein ist.

Wenn du Anzeichen einer Blasenschwäche bei deinem Liebling bemerkst, wende dich zeitnah an deinen Tierarzt. Je schneller das Problem erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie.

Auch wenn dich die Diagnose als Hundehalter zunächst erschreckend mag: Inkontinenz bei Hunden ist gut behandelbar und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Lebensqualität deines Lieblings zu verbessern! Was er am meisten braucht, sind deine Geduld und Liebe.


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