Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch fürs Barfen, wenn dies für dich noch völliges Neuland ist. Du wirst dich vermutlich fragen, welche Dinge dein Liebling fressen darf und welche nicht. Wie du ihn optimal mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgst. Was du zum Barfen brauchst und beachten solltest.
Dieser Artikel beantwortet dir alle wichtigen Fragen und soll dir zu einem leichten Einstieg verhelfen.
Barfen für Anfänger: So gelingt der Einstieg
BARF bedeutet, dass du die Mahlzeiten deines Hundes aus frischen Zutaten selbst herstellst. In einem Wort lässt sich es sich mit Rohfütterung zusammenfassen.
Nicht nur für dich, sondern auch für deinen tierischen Freund ist diese Ernährungsform wahrscheinlich neu. Manche Vierbeiner nehmen das rohe Futter sofort an, andere wollen behutsam herangeführt werden. Dazu kommt, dass nicht alle Hunde das Gleiche mögen. Während der eine bei einer Gurke vor Freude Luftsprünge macht, will sie der nächste nicht einmal in der Nähe seines Napfes haben. Stimme das Barfen daher möglichst individuell auf deinen Fellfreund ab.
Doch bevor du loslegst, bekommst du von mir ein paar grundlegende Informationen. Es ist weniger kompliziert, als du es vielleicht erwartest.
Ein leichter Einstieg in die Welt des Barfens
Als Anfänger gehen dir bestimmt viele Fragen durch den Kopf, zu denen du nach Antworten suchst. Im folgenden Abschnitte greife ich die häufigsten Fragen auf, die beim Einstieg ins Barfen aufkommen.
Kann ich von heute auf morgen mit dem Barfen beginnen?
Ich empfehle dir, bei der Umstellung schrittweise vorzugehen. Damit gibst du deinem Liebling die Chance, sich an das neue Futter zu gewöhnen. Und du kannst anhand seiner Verdauung beobachten, wie er es verträgt. Es ist bei der Umstellung nicht sinnvoll, das frische mit dem trockenen Futter zu mischen. Dies kann zu Verdauungsproblemen führen. Gib ihm in der Umstellungsphase lieber beide Futtersorten getrennt voneinander.
Hier findest du eine genaue Beschreibung, wie der Übergang auf BARF klappt.
Wie informiere ich mich am besten?
Gerade Barf-Neulinge sind durch die Vielfalt an Informationen schnell überfordert. Je mehr du dich mit ihnen beschäftigst, umso mehr verwirren sie dich. Dazu kommt, dass auch falsche Informationen kursieren, die ins Reich der Mythen gehören. Barfen macht Hunde weder aggressiv, noch ist es extrem zeitaufwändig. In diesem Artikel räumen wir mit einigen Missverständnissen auf.
Du kannst dir das Wissen rund ums Barfen durch Bücher und Blogartikel aneignen. Es werden auch Workshops zu diesem Thema angeboten, wenn du etwas Praxisnahes bevorzugst. Und du kannst dich an einen Ernährungsberater für Hunde wenden, der speziell fürs Barfen zertifiziert ist. Dieser stellt dir alles Wichtige passend auf deinen Hund zugeschnitten zusammen. Jede der Möglichkeiten ist mit einer gewissen Investition verbunden, sei es Zeit oder Geld. Der Vorteil einer Ernährungsberatung liegt darin, dass du als Anfänger eine hilfreiche Struktur bekommst und dich sicherer fühlst.
Brauche ich einen Futterplan?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Die einen schwören darauf, die anderen verlassen sich beim Barfen auf ihr Gefühl. Die richtige Antwort liegt für mich in der Mitte. Gerade für Anfänger kann ein Futterplan eine gute Orientierungshilfe sein. So brauchst nicht bei jeder Mahlzeit überlegen, ob du an alles gedacht hast.
Mit der Zeit entwickelst du dann von ganz alleine ein gutes Gespür und weißt, worauf es bei einer ausgewogenen Ernährung ankommt.
Kann ich etwas falsch machen?
Es gibt durchaus ein paar Punkte, die du beim Barfen beachten solltest. Dazu gehören unter anderem diese hier:
- Füttere kein rohes Schweinefleisch.
Dieses kann das Aujeszkysche Virus enthalten. Lies hier, welches Fleisch du Hunden füttern darfst. - Gib keine gekochten Knochen.
Sie werden dadurch brüchig und können splittern. - Informiere dich über giftige Lebensmittel.
Darunter fallen zum Beispiel Auberginen, Avocados sowie rohe Kartoffeln.
Nicht gesund ist es für deinen tierischen Schatz zudem, wenn du ihn über einen längeren Zeitraum einseitig ernährst. Er muss nicht jeden Tag im perfekten Maß alle Vitamine und Mineralstoffe bekommen. So exakt ernährst du dich wahrscheinlich auch nicht. Fütterst du ihm aber zum Beispiel nur Fleisch, ohne Obst oder Gemüse, wäre das auf Dauer für ihn schädlich.
Aus diesem Grund solltest du dich darüber informieren, wie du deinen Fellfreund mit allen Nährstoffen versorgst, die er braucht.
Welches Zubehör brauche ich?
Für das Barfen reicht eine kleine Grundausstattung. Dazu gehört ein Mixer, mit dem du Obst und Gemüse zerkleinerst. Du brauchst ein scharfes Messer, um Fleisch zu schneide und ein eigenes Schneidebrett. Außerdem Frischhalteboxen, in denen du das Futter aufbewahren und einfrieren kannst. Eine Waage gehört in der Regel eh zur Küchenausstattung dazu. Damit kannst du die Zutaten bei Bedarf genau abmessen.
Wo kaufe ich am besten das Fleisch?
Beim Barfen werden neben dem Fleisch auch Innereien gefüttert. Pansen, Lunge oder Milz bekommst du nicht beim Metzer oder Supermarkt zu kaufen. Eine Bezugsmöglichkeit sind spezielle Online-Shops. Bei einigen kannst du das Fleisch frisch vor Ort abholen oder es dir gefroren zusenden lassen. Alternativ kannst du nach einem Schlachthof in deiner Nähe suchen, der einen Direktverkauf bietet.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
- Bei einem Online-Shop fallen meistens Versandkosten an. Dafür ist das Fleisch in der Regel schon gewolft oder geschnitten.
- Bei einem Schlachthof ist das Fleisch womöglich günstiger, dafür musst du es selbst zu Hause zerkleinern. Das ist nicht jedermanns Sache. Frische Lunge ist zum Beispiel so zäh, dass sie mich fast zur Verzweiflung gebracht hat!
Was mache ich, wenn mein Hund das Futter nicht frisst?
Das kann durchaus passieren. Frisches Futter riecht weniger intensiv als industriell gefertigtes. Dazu kommt die ungewohnte Konsistenz. Meine Hündin Luna hat damals das erste rohe Stück Fleisch mit spitzen Zähnen genommen und es kräftig geschüttelt. Fressen wollte sie es nicht.
Um deinem Schatz das rohe Fleisch schmackhafter zu machen, kannst du es kurz in heißem Wasser brühen oder anbraten. Im Laufe der nächsten Tage schleichst du diesen Vorgang dann langsam aus.
Habe ein wenig Geduld und gib nicht sofort auf, wenn sich dein lieber Hund nicht sofort begeistert auf das neue Futter stürzt. Viele freunden sich schnell damit an und lieben es.
Fazit: Barfen für Anfänger ist keine Raketenwissenschaft
Ja, für den Einsteig ins Barfen solltest du dich damit etwas beschäftigen. Du benötigst Wissen darüber, was dein Hund fressen darf und was nicht. Auch die Menge der Portionen sowie ihre Zusammensetzung spielt für eine ausgewogene Ernährung eine Rolle.
Du kannst dich selbst informieren, indem du entsprechende Bücher liest. Oder du holst dir einen erfahrenen Ernährungsberater an die Seite, der dich bei der Umstellung unterstützt. Ein Ernährungsplan kann dir am Anfang helfen, weil er dir Struktur und Orientierung bietet. Mit der Zeit gewinnst du mehr Erfahrung und wirst beim Barfen immer sicherer.
Nimm dir den Druck, es perfekt machen zu wollen. Und habe Geduld, um deinen Liebling an die neue Fütterung zu gewöhnen. So macht euch beiden das Barfen am meisten Freude.
Welche Frage beschäftigt dich als Barf-Anfänger am meisten? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar.