Hanf, wird mein tierischer Freund davon nicht high? Diese Frage taucht häufig auf, wenn es um den Einsatz von Hanföl bei Hunden geht. Musst du dir darum wirklich Sorgen machen oder sind diese Gedanken unbegründet?
Was Hanföl ist, wie es wirkt und was der Unterschied zu CBD-Öl ist, das und mehr erfährst du jetzt.
Was ist Hanföl?
Bei Hanf denken viele Menschen zuerst an Rauschzustände. Und ja, aus manchen Teilen einer Hanfpflanze lassen sich Haschisch und Marihuana herstellen. Hanf kann jedoch weitaus mehr. Er eignet sich beispielsweise als Material für Kleidung und Säcke, aber auch als Dämmung beim Bauen. Und aus Hanf lässt sich ein Öl gewinnen, das keinerlei Rauschwirkung, dafür einige positive Eigenschaften besitzt.
Hergestellt wird Hanföl aus den Samen der Hanfpflanze. Diese werden zuerst gründlich gereinigt und dann über mehrere Tage getrocknet. Anschließend erfolgt das kalte Pressen der Samen. Das gewonnene Hanföl ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Dadurch eignet es sich hervorragend als Nahrungsergänzung, so wie zum Beispiel Lachsöl. Über die genaue Wirkung erfährst du weiter unten im Beitrag mehr.
Wenn du im Internet nach Hanföl für Hunde suchst, bekommst du oft auch Ergebnisse für CBD Öl angezeigt. Beide sind jedoch nicht gleichzusetzen. Zwar werden sie jeweils aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen, weisen aber unterschiedliche Wirkungen auf.
Der Unterschied zwischen Hanföl und CBD-Öl
CBD-Öl wird aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze gewonnen. CBD steht für Cannabidiol. Dies ist ein natürlicher Pflanzenwirkstoff ohne jegliche psychoaktive Wirkung. Eingesetzt wird es bei Menschen und Hunden gerne bei Nervosität, Angst oder Unruhe.
Für eine berauschende Wirkung von Hanf ist das THC verantwortlich. Dies liegt bei CBD-Ölen allerdings unter 0,2 Prozent. Damit ist weder für deinen Hund noch für dich eine Gefahr verbunden.
CBD Öl wird mit unterschiedlichen Trägerölen angeboten. Dabei handelt es sich um ein Öl, mit dem das Cannabidiol verdünnt wird. Eine gutes Trägeröl verbessert die Bioverfügbarkeit des CBD. Das bedeutet, dass die Wirkstoffe schnell aufgenommen werden und dem Blutkreislauf unverändert zur Verfügung stehen.
Von Hunden gut akzeptiert wird das Trägeröl MCT, weil es geschmacksneutral ist. Hergestellt wird es allerdings aus Palm- oder Kokosöl und die rücksichtslose Produktion beider Pflanzen schadet der Umwelt. Nachhaltiger ist es daher, wenn du auf regionale Trägeröle wie Sonnenblumenöl oder Traubenöl zurückgreifst.
Inhaltsstoffe von Hanföl
Durch das kalte Pressen der Samen bleiben alle wertvollen Stoffe erhalten.
Dazu zählen:
- Vitamin E, B1 und B2
- die ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6
- Linolsäure
- Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Zink, Magnesium und Kalium.
Durch seine ungesättigten Fettsäuren ist Hanföl eine gute Alternative zu Ölen aus Fisch. Du kannst es sehr gut als Nahrungsergänzung beim Barfen verwenden.
Die Wirkung und Dosierung von Hanföl bei Hunden
Die ungesättigten Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe sorgen als Ergänzung im Futter für verschiedene positive Effekte.
Dazu zählen:
- Die Stärkung des Immunsystems.
- Die Förderung eines gesunden Fells.
- Eine Linderung bei gereizter und juckender Haut.
- Die Stärkung der Muskeln.
- Eine Verbesserung von Alterserscheinungen wie Lust- oder Kraftlosigkeit.
Dosierung: Pro 10 kg Körpergewicht reicht ein Teelöffel Hanföl, das du ins Futter träufelst. Taste dich langsam an diese Menge heran. Ein Zuviel kann zu Durchfall oder Erbrechen führen. Das trifft allerdings auch auf das Füttern von anderen Ölen zu.
Nebenwirkungen von Hanföl sind keine bekannt. Da es im Gegensatz zu CBD-Öl kein Cannabidiol enthält, hat keine beruhigende Wirkung auf deinen Liebling.
Die Wirkung und Dosierung von CBD-Öl bei Hunden
Im menschlichen sowie hündischen Nervensystem gibt es spezielle Rezeptoren, an denen der Wirkstoff Cannabidiol andocken kann. Diese Rezeptoren kommen im zentralen Nervensystem, aber auch im Verdauungs- und Immunsystem vor. Koppelt sich das Cannabidiol dort an, wird die körpereigenen Produktion des Wirkstoffs angestoßen. Als Folge davon können Entzündungen zurückgehen.
Weitere Einsatzgebiete sind:
- Zur Beruhigung bei Angst und Stress, zum Beispiel an Silvester. Hier solltest du ein bis zwei Wochen vorher mit der Gabe anfangen.
- Zur Linderung von Schmerzen, die durch Arthrose oder Entzündungen hervorgerufen werden.
- Als unterstützende Maßnahme bei Demenz.
Dosierung: Hier kommt es auf den Cannabidiol Gehalt des Öls an. Halte dich daher am besten an die Angaben des Herstellers. Die genaue Dosierung richtet sich unter anderem nach dem Gewicht deines Hundes. Bei der richtigen Gabe sind keine Nebenwirkungen bekannt. Eine zu hohe Dosierung kann zu Durchfall oder Müdigkeit führen.
Wenn du deinem tierischen Freund CBD-Öl geben möchtest, solltest du dich mit deinem Tierarzt absprechen. Es dient lediglich als unterstützende Ergänzung einer Behandlung, nicht als Ersatz.
Darauf solltest du beim Kauf achten
Ob du Hanföl oder CBD-Öl kaufen möchtest, solltest du bei beiden auf die folgenden Punkte achten.
- Das Öl stammt aus biologisch angebautem Hanf.
- Es ist frei von Schadstoffen und Pestiziden.
Beim CBD-Öl sollte zudem:
- die genaue Menge an Cannabidiol in Milligramm pro Tropfen angegeben sein.
- ein Analysezertifikat vorliegen.
- sicher sein, dass keine Terpene nachweisbar sind und der THC-Gehalt besonders gering ist.
Verwende bitte nur CBD-Öle, die für den Hund gedacht sind. Du kannst dieses auch bedenkenlos selbst einnehmen. Umgekehrt können CBD-Öle für Menschen einen zu hohen THC-Gehalt aufweisen, der für deinen Liebling schädlich wäre.
Fazit: Ein gesundes Öl für alle Felle
Hanföl und CBD-Öl werden beide aus der Hanfpflanze gewonnen, haben jedoch unterschiedliche Wirkungen. Während Hanföl eine gesunde Nahrungsergänzung für deinen Liebling darstellt, wird CBD-Öl bei Schmerzen, Nervosität oder Angst eingesetzt.
Bei der Auswahl beider Öle ist es wichtig, auf Bio-Qualität zu achten und dich langsam an die richtige Dosis heranzutasten.
Welche Erfahrungen hast du mit Hanföl oder CBD-Öl gemacht? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren.