Deine Fellnase verweigert das Futter, frisst aber Leckerli? Das kann verschiedene Gründe haben. Gerade ältere Hunde haben mit dem ein oder anderen Wehwehchen mehr zu kämpfen. Wenn dein Liebling länger als einen Tag nichts frisst, musst du der Sache auf den Grund gehen.
Gesundheitliche Ursachen: Darum verweigert dein Liebling sein Futter
Die Gründe für die Futterverweigerung sind vielseitig: Kleine Magenverstimmungen, Probleme mit den Zähnen und Vergiftungen stehen oben auf der Liste der Ursachen. Auch angelerntes Verhalten kann dahinterstecken. Versuche immer zuerst, die Gründe für die Appetitlosigkeit herauszufinden. Das erspart deinem Liebling unnötige Tierarztbesuche oder umgekehrt einen zu langen Leidensweg.
Magen-Darm-Probleme
Zu viel vom Buffet gefuttert oder den Eiersalat von der Tankstelle nicht vertragen? Wir Menschen kennen sie auch: Magenverstimmungen oder Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Unseren Vierbeinern geht es nicht anders. Besonders Senioren haben mit einem sensiblen Magen-Darm-System zu kämpfen.
Weitere Anzeichen für Magen-Darm-Probleme können sein:
- Blähungen
- Viele Magengeräusche
- Durchfall
- Vermehrtes Sabbern
- Unruhe und Hin- und Hergehen
- Durchfall
- Erbrechen
- Häufiges Ablecken der Lippen
Dein lieber Hund hat bei Magen-Darm-Problemen Schmerzen, meistens überwindet er diese für sein Lieblingsleckerli. Die Ursachen für eine Magenverstimmung sind vielseitig und können harmlos oder gefährlich sein.
Futter hinunterschlingen
Füttere drei oder mehr Rationen über den Tag verteilt oder besorge deiner Fellnase einen Anti-Schling-Napf.
Schimmel im Futter
Vor allem offenes Nassfutter oder Zutaten beim BARFEn können schnell verderben. Achte auf frisches Futter.
Kot fressen
Unterbinde das Kot Fressen deines Hundes und gehe der Ursache auf den Grund. Steckt eine mangelhafte Ernährung dahinter?
Gras fressen
Viele Vierbeiner fressen Gras. Dabei kann es zu Verstimmungen kommen, wenn dein Liebling große Mengen an Grashalmen nascht oder unverträgliche Gräser erwischt. Die Gründe für das Gras Fressen sind bei Hunden nicht genau geklärt (anders als bei Katzen, die das Gras wegen des verschluckten Fells fressen). Wahrscheinlich helfen die Ballaststoffe bei der Verdauung, es kann aber auf die Magenverstimmung selbst hindeuten: Dein pelziger Freund will die Ursache durch das darauffolgende Erbrechen loswerden.
Unverträglichkeiten
Auch Hunde leiden an Unverträglichkeiten. Oft sind bestimmte Bestandteile von Fleisch oder Getreide die Übeltäter.
Neues Futter
Ein neues Futtermittel belastet Magen und Darm. Deine Fellnase erinnert sich an die Bauchschmerzen von der letzten Ration und verweigert deshalb das neue Futter.
Parasiten
Würmer und anderes Getier verursachen viele Probleme, unter anderem Magenschmerzen. Um deinem Vierbeiner zu helfen, verabreiche ihm eine Wurmkur oder lass den Kot untersuchen.
Hunde nehmen sich bei einer Magenverstimmung selbst eine Auszeit und fasten, bis sich das Verdauungssystem wieder normal anfühlt. Um deinem Liebling den Einstieg zu erleichtern, kannst du ihm genussvolle, leicht verdauliche (vor allem fettarme) Kost wie Reis oder Hüttenkäse servieren.
Zahnschmerzen
Bevorzugt deine Fellnase Nassfutter? Dann schmerzt vielleicht nicht der Magen, sondern die Zähne. Gründe für die Zahnschmerzen können sein:
- Abgebrochene oder entzündete Zähne
- Splitter im Zahnfleisch
- Viel Zahnstein
- Zahnfleischentzündung
- Wucherungen
- Löcher in den Zähnen
Hunde versuchen, Schmerzen zu verbergen. Zahnprobleme erkennst du meist an:
- Rötungen oder Verfärbungen vom Zahnfleisch
- Blut
- Einseitiges Kauen
- Hund schaut das Futter nur an
- Hund reagiert empfindlich auf Berührungen an der Schnauze
Wenn dein Liebling Trockenfutter bekommt, versuche es mit Nassfutter, bis die Zahnprobleme beseitigt sind. Achte darauf, dass eine Futterumstellung nicht zu den oben erwähnten Magenproblemen führt. Es kann auch sein, dass dein Hund in Zukunft nur das Nassfutter will. Als Alternative kannst du das Trockenfutter einweichen.
Vergiftungen
Neben Giftködern und Reinigungsmitteln können Nahrungsmittel unsere Lieblinge vergiften. Lebensmittel, die wir Menschen ohne Probleme futtern, sind für unsere Vierbeiner pures Gift. Dazu gehören:
- Schokolade und Kakao
- Trauben und Rosinen
- Zwiebel, Knoblauch und anderes Zwiebelgemüse
- Zitrusfrüchte
- Bestimmte Nusssorten
Vergiftungen erkennst du an:
- Umherwandern
- Zittern
- Schnelle oder schwere Atmung
- Durchfall
- Winseln, fiepen
Eine Vergiftung ist ernst und muss unbedingt vom Tierarzt behandelt werden! Wenn es schnell gehen muss, helfen Aktivkohletabletten, die du auf jeden Fall in deiner Hausapotheke haben sollst.
Weitere Probleme, die für Appetitlosigkeit sorgen können: Darmverschluss, Magendrehung, Allergien, Erkrankungen von Leber oder Nieren, Pankreatitis, Mandelentzündung (Hunde haben dabei vor allem Probleme beim Schlucken).
Angelerntes Verhalten oder Gewohnheiten als Ursache
Neben den gesundheitlichen Problemen können banale Ursachen oder angelerntes Verhalten der Grund für die Futterverweigerung sein.
Zu viele Leckerlis oder Futter
Ältere Hunde brauchen nicht mehr so viel Energie und Nahrung. Ein 12-jähriger Schäferhund braucht sicher kein Sportfutter mehr.
Geben andere Familienmitglieder deinem Vierbeiner heimlich Leckerli? Dann darf dich die Abneigung gegen das reguläre Futter nicht wundern.
Gibst du deinem treuen Freund obendrauf Leckerchen beim Training oder zwischendurch, hat er sich einfach überfressen. Nach zwei dicken Stücken Schokokuchen würde ich auch keine Spaghetti mehr runterkriegen.
Oder dein Liebling weiß, dass er nur lange genug warten muss, um die schmackhaften Leckerbissen statt der öden Futterration abzubekommen.
Schränke die Leckerli ein. Wenn du mit deinem Liebling trainierst, kannst du einen Teil der Trockennahrung als Belohnung verfüttern. Dabei muss die Fellnase etwas fürs Futter tun. Das hält Körper und Geist fit.
Stress und Angst
Ist dein Hund unsicher und leben andere Tiere im Haushalt? Es kann sein, dass ihn die Anwesenheit seiner Mitbewohner stresst. Ist dein Liebling in der Rangordnung eher weiter unten, traut er sich nicht, zu fressen. Im Alter kann sich das verstärken, da Hunde nicht mehr so gut sehen und hören und so die Zeichen ihrer Artgenossen falsch interpretieren.
Es kann auch an deiner Anwesenheit liegen. Wenn du ständig das Futter deines Hundes berührst, um es ihm schmackhaft zu machen, glaubt er, dass es dir gehört und er es nicht fressen darf.
Auch nach einem Umzug, der Ankunft von neuen Familienmitgliedern, Trennungen und Todesfällen kann deinem Vierbeiner der Appetit für eine Weile vergehen.
Vermeide Stressquellen, indem du deinen Vierbeiner alleine fressen lässt. Umgekehrt gibt es auch Hunde, die in stressigen Situationen nicht alleine fressen wollen.
Falscher Napf oder Medikamente im Futter
Hast du einen neuen Napf gekauft? Näpfe aus Kunststoff strömen einen seltsamen Geruch aus, der deinem Liebling nicht schmeckt.
Musst du deinem treuen Begleiter Medikamente geben und mischt sie unters Futter? Auch das kann zur Futterverweigerung führen. Verstecke das Medikament lieber in einem Stück Käse oder Joghurt und wasche den Napf regelmäßig aus.
Weitere Gründe können Hitze, Läufigkeit und Scheinträchtigkeit sein. Auch nach Operationen, vor allem mit Vollnarkose, dauert es, bis der Appetit zurück ist.
So motivierst du deine Fellnase zum Fressen
Wenn rein gesundheitliche Probleme nicht die Ursache sind, musst du das Fressen etwas aufpeppen oder das Futter umstellen.
Mach deinem pelzigen Freund das Futter schmackhafter: Mische Eier, salzfreie Knochenbrühe, Käse oder andere Leckereien unters Futter und schau was passiert. Mixe die Zutaten gleich ins Fressen und nicht erst, wenn dein Liebling 10 Minuten abwechselnd dich und den Napf angestarrt hat. Sonst lernt er, dass er für die Leckereien nur lange genug warten muss.
Setzte feste Essenszeiten, z. B. einmal morgens und abends, und lass das Futter nicht den ganzen Tag stehen. Hat dein pelziger Freund seine Mahlzeit nach 10 Minuten nicht angerührt? Dann stelle es weg und versuche es am Abend wieder.
Hersteller von Futter ändern Formulierungen oder es gibt andere Gründe, warum das Futter nicht mehr schmeckt. Manchmal hilft nur eine Futterumstellung.
Achtung: Zu viel Abwechslungen und Futterumstellungen können mehr Probleme bereiten. Da der Magen-Darm-Trakt sensibel ist, vertragen einige Fellnasen zu viele Experimente nicht. Frag deinen Tierarzt, wie du am besten vorgehst.
Hat dein treuer Begleiter schon einmal das Futter verweigert? Was waren die Gründe und was hast du dagegen unternommen? Schreibe es gerne in die Kommentare!