Das Cauda-equina-Syndrom bei Hunden ist eine degenerative neurologische Erkrankung. Das bedeutet, die Erkrankung ist durch Abnutzungserscheinungen der Bandscheiben bzw. der Wirbelsäule bedingt. Durch diese Abnutzung, werden starke Schmerzen bis hin zu Lähmungen verursacht. Welche Hunde häufig vom Cauda-equina-Syndrom betroffen sind und wie man diese Erkrankung behandelt, erfährst Du hier!
Was ist das Cauda-equina?
Im Rückenmark des Hundes befindet sich ein Wirbelkanal. Durch diesen Kanal verlaufen Nerven, welche am Ende des Rückemarks, im Bereich des Übergangs zwischen Lendenwirbel und Kreuzbein, austreten. Diese austretenden Nervenwurzeln nennt man Cauda-equina, da das Austreten der Nerven wie ein Pferdeschweif aussieht (Cauda-equina = lat. Pferdeschweif). Der Übergang zwischen Lendenwirbel und Kreuzbein ist der beweglichste Teil der Wirbelsäule. Die Bandscheibe zwischen diesen beiden Wirbel ist daher besonders stark belastet. Der Lenden-Kreuz-Bereich ist beim Laufen und Springen des Hundes ständiger Belastung ausgesetzt.
Durch fortgeschrittenes Alter des Hundes und einem sehr aktiven Leben, kann dies zu Abnutzungserscheinungen führen. Als Folge drückt die Bandscheibe gegen einzelne Nerven im Wirbelkanal, wodurch es zu Lähmungen kommen kann. Eine andere Folge dieser Abnutzungserscheinung kann Arthrose sein. Übergewicht und Überbelastung, können diese Faktoren begünstigen.
Welche Hunde sind häufig betroffen?
Vom Cauda-equina-Syndrom sind häufig ältere Hunde erkrankt. Die Erkrankung betrifft vor allem Hunderassen, welche schwerer als 20 kg sind. Darunter ist der Deutsche Schäferhund, der Riesenschnauzer, der Husky, Dobermann, Rottweiler und Boxer.
Was haben betroffene Hunde für Symptome?
Die Symptome des Cauda-equina-Syndrom entwickeln sich nur schleichend. Deshalb werden sie häufig vom Tierbesitzer übersehen oder als Alterserscheinungen hingenommen. Typische Symptome des Cauda-equina-Syndrom bei Hunden sind:
- Schmerzen beim Aufstehen
- Hund will nicht ins Auto springen
- will keine Treppen steigen
- Springt nur noch widerwillig
- verweigert Gehorsam bei Hindernissen
- Aufbiegen der Rute ist schmerzhaft
- abgeschliffene Krallen
Alle diese Symptome sind auf Bewegungen zurückzuführen, bei denen der Lendenwirbel-Kreuzbeinbereich stark belastet wird.
Bei weiterem Verlauf des Cauda-equina-Syndroms, kommt es zu leichten Lahmheiten bis zu Lähmungen der Hinterläufe. Auch unkontrolliertes Urin- bzw. Kotabsetzen durch Muskelschwund ist auf das Cauda-equina-Syndrom zurückzuführen.
Wie wird das Cauda-equina-Syndrom bei Hunden diagnostiziert?
Um das Cauda-equina-Syndrom zu diagnostizieren, wird häufig eine Röntgenaufnahme durchgeführt. Führt dieses Röntgenbild nicht zu einem eindeutigen Ergebnis, kann mittels Computertomografie und Magnetresonanztomografie eine eindeutige Diagnose gestellt werden.
Cauda-equina-Syndrom: Behandlung
Konservative Methode
In Fällen, in denen nur eine Schmerzsymptomatik vorliegt, kann zunächst mit der konservativen Methode behandelt werden. Dabei wird dem Hund strikte Boxenruhe verschrieben. Außerdem werden dem Hund Medikamente mit entzündungshemmenden Eigneschaften verabreicht. Der Erfolg der Therapie hängt dabei vom Hund ab. Gelingt es ihn von übermäßigen Bewegungen abzubringen, ist eine höhere Erfolgschance in Aussicht.
Operative Methode
In schweren Fällen des Cauda-equina-Syndroms, ist eine chirurgische Therapie notwendig. Dabei wird versucht, den Druck auf die Cauda-equina zu beseitigen. Dies kann durch die Entfernung des Wirbelbogens, durch Entfernung krankhafter Wirbelsäulenteile oder durch eine Stabilisierung des Lenden-Kreuz-Bereichs geschehen.
Zusätzliche Möglichkeiten
Unabhängig von der Wahl der zutreffenden Therapiemöglichkeit können Physiotherapie, eine Gewichtsreduzierung, sowie Akupunktur eingesetzt werden.
Solange es noch nicht zu Lähmungen beim Hund gekommen ist, sind Aussichten auf eine Besserung gut. Die Nervenfasern der Cauda-equina können sich in gutem Maße wieder regenerieren. Dies ist allerdings nur möglich, wenn eine strikte Bewegungsruhe eingehalten wird.
Cauda-equina-Syndrom kann zu Arthrose führen
Durch die Abnutzungserscheinung des Cauda-equina-Syndrom bei Hunden kann Arthrose entstehen. Somit ist es wichtig, Arthrose beim Hund so weit möglich vorzubeugen.