Muskelschwäche in den Hinterläufen beim Hund

Dein lieber Hund ist in der letzten Zeit immer öfter wackelig auf den Beinen? Der Grund dafür kann eine Muskelschwäche sein. Doch diese fällt nicht einfach aus heiterem Himmel. Für eine Muskelschwäche beim Hund gibt es verschiedene Ursachen.

In diesem Artikel erfährst du, welche Gründe infrage kommen. Ich verrate dir auch, was du bei Muskelschwäche in den Hinterläufen für deinen Fellfreud tun kannst.

Was ist Muskelschwäche beim Hund?

Bei einer Muskelschwäche lässt die Kraft der Muskeln nach oder sie ist nicht im vollen Umfang vorhanden. In diesem Zusammenhang taucht meistens der Begriff Muskelatrophie auf. Damit wird Muskelschwund bezeichnet.

Den Abbau der Muskeln kannst du oftmals sogar sehen. Der betroffene Körperteil sieht schmaler sowie knochiger aus. Dies liegt daran, dass sich die einzelnen Muskelzellen verkleinern. Dadurch verringert sich die Muskeldicke.

Ein Muskelabbau kann lokal auftreten oder den ganzen Körper betreffen. Eine Mangelernährung führt zum Beispiel zu einem generalisierten Muskelschwund. Zu einem lokalisierten Muskelschwund kann es durch eine Verletzung oder eine Erkrankung kommen.

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Ursachen für Muskelschwäche an den Hinterläufen beim Hund

Es gibt verschiedene Gründe für eine Muskelschwäche der Hinterläufe. Einer davon ist Polyneuropathie. Dabei sind die peripheren Nerven geschädigt, was vielseitige Auswirkungen nach sich zieht. Zu den auffälligsten Anzeichen gehört eine allgemeine Muskelschwäche, speziell in den Hinterläufen.

Muskeln bauen sich auch ab, wenn ein Körperteil eine Weile ruhiggestellt war. Hatte dein lieber Schatz beispielsweise einen Verband und konnte das Bein länger nicht benutzen? Dann werden die Muskeln dadurch geschwächt.

Hohes Alter

Im fortgeschrittenen Alter baut dein lieber Hund Muskelmasse ab. Du kannst bei vielen alten Vierbeinern feststellen, dass ihre Hinterläufe schwächer aussehen. Der Grund für den Muskelabbau liegt teilweise daran, dass sich ältere Hunde oft weniger bewegen als früher. Gleichzeitig verlangsamen sich einige Stoffwechselprozesse. Die Muskeln bauen sich dadurch schneller ab, aber langsamer auf.

Gut zu wissen: Die Muskulatur baut sich im Alter umso langsamer ab, je besser sie in jungen Jahren war.

Bandscheibenvorfall

Die Symptome für ein Bandscheibenvorfall sind vielseitig. Sie hängen davon ab, wie schwer dein lieber Hund davon betroffen ist. Dazu kommt, dass ein Bandscheibenvorfall an verschiedenen Stellen der Wirbelsäule auftreten kann. Mögliche Anzeichen sind Koordinationsstörungen, Schleifen der Hinterbeine bis hin zu Lähmungen.

Bei einem Bandscheibenvorfall ist schnelles Handeln extrem wichtig. Deshalb solltest du mit deinem Schatz umgehend zum Tierarzt gehen, wenn du solche Symptome bemerkst.

In diesen Artikel erfährst du alles Wichtige zum Bandscheibenvorfall beim Hund.

Cauda Equina

Beim Cauda equina Syndrom handelt es sich um eine degenerative, neurologische Erkrankung. Es kommt zu Abnutzungen der Bandscheibe bzw. Wirbelsäule. Diese ist mit starken Schmerzen verbunden und kann sogar zu Lähmungen führen. Betroffene Hunde zeigen teilweise ein Schleifen der Hinterbeine.

Die Muskeln werden bei der Erkrankung nicht mehr richtig durch den Nerven angesteuert. Sie werden somit nicht mehr aktiviert und nicht genutzt. Als Folge davon werden sie schwächer und bauen sich ab.

Falsche Ernährung

Eine falsche Ernährung oder Mangelernährung hat auf vielen Ebenen negative Folgen. Wird dein lieber Hund nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt, wirkt sich das unter anderem auf die Muskulatur aus. Dies gilt vor allem für einen Mangel an Kohlenhydraten und Eiweiß. Eine ausgewogene Ernährung ist somit für die Gesundheit deines Vierbeiners wichtig. Dies gilt für jede Lebensphase, vom Welpen bis zum Senior.

Degenerative Myelopathie

Bei der degenerativen Myelopathie handelt es sich um eine fortschreitende neurologische Erkrankung. Dabei sterben die Nervenbahnen des Rückenmarks nach und nach ab. Betroffen von dieser Erkrankung sind meistens große Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund. Sie kann aber auch bei Berner Sennenhunden oder Collies auftreten. Die ersten Anzeichen zeigen sich häufig ab einem Alter von fünf Jahren.

Ein Hund mit degenerativer Myelopathie zeigt häufig Koordinationsstörung. Sein Gleichgewicht ist gestört und er knickt oft mit den Hinterbeinen ein. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können auch die Vorderbeine betroffen sein.

Mangel an Bewegung oder Training

Auch zu wenig Bewegung kann zu Muskelschwund führen. Werden die Muskeln nicht genutzt, werden sie dünner und bauen sich ab. Dies kannst du bei manchen Hunden aus dem Tierschutz sehen, die viel Zeit in einem Zwinger verbringen mussten. Doch auch Verletzungen oder Erkrankungen können dazu führen, dass sich dein Vierbeiner eine Weile schonen musste. Durch die mangelnde Bewegung bauen sich dann die Muskeln ab. Hier kann gezieltes Training helfen, die Muskulatur zu stärken.

Spondylose

Bei Spondylose kommt es zu einer Verknöcherung der Wirbelsäule. Besonders ältere Hunde mit einem sehr aktiven Leben sind von dieser Erkrankung betroffen. Die mit ihr verbundenen Symptome treten oft schubweise auf. Das liegt daran, dass es akute und weniger akute Phasen gibt. Ein mögliches Anzeichen ist, dass dein Fellfreund keine schnellen Bewegungen mehr macht. Auch eine schlaffe, herabhängende Rute kann auf Spondylose hindeuten.

Muskelschwäche in der Hinterhand

Symptome für Muskelschwäche an den Hinterläufen

Die Muskelschwäche an den Hinterbeinen zeigt sich bei jedem Vierbeiner etwas anders. Vielleicht fällt dir bei bei deinem lieben Hund ein wackeliger Gang auf. Möglich ist auch, dass er Schwierigkeiten beim Treppensteigen hat. Oder er will nicht mehrs in Auto springen.

Ein weiteres Symptom kann schnelles Ermüden sein. Dein lieber Freund ist bei Spaziergängen schnell erschöpft und braucht eine Pause. Es ist sogar möglich, dass er sich hinlegt.

Pfotenschleifen und abgeschliffene krallen

Die Muskelschwäche an den Hinterläufen kann zu Pfotenschleifen führen. Dies lässt sich meistens an abgeschliffenen Krallen erkennen.

Schwierigkeiten aufzustehen oder sich hinzusetzen

Dein Liebling hat immer häufiger Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinsetzen. Er lässt sich damit vielleicht mehr Zeit als sonst oder vermeidet es ganz. Möglich ist auch, dass sich sein Bewegungsablauf dabei verändert hat.

Rundrücken

Hat dein lieber Hund Schmerzen im Rücken, zieht er diesen beim Laufen hoch. Er nimmt also eine Schonhaltung ein. Der Rundrücken kann mit Erkrankungen wie Cauda equina, Spondylose oder einem Bandscheibenvorfall verbunden sein. Bei manchen Vierbeinern tritt er akut auf. Bei anderen kommt es nach und nach zum Rundrücken.

Humpeln oder Umknicken der Hinterbeine

Dein Schatz knickt mit den Hinterbeinen immer öfter um oder humpelt? Auch das kann auf eine Muskelschwäche hindeuten.

Verlust von Gleichgewicht und Koordination

Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme können die Folge von Erkrankungen sein. Sie treten aber auch bei alten Hunden auf.

Diagnose von Muskelschwäche beim Hund

Die Muskelschwäche kann einfach am fortgeschrittenen Alter deines Lieblings liegen. Sie kann allerdings auch ernste Ursachen haben. Manche Erkrankungen müssen zeitnah behandelt werden, um schlimme Folgen zu vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall.

Vielleicht benötigt dein treuer Begleiter auch Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente. Deshalb ist es notwendig, deinen Schatz gründlich vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Nur mit einer richtigen Diagnose lassen sich die passenden Maßnahmen finden, um deinem Schatz zu helfen.

Das kannst du bei Muskelschwäche in den Hinterläufen tun

Wenn dein lieber Freund schwache Muskeln hat, wirkt sich das auf seine Bewegungen aus. Er hat unter Umständen Probleme, auf glatten Böden zu laufen. Du kannst deinen Liebling mit praktischen Hilfsmitteln den Alltag erleichtern. Indem du für ihn Teppiche auslegst, verhinderst du das Wegrutschen. Das ist besonders bei Fliesen oder Laminat sinnvoll. Eine gute Alternative stellen Anti-Rutsch-Socken dar. Durch sie hat dein Vierbeiner beim Gehen mehr Halt.

Einfache Übungen, um die Hinterhand zu stärken

Wenn die Hinterhand deines lieben Hundes zu schwach ist, kannst du sie mit speziellen Übungen stärken. Dazu benötigst du weder viel Platz noch eine besondere Ausrüstung. Das Üben lässt sich sehr gut mit Alltagsgegenständen in den Tagesablauf integrieren. Es kommt vor allem darauf an, dass du regelmäßig mit deinem Liebling trainierst.

Erfahre hier gezielte Übungen zur Stärkung der Hinterhand.

Ergänzungen für den Muskelaufbau

Ene eiweißreiche Ernährung ist wichtig, damit dein treuer Begleiter Muskeln aufbauen kann. Eiweiß unterstützt jedoch nicht nur beim Muskelaufbau, sondern auch bei der Regeneration. Ist der Muskelapparat in den Hinterläufen geschwächt, können Nahrungsergänzungen mit Proteinen sinnvoll sein.

Ergänzungen für die Nerven

Sind die Nerven durch eine Erkrankung beeinträchtigt, ist die Gabe von B-Vitaminen sinnvoll. Die Vitamine aus dem B-Komplex spielen für Nervenfunktion eine große Rolle. Sie tragen zur Regeneration der Nervenzellen bei. Auch der Eneergiestoffwechsel wird durch B-Vitamine beeinflusst.

Physiotherapie

Bei der Physiotherapie werden aktive und passive Übungen mit deinem Schatz gemacht. Sie kann besonders hilfreich nach Operationen sein, um die Muskeln gezielt wieder aufzubauen. Doch auch bei älteren Hunden ist Physiotherapie eine gute Möglichkeit, sie fit und beweglich zu halten.

Massagen für den Hund

Durch entspannende Massagen können schmerzhafte Verspannungen der Muskeln gelöst werden. Diese entstehen zum Beispiel durch eine Schonhaltung oder Fehlbelastung. Anregende Massagen können zudem die Muskulatur kräftigen. Sie sorgen durch die Nervenstimulation für eine Anspannung der Muskeln. Dadurch werden die Muskeln angeregt und gestärkt.

Gelenke Quiz
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Ergänzungen für die Gelenke

Hat dein Fellfreund Schmerzen in den Gelenken, wird es diese weniger belasten. Dadurch baut er in dem betroffenen Bereich Muskeln ab. Umgekehrt führt eine Muskelschwäche dazu, dass Gelenke ungünstig belastet werden. Mit speziellen Nahrungsergänzungen kannst du die Gelenke deines Schatzes unterstützen. Sie brauchen eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen. Neben Grünlippmuschel kommen auch afrikanische Teufelskralle, MSM und Fischöl infrage.

Fazit

Muskelschwäche in den Hinterbeinen kann verschiedene Ursachen haben. Bei alten Hunden ist der Muskelabbau oft ein natürlicher Prozess. Doch auch junge Vierbeiner können bereits schwache Muskeln haben. Bewegungsmangel oder eine falsche Ernährung sind nur zwei der möglichen Gründe.

Um deinem Liebling zu helfen, brauchst du eine genaue Diagnose durch den Tierarzt. Damit lassen sich dann die entsprechenden Maßnahmen ableiten, damit es deinem Schatz bald besser geht.

Leidet dein lieber Hund unter einer Muskelschwäche in der Hinterhand? Was ist bei ihm der Grund und wie hilfst du ihm? Teile gerne mit uns deine Erfahrungen in den Kommentaren.

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