Viele Hundebesitzer kennen das Problem. Der Hund muss Nahrungsergänzungen oder Medikamente einnehmen, verweigert dies aber. Dem Besitzer kostet es Nerven immer wieder Überzeugungsversuche zu starten. Bleibt der Hund hartnäckig und frisst seine Ergänzungen nicht, geben viele Besitzer auf. Die Ergänzungsmittel scheinen dann nicht mehr so wichtig. Krankheitssymptome klingen ab, also muss das Medikament eigentlich nicht mehr unbedingt eingenommen werden. So der Gedanke vieler Hundebesitzer.
Die Verabreichung sollte jedoch möglichst nicht abgebrochen werden. Der frühzeitige Abbruch kann das Wohlbefinden des Hundes unter Umständen gefährden. Schließlich kann uns der Hund nicht sagen, ob es ihm tatsächlich besser geht. Futterergänzungen sind zudem auf die nachhaltige Gesundheit aufgebaut. Langzeitfolgen wegen fehlender, wichtiger Ergänzungsmittel können auftreten.
Halte dich also unbedingt an die vorgegebene Verabreichungsdauer der Mittel. Damit das auch gut gelingt, haben wir hier einige Tipps und Tricks für dich zusammengefasst.
So frisst dein lieber Hund Tabletten oder Kapseln
Frisst der Hund seine Tabletten oder Kapseln nicht, liegt dies oft an der ungewohnten Konsistenz. Beim Kauen kann zudem ein unschöner Geschmack dazukommen. Schnell wird „das Ding“ wieder ausgespuckt oder gar nicht erst angerührt. Mit ein paar Tricks landen die Pillen aber dann doch im Bauch deines Hundes.
- Als Belohnung anbieten
Lasse deinen Hund ein paar Tricks oder Übungen machen. Bringe ihm gerne auch etwas Neues bei. Macht er das gut, gibt’s ein Leckerli. Besonders bei recht schnell aufeinander folgenden Belohnungen kannst du eine Pille unter schmuggeln. Gibt dein Hund also beispielsweise 10 Mal schnell sein Pfötchen, gibst du ihm 10 kleine Leckerli. Sie sollten eine ähnliche Konsistenz wie die Kapsel oder Tablette haben. Das 5. ist dann nicht das übliche Leckerli, sondern die Pille. Gerade im schnellen Tempo fällt das deinem Hund vielleicht gar nicht auf. Lasse dir also nichts anmerken. Bemerkt dein Hund doch etwas anderes als sein gewohntes Leckerli, hat er es im Idealfall längst verdrückt.
Bei meiner Hündin hat das bisher immer wunderbar funktioniert. Mit positiver Trainingsstimmung und meinem „Pokerface“ hat sie ihre Tablette unbemerkt gefressen. Der Tablette wurde von mir keine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Gabe war damit in ihren Augen nichts Besonderes.
- Unter die Mahlzeit mischen
Als wohl einfachste Variante gilt das Untermischen des Präparates in die Hauptmahlzeit des Hundes. Wenn der Hund wirklich hungrig ist, kann das gut funktionieren. Es gehört wohl eine kleine Portion Glück dazu. Die feine Hundenase sortiert meistens schnell die „Fremdkörper“ aus seinem Fressen heraus. Bei schlechten Fressern oder mäkeligen Hunden funktioniert diese Variante oft nicht.
Meine eigenen Hunde lassen meistens einzig und allein die Pille im Napf liegen. Hier funktioniert das Untermischen nicht. Einen Versuch ist es aber trotzdem immer Wert. Viele Tabletten lassen sich mit einem Mörser zerkleinern. Oft klappt dadurch die Verabreichung durch Untermischen besser.
- Lecker verpackt
Vielleicht kennst du das auch? Die Einnahme einer schlecht riechenden Kapsel kann unangenehm sein. Mit einem geschmacksintensiven Getränk fällt das herunterschlucken schon viel besser. Beispielsweise überdeckt ein leckerer Fruchtsaft den strengen Eigengeschmack der Kapsel oder Tablette. Ähnlich schmackhaft kannst du sie auch deinem Hund machen. Überlege, was für deinen Hund der Jackpot unter den Leckerchen ist. Bei vielen Hunden landet Leberwurst, Käse oder ein Stück gekochtes Hähnchenfleisch auf Platz 1. Verpacke die Pille also beispielsweise in ein Käse-Leberwurst-Röllchen. Der Geruch und tolle Geschmack lässt die meisten Hunde alles andere vergessen.
Die Kapseln oder Tabletten in Fleischrollen zu mischen ist auch immer eine super Idee. Ziegenjoghurt oder Ziegenmilch sind auch super und dadurch sollte nichts übrig bleiben!
So frisst dein lieber Hund Pulver oder Granulat
Nahrungsergänzungen wie beispielsweise Heilerde gibt es als Pulver oder Granulat. Meistens wird Pulver oder Granulat etwas besser von Hunden angenommen als die Tablettenform. Am einfachsten ist auch hierbei das Untermischen in die reguläre Mahlzeit. Man kann Pulver oder Granulat dennoch folgendermaßen verabreichen.
- Wasser als Lösung
Oft lässt sich Pulver gut im Wasser auflösen. Du kannst das Pulver also in das Trinkwasser deines Hundes hineingeben. Achte aber darauf, dass die Trinkwassermenge entsprechend gering ist. Ist der Wassernapf prall gefüllt, nimmt der Hund den Zusatz nicht vollständig auf.
Alternativ kannst du das Pulver mit einer kleinen Menge Trinkwasser mischen und in einer Einwegspritze aufziehen (natürlich ohne Aufsatz!). Ziehst du eine Lefze deines Hundes hoch, kannst du den Inhalt ins Maul geben. Damit ist sichergestellt, dass dein Hund die gesamte Pulvermenge aufnimmt.
Übrigens: Viele Hunde finden Ziegenmilch äußerst schmackhaft. Ergänzungen kannst du auch dazu ganz einfach einmischen.
- Kleine Zwischenmahlzeit
Liebt dein Hund zum Beispiel Thunfisch, Joghurt oder körnigen Frischkäse? Dann kannst du das ideal zur Verabreichung des Pulvers oder Granulats nutzen. Mische gerne auch mehrere Komponenten zu einer schmackhaften Paste. Die Ergänzungen kannst du ganz einfach beispielsweise in eine Thunfisch-Joghurt-Paste einmischen. Diese angereicherte Paste kann dein Hund dann einfach aus dem Napf schlecken. Möchtest du deinen Hund damit ein wenig beschäftigen und geistig auslasten, kannst du die Paste in ein Spielzeug mit Hohlraum pressen. Diese Kau- und Schleckspielzeuge sind perfekt für diesen Zweck geeignet. Außerdem bieten sie Hunden eine willkommene Abwechslung.
- Lecker verpackt
Auch für Pulver eignen sich Fleischrollen, Ziegenmilch oder Ziegenjoghurt super. Auch ein leckerer Fruchtsaft, in den das Pulver aufgelöst wurde, ist eine super Idee.
So frisst deine Fellnase Öl
Damit dein lieber Hund gut versorgt wird, ist ein Wildfischöl mit hohem Omega-3 Fettsäureanteil sehr empfehlenswert. Doch bei manchen Hunden kann es vorkommen, dass sie keinen Fisch mögen und deshalb ihr Futter stehen lassen.
Damit dein lieber Hund sein Öl trotzdem frisst, ist “einschleichen” empfehlenswert. Du beginnst mit nur einem Tropfen des Öls und gibst den Tropfen zum Futter dazu. Wahrscheinlich wird deine Fellnase das nicht bemerken und das Öl einfach mit fressen. Nach und nach erhöhst du den Anteil des Öls, wodurch du deinen Liebling daran gewöhnst. Mit der Zeit solltest du es so schaffen, die volle Fütterungsempfehlung zu füttern.
Übung macht den Meister
Generell kannst du deinem Hund viel Stress abnehmen. Gewöhne ihn von klein auf an die Techniken zur Einnahme von Ergänzungen oder Medikamenten. Spezielle Übungen als „Medical Training“ geben deinem Hund Routine bei Untersuchungen. Enthalten ist dabei unter anderem auch das Öffnen des Mauls. Zur Gabe von Arzneimitteln oder Ergänzungsmitteln ist das ein großer Vorteil. Diese speziellen Übungen können für euch im Alltag und auch für Tierarztbesuche hilfreich sein.
Nimmt dein Hund problemlos seine Ergänzungen ein? Hast du weitere Tipps? Lasse es uns wissen!
Mein deutscher Schäferhund ist auch extrem merkwürdig mit dem Essen, und sobald Pulver oder Ähnliches in seinem fressen ist frisst er es nicht mehr. Jetzt gebe ich ihm immer das Pulver mit Kokos Flocken gemischt und das schlingt er weg.
Mein Hund ist ein Feinschmecker. Fleischwurst und Leberwurst müssen von einem ganz bestimmten Metzger sein und nicht aus dem Supermarkt. Medikamente kann ich dazugeben und die werden mit verschlungen.
Da mein Hund ein typischer Labrador ist, der bekannterweise “Alles” frisst, habe ich mit dem Füttern oder Verabreichung von Tabletten keinerlei Probleme. Er mag jede Geschmacksrichtung, was manchmal recht nervitg sein kann, weil er alles aufstöbert, was fressbar ist. Ich hatte aber davor eine Bayrische Gebirgsschweisshündin, die extrem wählerisch war, was Futter betrifft. Ich habe sie viel aus der Hand fressen lassen und mit Lebensmitteln gemischt, die sie mochte. Das gab ihr Sicherheit und machte sie neugierig. Man muss bei solchen Hunden oft trixen, damit sie ausreichend ihre Nährstoffe bekommen.