Abnehmen ohne zu hungern für Hunde

Abnehmen ist für Menschen wie für Hunde gar nicht so leicht. Der Unterschied ist, dass dein lieber Hund vollkommen auf dich angewiesen ist. Du entscheidest, was dein Vierbeiner in den Napf bekommt. Viele denken bei den Worten „Abnehmen“ und „Diät“ an einen dauernd knurrenden Magen. Keine Sorge, dein Liebling wird auch ohne Hungerkur schlank.

Mehr Bewegung

Bevor du etwas am Futter änderst, überlege, ob du mehr Bewegung für deinen Hund im Alltag einbauen kannst. Achte darauf, die Gelenke nicht zu überlasten. Gleichmäßige und schonende Bewegung ist am Anfang besser als Laufen oder hastige Start-Stopp-Spiele.

Unternimm mit deinem Hund längere Spaziergänge oder gehe mit ihm schwimmen. Wassersport ist ideal für übergewichtige Hunde, weil die Bewegung im Wasser die Gelenke gar nicht belastet.

Futtermenge reduzieren — aber richtig

Finde heraus, warum dein lieber Hund zu viele Kilos auf den Hüften hat, bevor du ihm ein Abspeckprogramm verordnest. Wenn du die Futtermenge plötzlich drastisch reduzierst, kann das zu Mangelerscheinungen führen. Weniger Futter bedeutet weniger Kalorien, aber auch weniger wichtige Nährstoffe.

Mögliche Gründe für Übergewicht

• Überschüssiges Futter: Hast du oder ein Vorbesitzer deiner Fellnase immer schon zu viel zum Futtern gegeben? Ist das der Fall, reduziere die Futtermenge schrittweise.
• Falsches Futter: Oft nehmen Hunde zu, wenn sie ein anderes Futter bekommen: ein Markenwechsel, die Umstellung von Welpen- auf Adultfutter oder ein Wechsel zwischen Nass- und Trockenfutter. Manchmal passt das Futter nicht zu den Bedürfnissen deines Hundes. Vielleicht hast du dir vorgenommen, dass du viel Hundesport betreibst und hast deshalb ein Sportfutter verfüttert. Wenn Leben und Alltag dazwischenfunken und du weniger mit deinem Liebling unternimmst, solltest du das Futter anpassen.
• Snacks zwischendurch: Wie viele Leckerlis, Essensreste oder Kauartikel bekommt dein Hund? Ziehe die Snacks von der Ration des Futters ab. Eine gute Lösung ist, dass du einen Teil oder das gesamte Futter als Belohnung verwendest.
• Sonderfall Labrador: Kennst du das Klischee, dass Labradore wahnsinnig verfressen sind und schnell zunehmen? Forscher haben vor ein paar Jahren entdeckt, dass der Labrador Retriever tatsächlich gefräßiger ist, als seine Kollegen. Ein Gendefekt bei manchen Vertretern der Rasse führt dazu, dass ein Botenstoff, der dem Körper ausrichtet: „Hör auf zu futtern, ich bin satt!“, nicht korrekt funktioniert. Dadurch haben viele Labradore kein Sättigungsgefühl, sie sind ständig hungrig.

Check beim Tierarzt

Bevor du mit deinem treuen Begleiter ein Sportprogramm und einen Diätplan zusammenschraubst, statte dem Tierarzt einen Besuch ab. Manchmal steckt eine Erkrankung hinter der Gewichtszunahme oder die überschüssigen Kilos haben zu Folgeerkrankungen wie Arthrose geführt. Setze gemeinsam mit deinem Tierarzt realistische Zwischenziele fest.

Futter umstellen

Wegen einer möglichen Mangelernährung ist es oft besser, die Futtermenge nicht zu reduzieren, sondern das Futter umzustellen. Sobald du mit deinem Tierarzt festgelegt hast, wie viel Futter dein Liebling wirklich braucht, ist es wichtig, es exakt abzuwiegen. Teile die Rationen auf 3 Mahlzeiten auf, damit der Magen deines Hundes nicht so lange leer ist. Für die Umstellung gibt es mehrere Möglichkeiten, die du auch kombinieren kannst.

Kalorienarmes Obst und Gemüse

Hast du das Gefühl, dass dein Hund nicht wirklich satt wird, kannst du das Volumen des Futters vergrößern, ohne die Kalorienmenge zu sehr in die Höhe zu schrauben. Kalorienarmes Gemüse wie Gurken oder Karotten, Obstorten wie Äpfel oder Wassermelonen machen satt, weil sie den Magen auffüllen. Sie sind außerdem voller Vitamine und Mineralstoffe. Verfüttere trotzdem nicht zu viel davon, vor allem im Obst steckt einiges an Fruchtzucker.

Diätfutter

Diätfutter enthält einen geringen Fettanteil und einen hohen Anteil an Rohfaser. Das sind Ballaststoffe, die der Hundekörper nicht verdauen kann. Damit fühlt sich dein Vierbeiner satt, obwohl er deutlich weniger Kalorien zu sich nimmt.

Futterzellulose

Futterzellulose gehört ebenso zu den Ballaststoffen und ist ein gutes Mittel, um beim Abnehmen zu helfen. Zellulose ist eine langkettige Zuckerverbindung und der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Wir Menschen und unsere Vierbeiner können sie nicht (oder nur wenige Mengen) verdauen, denn Zellulose ist reiner Füllstoff. Keine Verdauung, keine Kalorien, die der Körper aufnehmen kann. Dadurch bleibt das gesamte Futter länger im Magen und dein Hund ist länger satt.

Mehr Ballaststoffe fördern gleichzeitig die Verdauung. Sie binden Wasser, weshalb sie gegen Durchfall helfen. Außerdem beugen sie Verstopfung vor, weil sie das Volumen des Darminhalts vergrößern und der Kot leichter durch den Darm gelangt.

Zellulose ist geschmacksneutral und für Allergiker geeignet. Du ersetzt einen kleinen Teil des Futters durch die Zellulose, die es als Pulver zu kaufen gibt. Achte bei der Dosierung auf die Angaben des Herstellers. Zur Orientierung gilt: 1 Gramm Zellulose pro Kilogramm Körpergewicht. Bei allen Ballaststoffen ist es wichtig, genügend Wasser zum Trinken bereitzustellen. Wenn du die Zellulose unter das Trockenfutter mischst, kannst du sie in Wasser oder Suppe einweichen. Sie enthält keine Nährstoffe, deshalb musst du darauf achten, dass das restliche Futter genügend Mineralstoffe und Vitamine enthält.

Abnehmen ist ein Marathon, kein Sprint

Für welche Art des Abnehmens du dich entscheidest, denke daran, dass eine Crashdiät keinen Sinn macht. Zu schnelles Abnehmen ist ungesund. Hunde sollen zwischen 1 und 3 % ihres Gewichts pro Woche verlieren. Das ist gar nicht so viel. Solange dein lieber Hund langsam aber stetig Fortschritte macht, seid ihr im grünen Bereich. Es wird Tage oder Wochen geben, in denen das Gewicht stagniert und einfach nicht purzeln will. Das ist normal und kein Grund zur Sorge.

Hat dein Hund schon einmal abnehmen müssen? Mit welchen Methoden habt ihr euer Ziel geschafft? Schreibe es gerne in die Kommentare!