Beschäftigung mit dem Hund wird zu oft auf den Hundekörper alleine reduziert. Spaziergänge, laufen, Ball werfen. Dabei ist die geistige Auslastung gleich wichtig wie die körperliche. Im Blogartikel zeige ich dir, welche Übungen ihr ganz einfach zuhause machen könnt.
Warum mentale Auslastung so wichtig ist
Nur spazieren reicht unseren Vierbeinern nicht. Wir müssen auch ihren Geist anstrengen, damit sie ein zufriedenes Hundeleben führen. Außerdem stärken gemeinsame Aufgaben das Selbstbewusstsein deines Hundes und die Bindung zwischen euch. Dein Hund traut sich im Alltag mehr zu und achtet besser auf dich. Das erlebe ich selbst immer wieder mit meiner Hündin Pixie: Je abwechslungsreicher wir unseren Alltag durch Kopfarbeit gestalten, desto mehr hört sie auf mich, ist ausgeglichener und selbstbewusster.
Die folgenden Übungen sind für die eigenen vier Wände geeignet. Für alle Übungen gilt: Wenn dein Hund zu viele Fehler macht, teile die Aufgaben in kleinere Schritte auf. Denk daran: Du weißt, wie die Übung am Schluss aussehen soll, dein Hund hat am Beginn keinen Schimmer davon.
Belohne jeden Teilerfolg ausgiebig. Für die meisten Hunde ist Futter das beste Belohnungsmittel. Achte darauf, dass du das Futter für die Belohnung von den Mahlzeiten abziehst. Sonst rollt dein Hund bald selbst als Ball durch die Wohnung. Spielzeug kann für spielzeugverrückte Hunde eine gute Belohnung sein, allerdings kommt so oft Unruhe in die Übungen, die Konzentration erfordern.
Halte die Übungen am Beginn kurz. Fünf bis zehn Minuten pro Trainingseinheit reichen komplett aus. Verteile lieber mehrere kleine Einheiten über den Tag, als einmal eine halbe Stunde am Stück. Das ist für die meisten Hunde zu anstrengend und sie verlieren schnell die Freude an den Aufgaben. Beendet die Einheiten immer mit einem Erfolgserlebnis.
Wie du einen Teil der Übungen genau ausführst, kannst du im Video des YouTube-Kanals meintraumhund nachsehen. Viel Spaß bei den Aufgaben!
Signale lernen und halten
Kopfarbeit beginnt mit dem Lernen, Halten und Wiederholen von Standardsignalen wie „Sitz“ und „Platz“.
Bring Variation in das Geben der Kommandos: Gib deinem Hund das Signal nur mit dem Handzeichen oder nur mit der Stimme. Was macht dein Hund, wenn du dich auf den Rücken legst? Setzt er sich hin oder schaut dich nur fragend an, warum du auf dem Boden herumliegst? Probiert es aus!
Gib deinem Hund Signale, während du ihn ablenkst. Lass ihn Platz gehen und roll ein paar Futterstücke oder Leckerlis über den Boden. Bleibt dein Hund entspannt liegen, darf er das Futter fressen. Weitere Ablenkungen können sein: Einen Hampelmann machen, über deinen Hund steigen, mit einem Tuch wedeln.
Hast du mehrere Hunde in deiner Familie, ist das die Gelegenheit, das Signale halten zu üben. Schnapp dir einen der Hunde und mach die Übungen, während die anderen liegen bleiben müssen.
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Tricktraining
Pfote geben und Rolle machen sind keine sinnlosen Spielereien, sondern einfache Wege, deinen Hund zu beschäftigen — ganz ohne Slalomstangen oder andere Geräte.
Dogdance ist hier eine wahre Fundgrube an spannenden Tricks. Das könnt ihr ganz ohne Musik machen. Pfoten heben, durch die Beine laufen und auf der Stelle drehen gehören zu den Grundübungen und sind relativ leicht zu erlernen. Im oben verlinkten Video findest du einige dieser Tricks.
Apportieren und Suchspiele
Suchspiele lasten deinen Hund besonders aus. Für Hunde ist Nasenarbeit viel anstrengender als ein langer Spaziergang. Bringt dein Hund außerdem gerne Gegenstände zurück, könnt ihr beide Disziplinen in der Wohnung kombinieren.
Beim Apportieren muss dein Hund zwei Dinge lernen: Einen Gegenstand ins Maul nehmen und den Gegenstand zu dir bringen. Wirf den Gegenstand einige Meter von deinem Hund weg, den er dann zu dir bringen darf. Ein Futterdummy — ein Beutel, den du mit Futter füllst — ist der ideale Trainingspartner. Durch das Futter ist der Dummy spannender als jeder andere Gegenstand und du kannst deinen Hund blitzschnell fürs Apportieren belohnen. So lernt dein Hund, dass es sich mehr lohnt, wenn er den Dummy zu dir bringt, als damit abzuhauen, um ihn in Sicherheit zu bringen.
Klappt das Apportieren, kannst du das mit einem Suchspiel kombinieren. Verstecke den Futterdummy in deiner Wohnung. Am Anfang darf dein Hund dir dabei zusehen. Schick ihn auf Suche und lass den Dummy zu dir bringen. Wenn das klappt, könnt ihr die Schwierigkeitsstufe erhöhen, indem du den Dummy außerhalb der Sichtweite deines Hundes versteckst. Findet er den Futterdummy auch dieses Mal?
Körperschulung
Mit einer Klappkiste als Plattform kannst du das Körpergefühl deines Hundes schulen. Stell sie in der Mitte des Zimmers zusammengeklappt hin. Dein Hund muss sich jetzt daraufstellen, im Kreis drehen oder nur mit den Vorder- oder Hinterpfoten auf die Kiste stellen. Du kannst die Kiste aufklappen und deinen Hund hineinsteigen lassen. Dadurch muss er die Beine besonders hoch heben.
Für Fortgeschrittene gibt es Geräte und Bücher zum Thema Körperarbeit. Als Buchtipp empfehle ich: Körperarbeit mit dem Hund von Silke Stricker.
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Mehr Übungen
Schnüffelspiele — wie das Verstecken von Futter oder dem Dummy unter einem Laubhaufen — sind ideale Begleiter auf eure täglichen Spazierrunden.
Agility oder Cavaletti muss nicht immer im Garten oder mit teuren Geräten sein. Im Wohnzimmer werden Blumentöpfe zu Slalomstangen und der Besenstil zum Sprunghindernis. Kann dein Hund unter einem Stuhl durchkriechen?
Für fortgeschrittene Denksportler gibt es zig Spielereien, die du aus Haushaltsgegenständen basteln kannst. Es gibt viele verschiedene Kartonarten: Eierkarton, Schuhschachteln und Päckchen von der Post. Verstecke Futter in den Kartons und beobachte, ob dein Hund die Kartons öffnen kann.
Es gibt so viele Übungen, die du mit deinem Hund machen kannst, dass ich sie gar nicht in einem Artikel unterbringen kann. Deshalb habe ich einen zweiten Buchtipp für dich: Das große Spielebuch für Hunde von Christina Sondermann.
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Danke sehr für die gut verständlich dargestellten Tipps! starte direkt mit damit;) Unser Hund wird sich über die neuen Herausforderungen freuen.
Ich habe ein hund der Ängstlich ist und alles kaputt macht , Er kommt aus bulgarien Ihre Beschreibung ist für mich sehr hilfreich, und werde sie anwenden platz und sitz macht er schon nur bei fuß geht er nicht. Und wenn er fertig ist mit sein Geschäft dann zieht Er da kann ich Ihn nicht bendigen
Hallo Sigrid,
danke für deinen Kommentar! Freut mich, dass der Artikel hilfreich für dich ist!
Ich hoffe, dass du mit den Tipps deinen lieben Hund etwas bändigen und auslasten kannst! 🙂
Alles Gute euch und melde dich gerne jederzeit bei Fragen!
Gesunder Hund, glücklicher Mensch!
Philipp von Dog-Native