Hund leckt ständig Pfoten

Du hast deinen Hund sicher schon einmal gesehen wie er sich die Pfoten intensiv leckt. Wenn sich deine Fellnase die Pfoten leckt, ist das kein Grund zur Sorge. Hunde lecken und knabbern immer wieder an den Pfoten. Wenn dein Hund regelmäßig die Pfoten öfter leckt als sonst, solltest du der Sache auf den Grund gehen. Vielleicht hat dein Hund Schmerzen, eine Krankheit oder ein psychisches Problem.

Wie viel Pfoten lecken ist normal?

Wenn sich dein Vierbeiner an den Pfoten schleckt und knabbert ist das Teil der Selbstpflege. Wenn es mal juckt, können sich Hunde so kratzen. Den eingetrockneten Schlamm vom Spaziergang können sie zwischen den Zehen herauspulen. Außerdem kühlt der Speichel die Pfoten und sie empfinden die Pfotenpflege als wohltuend. All das ist normales Verhalten.

Schleckt und beknabbert dein lieber Hund die Pfoten öfter als sonst und das mehrmals am Tag? Leckt dein Hund die Pfoten nachts? Wenn sich dein Hund nachts putzt oder an der Pfote kaut, wenn er eigentlich schlafen sollte, ist das ein sicherer Hinweis dass etwas nicht stimmt.

Zusätzlich führt ständiges Lecken dazu, dass die natürliche Hautbarriere zerstört wird. Die Haut entzündet sich, Pilze und Bakterien haben ein leichtes Spiel durch die Haut in den Körper einzudringen. Dadurch entstehen Infektionen. Das reizt die Haut noch mehr und dein Liebling befindet sich in einem ewigen Teufelskreis, der bis zum Leckekzem führen kann. Das kann zum kompletten Fellverlust an der betroffenen Stelle führen.

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Gründe für das ständige Lecken

Die Ursachen für das ständige Pfotenlecken sind vielseitig und können körperlich und psychisch bedingt sein.

Fremdkörper

Dorne, Steinchen, Splitter, Stacheln von Insekten: die Liste der Fremdkörper, die sich in die Hundepfote bohren können ist lang. Auch Pestizide und heißer Asphalt oder Streusalz im Winter kann die Pfoten so reizen, dass sich deine Fellnase nach dem Spaziergang daran leckt.

Verfilzung

Vor allem Hundebesitzer von Vierbeinern, die ein langes Fell haben können ein Lied von Verfilzungen singen. Zwischen den Zehen ist es nicht immer so leicht zu sehen, es stört deinen Schatz aber sehr.

Parasiten

Milben, Zecken und Läuse mögen unsere treuen Begleiter besonders gerne als Wirten. Weiße, rote und schwarze Punkte an den Pfoten weisen auf die kleinen Plagegeister hin.

Vor allem die Larven der Herbstgrasmilbe saugen sich gerne an den Pfoten fest. Während unsere Lieblinge durch die fröhlich durch die Wiesen toben, klettern die Larven der Grasmilben vor allem im Spätsommer und Herbst auf unsere Hunde. Dort saugen sie sich fest und ernähren sich von der Lymphe ihres Wirtes. Achte deshalb auf orangene Punkte an den Pfoten.

Pilze

Hautpilze oder übermäßig viele Hefepilze können starken Juckreiz und Haarausfall auslösen. Hefepilze sind ganz normal auf der Haut. Unter Umständen können sie sich aber zu stark vermehren, vor allem bei Hunderassen mit faltiger Haut (Shar Pei, Mops).

Allergien und Unverträglichkeiten

Hunde können genauso Allergien und Unverträglichkeiten haben wie wir. Entweder ist das Futter schuld — manche Hunde vertragen das Gluten oder einen anderen Stoff nicht — oder die Ursache fliegt durch die Luft. Eine Allergie gegen Pollen oder Hausstaubmilben kann die Haut deines Schatzes ganz schön reizen. Meistens sind dann nicht nur die Pfoten betroffen, sondern die ganze Haut juckt und ist gerötet.

Gelenkprobleme

Wenn die Gelenke schmerzen, lecken sich einige Hunde vermehrt an den Beinen. Wenn Gelenke entzündet sind, versuchen Hunde die schmerzenden Stellen zu kühlen.

Psychische Probleme

Auch die Psyche unserer Hunde kann die Ursache für das Lecken sein. Ist dein lieber Hund eher sensibel, nervös und ängstlich? Das Lecken schüttet Endorphine aus und gibt deinem Hund ein wohliges Gefühl. Das kennen wir auch von uns Menschen: Bei zu viel Stress knabbern wir an den Fingernägeln oder zucken mit den Beinen auf und ab. Auch bei Langeweile und umgekehrt Überforderung neigen manche Hunde dazu, sich die Pfoten zu lecken und zu beknabbern. Versuche herauszufinden, warum dein Liebling ängstlich, gestresst oder gelangweilt ist.

Erlerntes Verhalten

Das Verhalten kann auch erlernt sein. Hatte deine Fellnase mal Juckreiz in der Vergangenheit, merkt sie sich die wohltuende Pfotenpflege. Es kann sein, dass sich dein Hund die Pfoten schleckt, um Endorphine auszuschütten. Du solltest ein übermäßiges Lecken trotzdem unterbinden. Die Haut wird einfach zu sehr gereizt. Beschäftige deinen Hund, denn auch so schüttet er eine Menge Endorphine aus.

Hund leckt Pfoten
Die Pfoten unserer Fellnasen sind ganz schön empfindlich. Sie brauchen Pflege: von deinem Hund und dir.

Das kannst du gegen das Lecken tun

Die Mittel und Behandlungen gegen häufiges Pfotenlecken hängen natürlich von der Ursache ab. Achte auch auf andere Symptome: Kratzt sich dein Liebling an anderen Stellen des Körpers vermehrt? Dann liegt die Ursache wahrscheinlich nicht an den Pfoten selbst. Allergien, Parasiten oder Pilze sind dann wahrscheinlich die Übeltäter.

Erste Hilfe

Auch wenn du die Ursache noch nicht kennst, kannst du deinem Hund schnell helfen. Wasche ihm die Pfoten mit einem milden Hundeshampoo, lass sie gut trocknen und creme sie mit einem Pfotenbalsam und einer Anti-Juckreiz-Lösung ein.

Fremdkörper entfernen

Einige Fremdkörper kannst du selbst entfernen. Einen Bienenstachel oder größeren Splitter kannst du mit einer Pinzette entfernen. Creme die Pfote zusätzlich mit Zugsalbe ein. Das entfernt kleinere Fremdkörper und hilft gegen die Entzündung. Manchmal geht es nicht ohne Tierarzt, der bei tieferen Wunden deinen Schatz besser versorgen kann.

Pfotenpflege

Trimme das Fell zwischen den Pfoten regelmäßig, damit es sich nicht verfilzt. Im Winter solltest du zusätzlich die Pfoten deines Schatzes einfetten. Das hilft gegen eisigen Schnee und auch das Streusalz hat nicht mehr so leichtes Spiel. Wasche die Pfoten nach dem Spaziergang regelmäßig ab, vor allem wenn Streusalz gegen das Eis verwendet wurde.

Antiparasitika und Shampoos

Egal ob Zecken, Läuse, Milben — eines mögen sie nicht: ein Antiparasitikum. Die Mittel gibt es vorsorglich als Spot-on-Präparate für die Haut, Halsbänder oder Tabletten. Wenn schon ein Befall besteht, gibt es ebenso Mittel, die helfen. Anti-Parasiten-Shampoos helfen gegen den unangenehmen Juckreiz und spülen ungebetene Gäste von der Haut deines Schatzes und schützen vor weiterem Befall. Mit einem medizinischen, speziellen Shampoo bekommst du Pilze in den Griff. Es gibt auch Sprays, mit denen du das Bett deines Schatzes einsprühen kannst, um Parasiten fernzuhalten.

Ernährung und Futter umstellen

Ist das unverträgliche Futter schuld, musst du es wechseln. Du kannst vorher entweder eine Ausschlussdiät machen, bei der du die Nahrung deines Lieblings einschränkt, bis ihr den Übeltäter herausgefunden habt. Du kanns auch gleich auf ein Allergiefutter umstellen, das ohne die typischen Allergene auskommt. Beide Methoden erfordern etwas Geduld, weil die Symptome nicht immer gleich abklingen.

Nahrungsergänzungen und Futter

Bestimmte Nahrungsergänzungen wie Omega-3-Fettsäuren helfen die entzündete Haut zu beruhigen. Omega-3 und Gelenkmittel unterstützen zusätzlich die Gelenke, falls Gelenkprobleme der Grund für das Lecken sind. Achte immer auf ein hochwertiges Futter, das macht das Immunsystem stark. Dadurch haben Reizstoffe von außen weniger Chancen.

Allergene in der Wohnung minimieren und Raumklima

Versuche den Staub in der Wohnung auf ein Minimum zu reduzieren. Mit unseren Fellnasen ist das nicht immer so leicht, aber es mach Hausstaubmilben das Leben schwerer. Auch die Chemikalien in Reinigungsmitteln können die Haut reizen. Greife auf natürliche Mittel zurück und wasche die Decken und Bezüge der Hundebetten regelmäßig. Zu trockene Heizungsluft oder warm-feuchtes Klima können die Haut ebenso reizen. Ein Luftbefeuchter und vermehrtes Lüften unterstützen ein gutes Raumklima.

Gelenke Quiz
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Fazit: Häufiges Lecken an den Pfoten kann viele Gründe haben

Wenn sich dein Hund ständig die Pfoten schleckt, gibt es einen Grund dafür. Die Ursachen für übermäßiges Pfotenlecken sind so vielseitig wie unsere lieben Hunde selbst. Wichtig ist, dass du das Symptom ernst nimmst und nicht nur als ulkige Marotte siehst.

Kennst du das übermäßige Pfotenlecken auch von deinem Hund? Was war der Grund dafür? Wie hast du deinem Liebling geholfen? Schreibe es gerne in die Kommentare!

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